21. Okt 2025
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Gesundheit
Journalist: Kirsten Schwieger
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Foto: Anhelina Vasylyk/pexels
In einer modernen Gesundheitsversorgung steht der Erkrankte im Mittelpunkt, nicht die Diagnose. Digitale Patientenportale sind ein zentraler Baustein für diesen Ansatz.
Mediziner stehen heute vor der Herausforderung, Patienten nicht nur medizinisch optimal zu versorgen, sondern diese ganzheitlich mit ihren individuellen Bedürfnissen, Lebensumständen und Fragestellungen zu betrachten. Vorbei die Zeiten der Götter in Weiß, die mit Fachchinesisch um sich werfen. Heute steht der mündige Patient im Mittelpunkt. Patientenzentrierung bzw. -orientierung sind die Schlagwörter der Zeit. Sie stehen für einen ganzheitlichen Ansatz in der Gesundheitsversorgung, der über die rein medizinische Versorgung hinausgeht und psychosoziale Begleitfaktoren sowie emotionale Bedürfnisse integriert. Getragen wird dieses Konzept durch wertschätzende Kommunikation und verständliche Information. Erkrankte sollen aktiv in therapeutische Entscheidungen einbezogen werden, Stichwort „Shared Decision Making“. Dabei geht es nicht nur um Therapieentscheidungen, sondern auch um die Relevanz medizinischer Maßnahmen im Hinblick auf die individuellen Lebensumstände.
So weit zur Theorie. In der Praxis wird dieser Ansatz durch ökonomischen Druck, Personalmangel und Bürokratiewahn sabotiert. Mediziner befinden sich in einem ständigen Drahtseilakt zwischen Patientenwohl und Profitabilität. Um wirtschaftlich arbeiten zu können, werden in den knapp bemessenen Konsultationszeiten oft nur rein medizinische Aspekte besprochen. Die Auswirkungen der Krankheit auf den Alltag der Patienten müssen meist hintenangestellt werden. Doch gerade Aspekte wie Partnerschaft und Familie, finanzielle Sicherheit, Jobangst und praktische Unterstützung im Alltag beschäftigen viele Patienten in ähnlichen Ausmaßen wie die Krankheit selbst – nicht selten auch mit Auswirkungen auf den Therapieverlauf. Insbesondere bei schwer oder chronisch Erkrankten ist eine ganzheitliche Betrachtung der Lebensumstände von Bedeutung: Was bedeutet meine Erkrankung für meinen Alltag und mein Umfeld? Habe ich Anspruch auf eine Haushaltshilfe? Wer kann mich noch unterstützen und wie kann ich von dem Erfahrungsschatz anderer Betroffener profitieren? Mit diesen und vielen weiteren Fragen fühlen sich Patienten oft alleingelassen.
Erkrankte sollen aktiv in therapeutische Entscheidungen einbezogen werden, Stichwort „Shared Decision Making“.
Die virtuelle Informationsüberflutung ist angesichts der Komplexität des Gesundheitswesens oftmals mehr Fluch als Segen. Was es braucht, ist eine vertrauenswürdige Führung durch den Informationsdschungel – und zwar konkret für das jeweilige Krankheitsbild. Gebündelte, qualitätsgeprüfte Informationen und konkrete Hilfestellung. Finden tun dies Erkrankte auf digitalen Patientenportalen. Insbesondere die Angebote namhafter Pharmaunternehmen verknüpfen dort Aufklärung, Kommunikation und Services und tragen auf diese Weise entscheidend zu einer ganzheitlichen Patientenbetreuung bei. Komplexe medizinische Inhalte zu Erkrankungen, Therapien, Rehabilitation und über die reine Therapie hinausgehende Hilfen werden dort in verständlicher Sprache aufbereitet und mit weiterführenden Verlinkungen ergänzt.
Patientenzentrierung betont die individuelle Beziehung und Kommunikation zwischen Arzt und Patienten, während Patientenorientierung sich auf systemische Strukturen und Dienstleistungen im Gesundheitswesen konzentriert. Beide Ansätze sind wichtig und können in Kombination angewendet werden, um eine ganzheitliche und hochwertige Gesundheitsversorgung sicherzustellen.