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11. Jul 2025

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Gesundheit

Den Krebskampf natürlich unterstützen

Journalist: Silja Ahlemeyer

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Foto: Ivan Samkov/pexels

Krebserkrankungen zählen weltweit zu den häufigsten Todesursachen. Neue Therapieansätze werden deshalb ständig erforscht.

Wenn sich bei einem Menschen Krebs entwickelt, vermehren sich bestimmte Körperzellen unkontrolliert. Dadurch zerstören sie gesundes Gewebe. Die klassischen Behandlungsmethoden – Operation, Chemo- und Strahlentherapie – bilden die Grundpfeiler der modernen Krebsbehandlung, denn sie sind evidenzbasiert. Das bedeutet, dass diese Behandlungsmethoden auf wissenschaftlich-fundierten Erkenntnissen beruhen und positive Auswirkungen in Studien eindeutig belegt wurden. Neben klassischen Methoden gibt es noch weitere evidenzbasierte Möglichkeiten, um den Krebs zu bekämpfen, etwa die Immuntherapie. Und auch naturnahe Therapieansätze werden zunehmend erforscht, auch wenn ihre Wirkungen noch nicht nach den gängigen wissenschaftlichen Standards belegt sind. Fünf natürliche Ansätze im Kurzporträt.

Phytotherapeutika Viele Pflanzen zeigen in Laborversuchen krebshemmende Verbindungen. So wird dem Curcumin (aus Kurkuma) eine Wirkung gegen Brust- und Darmkrebszellen zugesprochen, da es Wachstumsfaktoren und Signalwege hemmen könnte. Auch Grüner Tee wird untersucht, weil man hofft, dass seine Bestandteile Zellteilung und Blutgefäßneubildung in Tumoren bremsen könnte. Obwohl diese Wirkmechanismen im Labor vielversprechend sind, fehlen noch große klinische Studien zur Wirksamkeit beim Menschen.

Phytosignaltherapie und sekundäre Pflanzenstoffe Sekundäre Pflanzenstoffe haben das Potenzial, körpereigene Entgiftungsenzyme zu aktivieren und Entzündungen zu hemmen. Ein innovativer Forschungsansatz kombiniert solche Wirkstoffe mit niedrig und gleichmäßig verabreichter Chemotherapie. Dann kommen unter anderem Curcumin, EGCG aus Grünem Tee, Sulforaphan aus Kreuzblütlern, Quercetin aus Zwiebeln oder Genistein aus Soja zum Einsatz. Diese sollen möglicherweise die toxische Belastung der chemischen Medikamente senken. Eine eindeutige, großflächig belegte Wirksamkeit ist aber noch Gegenstand der Forschung und nicht allgemein belegt.

Neben klassischen Methoden gibt es noch weitere evidenzbasierte Möglichkeiten, um den Krebs zu bekämpfen, etwa die Immuntherapie.

Mikrobiom-Therapie Das menschliche Darmmikrobiom steht im Zentrum intensiver Forschung. Denn im Darm leben bestimmte Bakterienstämme, die kurzkettige Fettsäuren und andere Stoffe produzieren, welche die T-Zell-Aktivität gegen Krebs positiv beeinflussen können. T-Zellen sind wichtig für die körpereigene Abwehr. Stuhltransplantationen oder gezielte Probiotika-Gaben könnten hier helfen, das Immunsystem der Krebspatienten zu unterstützen.

Photodynamische Therapie Die Photodynamische Therapie (PDT) ist eine nicht-invasive Krebstherapie, die Licht und einen lichtempfindlichen Wirkstoff, einen sogenannten Photosensibilisator, kombiniert. Der Wirkstoff reichert sich in Tumorzellen an und wird durch das Licht einer bestimmten Wellenlänge aktiviert, was zur Zerstörung der Krebszellen führt. Die PDT wird bereits erfolgreich bei bestimmten oberflächlichen Tumoren eingesetzt.

Hyperthermie mit natürlicher Unterstützung Hyperthermie bedeutet, dass Tumore gezielt erwärmt werden, um sie zu schwächen. Bei einer Kombination mit der Gabe von natürlichen Substanzen wie Ginsenosiden (aus Ginseng) erforscht man, ob die lokale Durchblutung und Entzündungsregulation gefördert werden kann, was die körpereigenen Abwehrmechanismen unterstützen könnte.

Das menschliche Darmmikrobiom steht im Zentrum intensiver Forschung. Denn im Darm leben bestimmte Bakterienstämme, die kurzkettige Fettsäuren und andere Stoffe produzieren, welche die T-Zell-Aktivität gegen Krebs positiv beeinflussen können.

FACTBOX

Jedes Jahr erkranken in Deutschland rund 500.000 Menschen neu an Krebs. Bei den Frauen ist am häufigsten das Brustdrüsengewebe befallen, bei Männern die Prostata. Unter www.krebsinformationsdienst.de/krebs-vorbeugen gibt es Empfehlungen zur Krebsprävention.

29. Dez 2025

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Gesundheit

Gesund & Aktiv im Alter

### Pilates – tiefenwirksame Praxis Ideal für Best Ager: Das sanfte, gelenkschonende Ganzkörpertraining kann nicht nur mit eingeschränkter Beweglichkeit praktiziert werden, sondern wirkt auch altersbedingten Beschwerden entgegen. In jeder Pilates-Stunde werden neben Muskelkraft, Stabilität und Mobilität auch Koordination und Gleichgewicht trainiert. Die Übungen lassen sich im Sitzen, Stehen oder Liegen durchführen und werden an Fitnesslevel und Leistungsstand angepasst. Es werden dabei gezielt die tiefliegenden Muskeln in Bauch, Rücken und Beckenboden angesprochen – jene Muskulatur, die für Stabilität, Gleichgewicht und Sturzprävention wichtig ist. Regelmäßiges Training sorgt so für erhöhte Beweglichkeit, eine verbesserte Körperhaltung und Balance und kann sogar dauerhaft den Blutdruck senken. Um die richtige Atemtechnik zu erlernen, sollte unbedingt ein Einstiegskurs in dieser Altersgruppe besucht werden. Bei körperlichen Einschränkungen finden sich unter den rund 500 unterschiedlichen Bewegungsmuster immer genügend Ausweichübungen. ![pexels-roodzn-34314432 ONLINE.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_roodzn_34314432_ONLINE_01d8168c42.jpg) ### Schwimmen – schwerelos sporteln Auch diese Sportart kann Senioren uneingeschränkt empfohlen werden – bei konkreten Gelenkschmerzen fallen lediglich einzelne Schwimmstile ins Wasser beziehungsweise sollten durch andere ersetzt werden. Das Besondere: Im Wasser wird das Körpergewicht um ein Vielfaches aufgehoben. Bedingt durch die Schwerelosigkeit werden die Gelenke geschont und die Muskeln sanft trainiert – und zwar alle großen Muskelgruppen. Schwimmen ist quasi ein Allrounder, denn die Aktivität verbessert Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit. Regelmäßiges Training stärkt das Herz-Kreislauf-System, regt den Stoffwechsel an und kann sogar die Cholesterinwerte senken. Es kommt sogar noch besser: Das Immunsystem wird gestärkt, Stress abgebaut und die Koordination verbessert. Von den komplexen Bewegungsabläufen profitieren übrigens auch die kognitiven Fähigkeiten: Studien belegen, dass regelmäßiges Schwimmen das Demenzrisiko senken beziehungsweise einen Demenzverlauf positiv beeinflussen kann. Wer mit sämtlichen Schwimmstilen Schwierigkeiten hat, kann es mit Aqua-Fitness versuchen. ![pexels-pavel-danilyuk-6874403 Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_pavel_danilyuk_6874403_Online_a2532ecc8e.jpg) ### Nordic Walking – echter Selbstläufer Die gelenkschonende Alternative zum Joggen gehört wahrscheinlich zu den beliebtesten Best Ager-Sportarten. Kein Wunder: Nordic Walking ist einfach umzusetzen, stärkt die Muskulatur, verbessert die Koordination und Körperhaltung und fördert die Herz-Kreislauf-Gesundheit. Durch den Stockeinsatz wird nicht nur der Bewegungsapparat entlastet, sondern zusätzlich Arm-, Schulter- und Rückenmuskulatur trainiert. Das ursprünglich für finnische Skilangläufer entwickelte Sommertraining reguliert den Blutdruck und trainiert die Herzgefäße: Das Herz wird kräftiger durchblutet und mit Sauerstoff versorgt. Darüber hinaus aktiviert regelmäßige Praxis den Hormonhaushalt, stärkt das Immunsystem und beugt Osteoporose und Altersdiabetes vor. Die koordinierte Bewegung festigt die Balance und fördert die koordinativen Fähigkeiten des Gehirns. Darüber hinaus wirkt sich die Bewegung in der freien Natur positiv auf die Psyche aus: Stress kann abgebaut und depressiven Verstimmungen entgegenwirkt werden. Wer nicht allein walkt, hat auch im sozialen Bereich einen echten Lauf. ![pexels-pack2ride-85580365-8934510 ONLINE.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_pack2ride_85580365_8934510_ONLINE_ca5f7bad72.jpg) ### Radfahren – läuft wie geschmiert Für das Fahrrad ist man im Grunde nie zu alt. Bei moderatem Tempo ist die gelenkschonende Aktivität ein optimales Ausdauertraining, welches das Herz-Kreislauf-System auf sanfte Weise in Schwung bringt. Neben Herz und Lunge werden eine Reihe von Muskelgruppen (insbesondere die Beinmuskulatur) gestärkt. Darüber hinaus kräftigt Radfahren das Immunsystem und beeinflusst das vegetative Nervensystem positiv. Es ist zudem eine herrliche Schulung für Koordination und Gleichgewicht: Eine Studie belegt bei aktiven älteren Fahrradfahrenden weniger Stürze im Alltag. Ein weiteres Plus für Best Ager: Biken trainiert die Gehirnleistung und stärkt kognitive Funktionen. Auch die mentale Gesundheit profitiert, denn die Kombination aus Bewegung und Naturerlebnis wirkt stressabbauend und stimmungsaufhellend. Studien betonen zudem eine Stärkung sozialer Kontakte durch den erweiterten Aktivitätsradius, welche sich ebenfalls positiv auf die Psyche auswirkt.