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31. Mär 2023

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Lifestyle

Abschied und Erinnerung

Journalist: Theo Hoffmann

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Foto: Julia Kadel/unsplash

Ein Grabmal ist mit tiefen Emotionen verbunden - sowohl für den Menschen, der es für seinen irgendwann eintretenden Tod einmal geplant hat, als auch für die Nachfahren.

Irgendwann kommen einem die Gedanken, was von uns einmal übrig und in Erinnerung bleiben wird, nachdem wir haben gehen müssen. Denken unsere Kinder und Enkelkinder, die Verwandten und Kollegen an gemeinsam Erlebtes, lesen sie vielleicht einen alten Brief von uns oder halten einen geerbten Gegenstand in der Hand, der uns zu Lebzeiten viel bedeutet hat? Wer früh genug Vorsorge für sein unvermeidlich bevorstehendes Ende trifft, kann zumindest sicher sein, das Nötige getan und Erbstreitigkeiten oder Ärger wegen anfallender Begräbniskosten zu vermeiden. Seriöse Bestattungsunternehmen kümmern sich nach dem Tod um die Begräbnisformalitäten und das Behördliche.


Im Rahmen einer solchen Vorsorge lässt sich festhalten, welche Art von Begräbnis es sein und welche Art von Grabstein die letzte Ruhestätte schmücken soll. Grabsteine gibt es aus Stein, Glas, Holz und auch Metall. Längere Gravuren mit Spruchbändern neben dem Namen und dem Geburts- und Sterbedatum sind dabei ein zusätzlicher Kostenfaktor. Auf jeden Fall aber muss man bei der Gestaltung eines Grabsteins, dem Fundament und der Einfassung eines Grabsteins darauf achten, was in der jeweiligen Friedhofsordnung der gewählten Begräbnisstätte hierfür festgelegt ist. Ob dieser Grabstein einen historischen Charakter hat, mit antiken Bauelementen oder aber hochmodern gestaltet ist, hängt schließlich immer auch mit der Persönlichkeit und den Vorlieben eines Verstorbenen zusammen. Wer sich ein wenig für Steinarten interessiert, wird auch Wert darauf legen, ob Granit mit seiner besonders hohen Dichte oder der schimmernde Glimmerschiefer, Quarzit, Basalt oder Gneis, um einen alten bergmännischen Begriff zu gebrauchen, verwendet wird. Auch Grabsteine aus Holz haben ihren Reiz und lassen sich individuell designen. Witterungsbeständig behandelt bleiben sie lange schön ebenso wie die metallenen Grabsteine aus Bronze oder Edelstahl.


Von der Grabpflege einmal abgesehen, die man als Angehöriger leisten und finanzieren muss, kann man auch darüber nachdenken, was geschieht, wenn die Ruhezeit eines Grabes einmal abgelaufen sein sollte. Vielleicht schreckt man davor zurück, aber es besteht trotzdem die Möglichkeit, einen Grabstein zu verkaufen. Gebrauchte Grabsteine mit neuer Gravur sind auf dem Markt gar nicht so selten.


Was und wieviel jeder Einzelne in der Familie über das rechtlich Vorgeschriebene hinaus einmal erhalten soll, sollte frühzeitig mit eigener Hand festgehalten werden. Das kann eine goldene Uhr sein, aber auch ein schlichter Haushaltsgegenstand, mit dem ein Enkelkind vielleicht einmal groß geworden ist und der ihm deshalb lieb und teuer ist. Ein guter Gedanke ist auch eine sogenannte Testamentspende an Wohltätigkeitsvereine oder Institutionen wie Kinderdörfer oder Hospize. Manche solcher Einrichtungen bieten dafür sogar an, Möbel und Gegenstände aus den verlassenen Haushalten zu holen und in eigenen Einrichtungen weiterzuverwenden. Oder aber sie verkaufen Wertvolleres und reichen den Erlös an Kinder und Jugendliche in Not weiter. Damit all das nicht durch Abgaben an den Staat erschwert wird, wurde in Österreich 2008 die Erbschafts- und die Schenkungssteuer abgeschafft, sodass der Nachlass in vollem Umfang den Erben oder den beschenkten Institutionen zukommen kann.

In Österreich hat die 2008 abgeschaffte Erbschafts- und Schenkungssteuer dazu geführt, dass der Nachlass nicht nur den Erbschaftsberechtigten aus der eigenen Familie vollumfänglich zugutekommt, sondern auch Inhabern von Testamentspenden, die damit im sozialen Bereich viel Gutes bewirken können.

11. Jul 2025

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Gesundheit

Wo demenzkranke Menschen mit allen Sinnen gefordert sind – mit Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist

![Esther_Daenschel_xl online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Esther_Daenschel_xl_online_7618aeaf4e.jpg) ``` Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist ``` **Was ist ein Sinnesgarten?** Ein Therapie- und Sinnesgarten ist ein gestalteter Raum, der alle Sinne anspricht und Menschen mit Demenz positive Erlebnisse ermöglicht. Besonders wichtig sind die Barrierefreiheit und die klare Aufteilung in verschiedene Gartenbereiche, die die Orientierung erleichtern und unterschiedliche Bedürfnisse – von Aktivierung bis Entspannung – ansprechen. Jeder Therapiegarten ist individuell und sollte immer an die Gegebenheiten vor Ort, das Klientel und die Menschen, die ihn mit Leben füllen, angepasst werden. **Welche Bedeutung haben solche Gärten für demenzkranke Menschen?** Für Menschen mit Demenz hat ein Therapie- und Sinnesgarten große therapeutische Bedeutung. Er wirkt anregend, vermittelt Geborgenheit, kann Erinnerungen wecken und den Erhalt von Alltagskompetenzen unterstützen. Sinnesgärten stärken Selbstwirksamkeit, Teilhabe und Lebensqualität und bieten Raum für Begegnung und sinnvolle Beschäftigung. Sie fördern soziale Kontakte, bieten Abwechslung und schaffen kleine Inseln der Ruhe, Begegnung und Aktivität. **Welche Aktivitäten sind dort möglich?** In unserem Therapie- und Sinnesgarten im Hinsbleek 9 können vielfältige Angebote stattfinden, die sich an den individuellen Fähigkeiten und Ressourcen der Bewohner:innen orientieren. Neben der Sinnesanregung durch Riechen, Tasten und Schmecken von Kräutern, Gemüse und Obst können die Besucher:innen unter der Pergola oder auf der Klönschnackbank gemeinsam sitzen und plaudern. Bewegungseinheiten wie Spaziergänge und Naturbeobachtungen fördern die Mobilität und Wahrnehmung. Darüber hinaus bietet unser Sinnesgarten barrierefreie Hochbeete, die unterfahrbar oder in Stehhöhe zum Gärtnern einladen.

17. Jun 2025

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Lifestyle

DIY als Philosophie – mit Jonas Winkler

![JonasWinkler Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Jonas_Winkler_Online_8c75c7f697.jpg) ``` Jonas Winkler, Tischlermeister & Content Creator ``` Selbstgemacht statt gekauft: „Do it Yourself“ ist eine Einladung für jeden, das eigene Zuhause ganz persönlich und mit Herzblut zu gestalten. Ob Möbel, Deko oder kleine Reparaturen: Jedes selbstgemachte Stück, jede Upcycling-Kommode erzählt seine eigene Geschichte und macht die eigenen vier Wände noch gemütlicher. Dabei geht es um Spaß am Handwerk, die Freiheit, Materialien und Techniken nach Lust und Laune auszuprobieren – und auch darum, aus Fehlern zu lernen. Genau das lebt Jonas Winkler, Tischlermeister und Produktdesigner auf seinen Social Media-Kanälen vor. Mit seinen inspirierenden Ideen und detaillierten DIY-Tutorials motiviert er Heimwerkende und alle, die es noch werden wollen. Darf es ein ergonomischer Gaming-Tisch sein oder ein paar Kniffe, wie man ein krummes Holzbrett wieder gerade bekommt? Egal, ob großes oder kleines Projekt: „Mit etwas Selbstgemachten entsteht nicht nur ein Objekt, sondern eine emotionale Verbindung zwischen Mensch, Material und dem Stolz, etwas Bleibendes geschaffen zu haben.“ Dabei dürfen auch Fehler passieren. „Ich mache selbst nicht alles richtig, wie man in meinen Videos sieht“, sagt Jonas Winkler lachend, „das Spannende ist doch das Knobeln: Wie kriegen wir den Karren jetzt aus dem Dreck? Probleme offen zeigen und Lösungen finden, darum geht es. Aufgeben ist keine Option.“ Natürlich muss man einige Dinge nicht selbst erleben, um zu wissen, dass sie auch gefährlich sein können, betont Jonas Winkler: „Gerade Laien müssen Sicherheit priorisieren. Bei Billigwerkzeug etwa ist das Unfallpotenzial enorm. Wie schnell ein günstiger Akku überhitzt oder ein Schraubenschlüssel bricht – das demonstrieren wir in meiner Werkstatt als sicheren Raum, um Risiken zu minimieren.“ Sein eigener Weg begann mit dem Studium des Produktdesigns. Die Neugier, wie Entwürfe Realität werden, führte ihn zu ersten eigene DIY-Projekten und schließlich dazu, auch den Handwerksmeister zu absolvieren. Gerade heute, wo so vieles fremdbestimmt ist und durch Technologien immer schwerer greifbar wird, bietet das Handwerk eine besondere Möglichkeit, selbst aktiv Einfluss auf das Ergebnis zu nehmen. „Der Gedanke, etwas selbst zu designen, zu erschaffen und damit einem Möbelstück eine Geschichte zu geben, ist unersetzlich“, erklärt er. Und was braucht es seiner Meinung nach, damit das Holzhandwerk auch als Ausbildungsbetrieb attraktiv und zeitgemäß bleibt? „Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen. Das Wichtigste aber ist, das es Spaß macht.“ Also nichts wie los: Neugierig sein, ins Tun kommen und sich ein Traum-Zuhause schaffen, das genauso einzigartig ist, wie man selbst. Das nächste DIY-Projekt wartet vielleicht schon am nächsten Straßenrand. >Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen.