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30. Jun 2025

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Lifestyle

Ahoi, Skandinavien!

Journalist: Silja Ahlemeyer

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Foto: Steinar Engeland/unsplash

Urlaub auf dem Schiff? Gerne! Skandinavien-Kreuzfahrten versprechen sowohl Naturerlebnisse als auch abwechslungsreiche Landgänge.

Wer sich nach Ruhe, Weite, eindrucksvoller Natur und trotzdem verschiedenen Ausflugsmöglichkeiten sehnt, findet auf einer Kreuzfahrt entlang der skandinavischen Küsten eine besondere Form der Entschleunigung. Statt ständigem Kofferpacken und Hotelwechseln gleitet man auf dem Schiff entspannt von Ort zu Ort, während draußen eine spektakuläre Landschaft mit Fjorden, Inseln und Küstenorten vorbeizieht. Skandinavien bietet nicht nur weitreichende Ausblicke, sondern auch viele kulturelle Entdeckungen in den nordischen Hauptstädten. Auf dem Schiff erwartet die Reisenden oft ein abwechslungsreiches Bordprogramm mit Vorträgen, Konzerten oder kulinarischen Themenabenden, das die Tage auf See zusätzlich bereichert.

Eine der beliebtesten Kreuzfahrt-Routen führt entlang der norwegischen Westküste. Hier reiht sich eine Naturkulisse an die nächste: Sehr beeindruckend ist beispielsweise der Geirangerfjord mit seinen steilen Felswänden, rauschenden Wasserfällen und tiefgrünem Wasser. Er ist ein UNESCO-Weltnaturerbe, das Jahr für Jahr zahlreiche Besucher anzieht. Auch die Fahrt durch den Sognefjord, Norwegens längstem und tiefstem Meeresausläufer, gehört zu den Höhepunkten vieler Touren. Wer an Land geht, kann in kleinen Küstenorten wie Flåm oder Olden den Alltag der Norweger erleben, traditionelle Speisen probieren oder sich bei geführten Wanderungen in die umliegende Bergwelt aufmachen.

Die langen Sommerabende, wenn die Sonne auf den Routen nördlich des Polarkreises kaum untergeht, schaffen eine besondere Atmosphäre an Bord.

Im Süden und Osten Skandinaviens zeigt sich die Region von einer anderen Seite: urban, modern und weltoffen. Kreuzfahrten durch die Ostsee steuern häufig gleich mehrere nordische Hauptstädte an. In Kopenhagen locken die bunten Giebelhäuser am Nyhavn, das königliche Schloss Amalienborg und das alternative Viertel Christiania. Im schwedischen Stockholm begeistert die Altstadt Gamla Stan mit ihren engen Gassen, im finnischen Helsinki das Zusammenspiel von klassischer Architektur und modernem Design.

Trotz der vielen unterschiedlichen Städte steht auf Skandinavien-Kreuzfahrten die Natur stets im Mittelpunkt. Ob Gletscher, Schäreninseln oder mitternächtliche Sonnenuntergänge auf den nördlichen Routen – viele der Highlights erschließen sich am besten vom Wasser aus. Die langen Sommerabende, wenn die Sonne auf den Routen nördlich des Polarkreises kaum untergeht, schaffen eine besondere Atmosphäre an Bord. Und wer im Herbst oder Winter hier durchreist, hat sogar Chancen, Polarlichter zu sehen.

Auch kulinarisch lässt sich in Skandinavien einiges entdecken. Auf vielen Schiffen wird Wert auf regionale Küche gelegt. Frischer Lachs, Wildgerichte oder traditionelle Backwaren wie Zimtschnecken stehen häufig auf den Speisekarten. Lokale Spezialitäten kann man auch bei Landausflügen in kleinen Restaurants oder auf Märkten probieren. Die nordischen Länder setzen zudem stark auf Nachhaltigkeit. Mehrere Reedereien bemühen sich um umweltschonende Technologien und kompensieren Emissionen durch verschiedene Klimaschutzmaßnahmen. Skandinavien per Schiff zu bereisen, bedeutet also weit mehr als nur reine Fortbewegung. Es ist eine Reise durch stille Fjorde und lebendige Städte, durch Tradition und Moderne – langsam, leise und oft auch überraschend.

Highlights auf See

Zwischen Mai und September ist die Haupt-Kreuzfahrtsaison in Skandinavien. Besonders gefragt sind Routen mit Fjordpassagen, Landausflügen in Oslo, Stockholm oder Bergen und Stopps auf kleinen Schäreninseln. Um die geeignete Route zu finden, eignen sich zum ersten Einstieg Kreuzfahrtvergleichsportale im Internet.

11. Jul 2025

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Gesundheit

Wo demenzkranke Menschen mit allen Sinnen gefordert sind – mit Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist

![Esther_Daenschel_xl online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Esther_Daenschel_xl_online_7618aeaf4e.jpg) ``` Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist ``` **Was ist ein Sinnesgarten?** Ein Therapie- und Sinnesgarten ist ein gestalteter Raum, der alle Sinne anspricht und Menschen mit Demenz positive Erlebnisse ermöglicht. Besonders wichtig sind die Barrierefreiheit und die klare Aufteilung in verschiedene Gartenbereiche, die die Orientierung erleichtern und unterschiedliche Bedürfnisse – von Aktivierung bis Entspannung – ansprechen. Jeder Therapiegarten ist individuell und sollte immer an die Gegebenheiten vor Ort, das Klientel und die Menschen, die ihn mit Leben füllen, angepasst werden. **Welche Bedeutung haben solche Gärten für demenzkranke Menschen?** Für Menschen mit Demenz hat ein Therapie- und Sinnesgarten große therapeutische Bedeutung. Er wirkt anregend, vermittelt Geborgenheit, kann Erinnerungen wecken und den Erhalt von Alltagskompetenzen unterstützen. Sinnesgärten stärken Selbstwirksamkeit, Teilhabe und Lebensqualität und bieten Raum für Begegnung und sinnvolle Beschäftigung. Sie fördern soziale Kontakte, bieten Abwechslung und schaffen kleine Inseln der Ruhe, Begegnung und Aktivität. **Welche Aktivitäten sind dort möglich?** In unserem Therapie- und Sinnesgarten im Hinsbleek 9 können vielfältige Angebote stattfinden, die sich an den individuellen Fähigkeiten und Ressourcen der Bewohner:innen orientieren. Neben der Sinnesanregung durch Riechen, Tasten und Schmecken von Kräutern, Gemüse und Obst können die Besucher:innen unter der Pergola oder auf der Klönschnackbank gemeinsam sitzen und plaudern. Bewegungseinheiten wie Spaziergänge und Naturbeobachtungen fördern die Mobilität und Wahrnehmung. Darüber hinaus bietet unser Sinnesgarten barrierefreie Hochbeete, die unterfahrbar oder in Stehhöhe zum Gärtnern einladen.

17. Jun 2025

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Lifestyle

DIY als Philosophie – mit Jonas Winkler

![JonasWinkler Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Jonas_Winkler_Online_8c75c7f697.jpg) ``` Jonas Winkler, Tischlermeister & Content Creator ``` Selbstgemacht statt gekauft: „Do it Yourself“ ist eine Einladung für jeden, das eigene Zuhause ganz persönlich und mit Herzblut zu gestalten. Ob Möbel, Deko oder kleine Reparaturen: Jedes selbstgemachte Stück, jede Upcycling-Kommode erzählt seine eigene Geschichte und macht die eigenen vier Wände noch gemütlicher. Dabei geht es um Spaß am Handwerk, die Freiheit, Materialien und Techniken nach Lust und Laune auszuprobieren – und auch darum, aus Fehlern zu lernen. Genau das lebt Jonas Winkler, Tischlermeister und Produktdesigner auf seinen Social Media-Kanälen vor. Mit seinen inspirierenden Ideen und detaillierten DIY-Tutorials motiviert er Heimwerkende und alle, die es noch werden wollen. Darf es ein ergonomischer Gaming-Tisch sein oder ein paar Kniffe, wie man ein krummes Holzbrett wieder gerade bekommt? Egal, ob großes oder kleines Projekt: „Mit etwas Selbstgemachten entsteht nicht nur ein Objekt, sondern eine emotionale Verbindung zwischen Mensch, Material und dem Stolz, etwas Bleibendes geschaffen zu haben.“ Dabei dürfen auch Fehler passieren. „Ich mache selbst nicht alles richtig, wie man in meinen Videos sieht“, sagt Jonas Winkler lachend, „das Spannende ist doch das Knobeln: Wie kriegen wir den Karren jetzt aus dem Dreck? Probleme offen zeigen und Lösungen finden, darum geht es. Aufgeben ist keine Option.“ Natürlich muss man einige Dinge nicht selbst erleben, um zu wissen, dass sie auch gefährlich sein können, betont Jonas Winkler: „Gerade Laien müssen Sicherheit priorisieren. Bei Billigwerkzeug etwa ist das Unfallpotenzial enorm. Wie schnell ein günstiger Akku überhitzt oder ein Schraubenschlüssel bricht – das demonstrieren wir in meiner Werkstatt als sicheren Raum, um Risiken zu minimieren.“ Sein eigener Weg begann mit dem Studium des Produktdesigns. Die Neugier, wie Entwürfe Realität werden, führte ihn zu ersten eigene DIY-Projekten und schließlich dazu, auch den Handwerksmeister zu absolvieren. Gerade heute, wo so vieles fremdbestimmt ist und durch Technologien immer schwerer greifbar wird, bietet das Handwerk eine besondere Möglichkeit, selbst aktiv Einfluss auf das Ergebnis zu nehmen. „Der Gedanke, etwas selbst zu designen, zu erschaffen und damit einem Möbelstück eine Geschichte zu geben, ist unersetzlich“, erklärt er. Und was braucht es seiner Meinung nach, damit das Holzhandwerk auch als Ausbildungsbetrieb attraktiv und zeitgemäß bleibt? „Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen. Das Wichtigste aber ist, das es Spaß macht.“ Also nichts wie los: Neugierig sein, ins Tun kommen und sich ein Traum-Zuhause schaffen, das genauso einzigartig ist, wie man selbst. Das nächste DIY-Projekt wartet vielleicht schon am nächsten Straßenrand. >Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen.