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15. Jun 2022

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Gesundheit

Alkoholsucht kennt kein Alter

Journalist: Chan Sidki-Lundius

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Foto: Chang Duong/unsplash

Alkohol gehört für viele Menschen wie selbstverständlich zum Alltag. Dabei können schon geringe Mengen Alkohol die Gesundheit dauerhaft schädigen.

Anstoßen mit Sekt am Nachmittag, Wein oder Bier zum Abendessen: Ein Leben ohne Alkohol ist für so manchen Best Ager nur schwer vorstellbar. 24 Gramm Alkohol pro Tag gelten bei Männern als unbedenklich, bei Frauen sind es 12 Gramm. Mit zunehmendem Alter verändern sich diese Grenzwerte leicht. So sollten Frauen im fortgeschrittenen Alter aufgrund ihrer Enzymausstattung nicht mehr als 10 Gramm Alkohol pro Tag zu sich nehmen. Das entspricht in etwa einem Viertelliter Bier oder einem 0,1-Liter-Glas Wein. „Das bedeutet allerdings nicht, dass täglicher Konsum von geringen Mengen Alkohol unbedenklich ist. Denn durch regelmäßigen Konsum, auch von kleinen Mengen Alkohol, kann sich eine Abhängigkeit entwickeln. Ursächlich ist die Regelmäßigkeit, weniger die Menge“, erklärt die Suchtmedizinerin Dr. med. Reingard Herbst.
Der Wegfall eines arbeitsbedingten Alltagsrhythmus oder langjähriger sozialer Beziehungen und die zunehmende Vereinsamung durch den Tod des Partners stellen laut Umfragen und Statistiken des Bundesamts für Statistik der Schweiz und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in Deutschland einen erheblichen Faktor pro Alkoholabhängigkeit dar. Alkohol ist dann oft der einzige vermeintliche Freund oder Tröster für alte Menschen. Die sogenannte Altersabhängigkeit sei nicht zu vernachlässigen, warnt Dr. Herbst.
Mit dem Alter verlangsamt sich auch die Entgiftungsleistung der Leber. Außerdem lässt das Durstempfinden nach: Durst wird nicht mehr so intensiv wahrgenommen, dadurch trinken viele Best Ager zu wenig. Wenn anstatt der vom Körper benötigten Menge Wasser nun im Verhältnis mehr Alkoholhaltiges konsumiert wird, kann dies dazu führen, dass sich der Alkoholgehalt im Blut schnell erhöht. Ein weiterer wichtiger Punkt, der beim Alkoholkonsum im Alter berücksichtigt werden, sollte: Die Mehrzahl der Menschen über 65 Jahre müssen regelmäßig Medikamente einnehmen – Alkohol und Medikamente können jedoch in Wechselwirkung treten. So kann es zu einer verstärkten oder abgeschwächten Wirkung eines Medikaments kommen – und das ist mitunter gefährlich. Bei Medikamenten gegen Bluthochdruck wie ACE-Hemmern oder Betablockern, bei Antidiabetika, aber auch bei Schmerzmitteln wie Acetylsalicylsäure sowie bei Antidepressiva und Neuroleptika ist besondere Vorsicht geboten. In Kombination mit Alkohol kann es hier zu unerwünschten Nebenwirkungen kommen. Auch Antibiotika und Antipilzmittel hemmen teilweise den Alkoholabbau im Körper, was eine verstärkte Alkoholwirkung zur Folge haben kann. „Wenn man bemerkt, dass man sich täglich mit der Beschaffung und dem Konsum von Alkohol beschäftigt oder seinen Alkoholkonsum bewusst vor seinem Umfeld verheimlicht, sollte man in Erwägung ziehen, mit einer Expertin oder einem Experten zu sprechen. Es können Anzeichen einer beginnenden Sucht sein“, rät Dr. Herbst. Auch bei andauernder Antriebslosigkeit oder der Vernachlässigung von sozialen Kontakten in Kombination mit vermehrtem Alkoholkonsum sei eine professionelle Einordnung ratsam. Spezialisierte Kliniken bieten Patienten mit Alkoholproblemen zum Beispiel Therapieeinheiten von wenigen Wochen an und begleiten sie sanft in ein suchtfreies und aktives Leben zurück.

5. Jul 2024

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Gesundheit

Hautpflege im Sommer

## Sommer, Sonne, Sonnenschutz Im Sommer ist unsere Haut hoher UV-Strahlung, Hitze, Schweiss und Meer- oder Chlorwasser ausgesetzt, was zu schnellerem Austrocknen und Irritationen führen kann. Pflegecremes und Lotionen mit Hyaluronsäure helfen nachweislich, den Feuchtigkeitshaushalt zu verbessern. Nach dem Duschen empfiehlt sich ein After Sun Gel, oft mit Aloe Vera, das ebenfalls feuchtigkeitsspendend und hautberuhigend wirkt. Cremes mit Parabenen, Duftstoffen oder Silikonen sollten vermieden werden. Sonnenschutz ist ein Muss – auch bei bewölktem Himmel, da UV-Strahlen die Haut schädigen können. Auch im Schatten sollte Sonnencreme getragen werden, da UV-Strahlen reflektiert werden. Zudem profitieren unsere Füsse im Sommer von regelmässigen Peelings und dem Auftragen von Pflegelotionen mit Urea. ![pexels-karolina-grabowska-5240446.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_karolina_grabowska_5240446_94d8c1376d.jpg) ```Foto: Karolina Kamboopics/pexels``` ## Verjüngungskur aus der Tube Ab 30 Jahren zeigen sich meist die ersten Zeichen der Hautalterung, wie feine Linien auf der Stirn und Fältchen um die Augen. Falten lassen sich ohne operative Eingriffe nicht vollständig beseitigen, doch spezielle Kosmetika und Pflegeprodukte können Alterungsprozesse verlangsamen oder vorbeugen. Einer der besterforschten Anti-Aging-Wirkstoffe ist Retinol, der selbst tiefere Falten mildern kann, indem er die Zellerneuerung anregt und frische Zellen schneller an die Hautoberfläche bringt. Um freie Radikale zu bekämpfen, sind Antioxidantien wie Vitamin E, Vitamin C und Niacinamid (Vitamin B3) wirksam. Diese fördern die Regeneration der Hautzellen und schützen vor oxidativem Stress. Zur Erhöhung der Hautspannkraft eignen sich zudem kollagenfördernde Signalstoffe wie Peptide, die den Kollagenaufbau anregen. Besonders effektiv ist ein ausreichender UV-Schutz, da bis zu 80 Prozent aller Falten durch Sonneneinstrahlung verursacht werden. UV-Strahlen führen zu irreversiblen Zellschäden, die Falten und Pigmentflecken verstärken.