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11. Jul 2025

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Gesundheit

Handy weg, wir gehen raus!

Journalist: Katja Deutsch

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Foto: Emily Wade/unsplash

Die Sucht nach dem Smartphone beginnt immer früher. Eltern sind in der Verantwortung, gegenzusteuern und sich mehr und besser mit ihren Kindern zu beschäftigen.

Seitdem Bildschirme in unser Leben getreten sind, bewegen sich Menschen von Jahr zu Jahr weniger. Dieses Phänomen ließ sich bereits in den 1960er- und 1970er-Jahren beobachten, als Kinder plötzlich vom Spielen draußen mit anderen nach Hause rannten, weil sie „unbedingt ihre Sendung“ sehen wollten.

Inzwischen hat der Medienkonsum vieler Menschen dramatische Ausmaße angenommen. Viele Eltern haben jegliche Kontrolle über ihre eigene Bildschirmnutzung verloren und sind nicht mehr imstande, ihre Kinder von Smartphones fernzuhalten, selbst wenn diese gerade erst sitzen können. Anstatt mit ihren Kindern zu kommunizieren, mit ihnen zu spielen, ihnen vorzulesen und Ausflüge zu unternehmen, hören sie ihnen oft nicht zu und nehmen sie kaum wahr. Die Folge können starke Verhaltensauffälligkeiten wie Dauerquengeln und häufige Wutausbrüche sein.

Als Folge des häufigen Medienkonsums treten verstärkt Aufmerksamkeitsdefizite auf, vor allem bei schnellen Reizen, wie sie bei den meisten Videospielen sowie bei TikTok- und YouTube-Videos zu beobachten sind. Studien weisen hier auf einen Zusammenhang mit ADHS-Symptomen hin. Zudem gewöhnen sich Kinder an sofortige Belohnungen und entwickeln daraufhin zunehmend Schwierigkeiten, Fähigkeiten zu erlernen, die länger dauern und geübt werden müssen, wie Lesen, Schreiben und Rechnen. Für diese Fähigkeiten ist eine gewisse Frustrationstoleranz erforderlich. Das viele Starren auf den Bildschirm geht außerdem mit gravierendem Bewegungsmangel einher. Die Folgen sind nicht nur eine motorische Unterentwicklung, Haltungsschäden und oftmals auch Übergewicht, sondern auch Kurzsichtigkeit, die weltweit rasant zunimmt. Auch Schlafstörungen und Einsamkeit treten gehäuft auf. Echte Freundschaften werden durch unendlich viele virtuelle Beziehungen verdrängt, die unverbindlich und anonym sind.

Nachdem jahrelang das digitale Klassenzimmer gefordert wurde, treten nun viele Länder weltweit aufs Bremspedal und verbannen Smartphones aus dem Schulalltag. Das Ziel dabei ist, die Konzentration zu fördern, soziale Interaktionen zu stärken und die psychische Gesundheit der Schüler zu schützen.

Als Folge des häufigen Medienkonsums treten verstärkt Aufmerksamkeitsdefizite auf, vor allem bei schnellen Reizen, wie sie bei den meisten Videospielen sowie bei TikTok- und YouTube-Videos zu beobachten sind.

Gleichzeitig sind digitale Kompetenzen unabdingbar. Ohne sie kann man kaum noch einen Beruf ausüben, Bankgeschäfte führen oder Flüge, Bahnfahrten und Unterkünfte buchen. Doch die Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin sowie die WHO raten dringend dazu, die Bildschirmzeit stark zu begrenzen, besonders in jungen Jahren. Wichtig sind auch medienfreie Zeiten, ausreichend Bewegung im Alltag und vor allem echte Kommunikation mit den Eltern und Gleichaltrigen.

Auch Eltern sollten darauf achten, medienfreie Zeiten einzuhalten – beim Essen, beim Spielen, am Abend, im Bett und vielleicht sogar sonntags. Viele sind überrascht, wie viel Zeit sie plötzlich haben. Es ist wunderschön, in den Wald zu gehen, eine Radtour zu machen, einen Berg zu erklimmen, ein Zelt aufzubauen, eine Bootsfahrt zu machen und somit Erlebnisse zu schaffen, die zu bleibenden Erinnerungen werden. Diese Erlebnisse stärken den Familienzusammenhalt, ermöglichen echte Gespräche und machen glücklich. Nebenbei wird auch die Gesundheit gefördert, da man sich in der Natur und an der frischen Luft bewegt. Das senkt nachweislich Stresshormone, Blutdruck und Herzfrequenz und schützt sogar vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Bluthochdruck.

29. Dez 2025

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Gesundheit

Gesund & Aktiv im Alter

### Pilates – tiefenwirksame Praxis Ideal für Best Ager: Das sanfte, gelenkschonende Ganzkörpertraining kann nicht nur mit eingeschränkter Beweglichkeit praktiziert werden, sondern wirkt auch altersbedingten Beschwerden entgegen. In jeder Pilates-Stunde werden neben Muskelkraft, Stabilität und Mobilität auch Koordination und Gleichgewicht trainiert. Die Übungen lassen sich im Sitzen, Stehen oder Liegen durchführen und werden an Fitnesslevel und Leistungsstand angepasst. Es werden dabei gezielt die tiefliegenden Muskeln in Bauch, Rücken und Beckenboden angesprochen – jene Muskulatur, die für Stabilität, Gleichgewicht und Sturzprävention wichtig ist. Regelmäßiges Training sorgt so für erhöhte Beweglichkeit, eine verbesserte Körperhaltung und Balance und kann sogar dauerhaft den Blutdruck senken. Um die richtige Atemtechnik zu erlernen, sollte unbedingt ein Einstiegskurs in dieser Altersgruppe besucht werden. Bei körperlichen Einschränkungen finden sich unter den rund 500 unterschiedlichen Bewegungsmuster immer genügend Ausweichübungen. ![pexels-roodzn-34314432 ONLINE.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_roodzn_34314432_ONLINE_01d8168c42.jpg) ### Schwimmen – schwerelos sporteln Auch diese Sportart kann Senioren uneingeschränkt empfohlen werden – bei konkreten Gelenkschmerzen fallen lediglich einzelne Schwimmstile ins Wasser beziehungsweise sollten durch andere ersetzt werden. Das Besondere: Im Wasser wird das Körpergewicht um ein Vielfaches aufgehoben. Bedingt durch die Schwerelosigkeit werden die Gelenke geschont und die Muskeln sanft trainiert – und zwar alle großen Muskelgruppen. Schwimmen ist quasi ein Allrounder, denn die Aktivität verbessert Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit. Regelmäßiges Training stärkt das Herz-Kreislauf-System, regt den Stoffwechsel an und kann sogar die Cholesterinwerte senken. Es kommt sogar noch besser: Das Immunsystem wird gestärkt, Stress abgebaut und die Koordination verbessert. Von den komplexen Bewegungsabläufen profitieren übrigens auch die kognitiven Fähigkeiten: Studien belegen, dass regelmäßiges Schwimmen das Demenzrisiko senken beziehungsweise einen Demenzverlauf positiv beeinflussen kann. Wer mit sämtlichen Schwimmstilen Schwierigkeiten hat, kann es mit Aqua-Fitness versuchen. ![pexels-pavel-danilyuk-6874403 Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_pavel_danilyuk_6874403_Online_a2532ecc8e.jpg) ### Nordic Walking – echter Selbstläufer Die gelenkschonende Alternative zum Joggen gehört wahrscheinlich zu den beliebtesten Best Ager-Sportarten. Kein Wunder: Nordic Walking ist einfach umzusetzen, stärkt die Muskulatur, verbessert die Koordination und Körperhaltung und fördert die Herz-Kreislauf-Gesundheit. Durch den Stockeinsatz wird nicht nur der Bewegungsapparat entlastet, sondern zusätzlich Arm-, Schulter- und Rückenmuskulatur trainiert. Das ursprünglich für finnische Skilangläufer entwickelte Sommertraining reguliert den Blutdruck und trainiert die Herzgefäße: Das Herz wird kräftiger durchblutet und mit Sauerstoff versorgt. Darüber hinaus aktiviert regelmäßige Praxis den Hormonhaushalt, stärkt das Immunsystem und beugt Osteoporose und Altersdiabetes vor. Die koordinierte Bewegung festigt die Balance und fördert die koordinativen Fähigkeiten des Gehirns. Darüber hinaus wirkt sich die Bewegung in der freien Natur positiv auf die Psyche aus: Stress kann abgebaut und depressiven Verstimmungen entgegenwirkt werden. Wer nicht allein walkt, hat auch im sozialen Bereich einen echten Lauf. ![pexels-pack2ride-85580365-8934510 ONLINE.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_pack2ride_85580365_8934510_ONLINE_ca5f7bad72.jpg) ### Radfahren – läuft wie geschmiert Für das Fahrrad ist man im Grunde nie zu alt. Bei moderatem Tempo ist die gelenkschonende Aktivität ein optimales Ausdauertraining, welches das Herz-Kreislauf-System auf sanfte Weise in Schwung bringt. Neben Herz und Lunge werden eine Reihe von Muskelgruppen (insbesondere die Beinmuskulatur) gestärkt. Darüber hinaus kräftigt Radfahren das Immunsystem und beeinflusst das vegetative Nervensystem positiv. Es ist zudem eine herrliche Schulung für Koordination und Gleichgewicht: Eine Studie belegt bei aktiven älteren Fahrradfahrenden weniger Stürze im Alltag. Ein weiteres Plus für Best Ager: Biken trainiert die Gehirnleistung und stärkt kognitive Funktionen. Auch die mentale Gesundheit profitiert, denn die Kombination aus Bewegung und Naturerlebnis wirkt stressabbauend und stimmungsaufhellend. Studien betonen zudem eine Stärkung sozialer Kontakte durch den erweiterten Aktivitätsradius, welche sich ebenfalls positiv auf die Psyche auswirkt.