9. Mai 2025
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Gesundheit
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Foto: Presse
Laut dem Frauengesundheitsbericht des Bundes schätzen zwei Drittel der Frauen in Deutschland ihren Gesundheitszustand als gut oder sehr gut ein. Frauen gehen achtsamer mit ihrem Körper um und sind eher bereit, etwas für die Gesundheit zu tun, zum Beispiel bei der Annahme von Gesundheitsleistungen und vor allem in der Vorsorge.
Diese subjektive Einschätzung steht jedoch im Kontrast zu bestehenden Defiziten in der Gesundheitsforschung und -versorgung, die die spezifischen Bedürfnisse von Frauen oft nicht ausreichend berücksichtigen. Die Versorgungslage für Frauen ist oft unzureichend, beispielsweise bei Endometriose, psychischer Gesundheit, Herzinfarkt und Krebserkrankungen. Frauen tragen in der Regel die Hauptverantwortung für Verhütung und sind direkt von den gesundheitlichen, finanziellen und sozialen Konsequenzen betroffen, wenn der Zugang zu Verhütungsmethoden eingeschränkt ist. Ab dem 22. Lebensjahr müssen sie die Kosten für Verhütungsmittel selbst tragen, was für viele eine erhebliche finanzielle Belastung darstellt. Die Wahl der Verhütungsmethode sollte jedoch nicht vom Einkommen abhängen. Daher sollten die Kosten für Verhütungsmittel unabhängig von Alter, Geschlecht oder Einkommen von den Krankenkassen übernommen werden, wie pro familia es aktuell gemeinsam mit Better Birth Control e. V. in einer Petition fordert (www.innn.it/kostenlose-verhuetung).
Mit den Fortschritten in der Pränataldiagnostik stehen werdende Eltern zudem vor komplexen Entscheidungen. Es ist wichtig, dass Schwangere Zugang zu umfassenden Informationen über die Chancen und Risiken dieser Untersuchungen erhalten und Unterstützung bei der Entscheidungsfindung finden. Deshalb muss an der Kooperation zwischen Ärzten und psychosozialer Beratung dringend gearbeitet werden.
Frauen tragen in der Regel die Hauptverantwortung für Verhütung und sind direkt von den gesundheitlichen, finanziellen und sozialen Konsequenzen betroffen, wenn der Zugang zu Verhütungsmethoden eingeschränkt ist. Ab dem 22. Lebensjahr müssen sie die Kosten für Verhütungsmittel selbst tragen, was für viele eine erhebliche finanzielle Belastung darstellt. Die Wahl der Verhütungsmethode sollte jedoch nicht vom Einkommen abhängen.
Entgegen des hohen Stellenwerts, den die Geburt für die Gesellschaft haben sollte, gibt es in Deutschland erhebliche Mängel in der Geburtshilfe. Frauen und Fachkräfte berichten von unzureichender Versorgung, Gewalterfahrungen und Diskriminierung während der Schwangerschaftsvorsorge und Geburt. Strukturelle Probleme wie Personalmangel und finanzielle Fehlanreize verschärfen die Situation. Die Perspektive der Schwangeren muss deshalb stärker in den Mittelpunkt gerückt werden. Gewalt und Respektlosigkeit in der Geburtshilfe müssen erkannt und entsprechende Maßnahmen ergriffen werden.
Ungeplante und ungewollte Schwangerschaften sind Realität, und der Zugang zu sicheren Schwangerschaftsabbrüchen ist ein grundlegendes Recht. Aktuelle gesetzliche Regelungen erschweren jedoch den Zugang zu medizinischer Versorgung und müssen reformiert werden. Es bedarf eines Gesundheitssystems, das wohnortnahe und umfassende Angebote zur Familienplanung – einschließlich des Schwangerschaftsabbruchs – bereitstellt.
Schließlich ist die Politik gefordert, eine Gesundheitsversorgung zu gewährleisten, die die geschlechtsspezifischen Unterschiede berücksichtigt. Nur so können wir eine gerechte und effektive Gesundheitsversorgung für alle erreichen.