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9. Mai 2025

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Gesundheit

Warum man auf seine Haut hören sollte – Im Interview mit Susanne Krammer (@fraubeauty), Make-up-Artistin & Beauty-Expertin

Journalist: Luisa Riek

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Foto: Andrea Piacquadio/pexels, Presse

Fraubeauty gibt seit Jahren Beauty-Tipps online. Im Interview teilt sie ihre Geheimtipps und No-Gos in Sachen Hautpflege.

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Susanne Krammer (@fraubeauty), Make-up-Artistin & Beauty-Expertin

Woher kommt dein Interesse an allen Themen rund um Beauty?

Das ging in frühester Kindheit los. Ich war vielleicht fünf oder sechs und das Bad meiner Beauty-begeisterten Tante war mein Tempel. Das Thema hat mich magisch angezogen. Mir ist aufgefallen, was für eine Power Make-up hat und, dass wahre Transformation Haare und Make-up braucht, um vollkommen zu sein.

Wie bist zu in den Beauty-Bereich gekommen?

Ich habe jahrelang international als Hair- und Make-up-Artistin gearbeitet und habe dann die Beauty-Resort Leitung von zwei großen Frauenzeitschriften übernommen. 2016 habe ich mich mit einem eigenen Beauty-Online-Magazin selbständig gemacht und parallel viel für die Industrie entwickelt. Seit 2021 teile ich mein Beautywissen auf TikTok und Instagram als @fraubeauty.

Hautgesundheit lässt sich nicht pauschalisieren, daher sollte ich mich immer vom Hautgefühl leiten lassen.

Wie erkennt man, welche Produkte am besten für die eigene Haut geeignet sind?

Die Haut ist ein Organ. Für einen funktionierenden Hautstoffwechsel braucht sie Feuchtigkeit, Antioxidantien, Fette und Schutz. Wie ich das genau umsetzen möchte, ist natürlich individuell unterschiedlich. Hautgesundheit lässt sich nicht pauschalisieren, daher sollte ich mich immer vom Hautgefühl leiten lassen.

Die Wirkstoffarchitektur muss für mich und meinen Hauttyp passen. Und das teste ich, indem ich meine Haut reinige und abtrockne und danach erstmal eine Stunde gar nichts mache. Und dann schaue ich, wie meine Haut aussieht: ist sie trocken, gerötet, fettig, habe ich das Gefühl, dass die Poren erweitert sind oder Ähnliches. So kann ich sehen, wie meine Haut sich ohne das direkte Auftragen von Produkten verhält. Im Anschluss kann ich entscheiden, welche Pflege sich für mich individuell am besten eignet.

Gibt es bestimmte Inhaltsstoffe, die du besonders empfiehlst oder die du vermeidest?

Ich rate davon ab, zu viel mit der Haut zu machen. Die Haut braucht Ruhe, damit sie regenerieren kann. Die Wirkstoffe, die ich jedoch in jede Hautpflege einschleusen würde, sind Retinal, weil es relativ sanft zur Haut ist, dabei jedoch effektiv den Zellstoffwechsel unterstützt und ein Vitamin-C-Serum am Morgen. Wer alles richtig machen möchte, nimmt zusätzlich noch Ceramide. Diese unterstützen die Hautbarriere und verhindern den natürlichen Feuchtigkeitsverlust der Haut. Alle drei Wirkstoffe unterstützen das Organ Haut, effektiv und unkompliziert.

Ich rate davon ab, zu viel mit der Haut zu machen. Die Haut braucht Ruhe, damit sie regenerieren kann.

Wie kann man Unreinheiten vorbeugen?

Das ist ein Zusammenspiel aus verschiedenen Faktoren. Das Problem ist immer ein bisschen, dass man schauen muss, woher die Unreinheiten überhaupt kommen. Es ist wichtig zu verstehen, dass ich für gesunde Haut genug Flüssigkeit, eine gesunde Ernährung, regelmäßigen Sport und eine milde und regelmäßige Hautpflegeroutine braucht. Und ein ganz wichtiger Aspekt für eine gesunde Haut ist: Stress minimieren und glücklich sein. Die Haut zeigt auch immer, wie es uns geht. Es gibt natürlich klassische Wirkstoffe, die gegen Unreinheiten wirken, das ist z. B. Salizylsäure oder Benzolperoxid. Um Unreinheiten zu mildern, kann man auch etwas davon in seine Routine einbauen.

Was sind die größten Fehler, die Menschen in ihrer Hautpflege machen?

Wenn man alles zusammenfasst, ist der größte Fehler, nicht auf die eigene Haut zu hören. Das, was in jedem Badezimmer fehlt, ist eine gute Beleuchtung, damit ich mein Gesicht beobachten kann und auch sehe, wie die Haut auf bestimmte Produkte reagiert.

Factobox

Wenn jemand einen entzündlichen Hautzustand hat, wie z. B. Neurodermitis oder Rosacea, dann sollte man an dieser Stelle immer mit einer dermatologischen Praxis Rücksprache halten. Wenn meine Haut nicht mehr selbst heilt, dann ist da eine Störung, die am Kosmetikregal nicht reguliert werden kann.

9. Mai 2025

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Lifestyle

Sommer auf der Haut

In der warmen Jahreszeit läuft die Talgproduktion durch das viele Schwitzen auf Hochtouren. Deshalb sollte die Hautpflege im Sommer vor allem auf Feuchtigkeit setzen. Statt fetthaltigen Cremes empfiehlt sich der Griff zu leichten, hydratisierenden Körperpflegelotionen auf Wasserbasis. Vor allem nach einem ausgiebigen Sonnenbad sollte die Haut mit feuchtigkeitsspendender, kühlender Pflege unterstützt werden. Produkte mit Antioxidantien wie Vitamin C und E schützen das größte Organ des Menschen vor oxidativem Stress, der beispielsweise durch UV-Strahlung ausgelöst wird. Apropos: Sonnenschutz ist natürlich das A und O während dieser Jahreszeit, um Hautkrebs, Hyperpigmentierung oder vorzeitiger Hautalterung vorzubeugen. Ein gut formulierter Sonnenschutz mit mindestens Lichtschutzfaktor 30 schützt die Haut vor den gefährlichen UVA- und UVB-Strahlen, während pflegende Wirkstoffe hydratisieren und die Hautbarriere stärken. Damit die Poren nicht verstopfen, sollte der Sonnenschutz nicht komedogen sein. Vorsicht ist im Sommer auch vor Produkten mit Fruchtsäure geboten, da diese in der Kombination mit Sonne die Entstehung von Pigmentflecken begünstigen. Bei chemischen Peelings also besser zu BHA- oder PHA-Produkten greifen – oder gleich zu mechanischen. Wichtig bei Peelings in den Sommermonaten: besser abends als morgens anwenden und die Einwirkzeit auf die Hälfte reduzieren. Auch die Reinigung der Haut sollte im Sommer sanft angegangen werden – insbesondere, bei mehrmals täglichem Duschen. Hier empfehlen sich milde Duschgels – oder noch besser Duschöle – mit kühlenden Inhaltsstoffen wie Minze, Kampher oder Menthol. Last but not least: Neben feuchtigkeitsspendenden Pflegeprodukten sollte die Haut auch von Innen mit ausreichend Flüssigkeit in Form von Wasser oder ungesüßtem Tee versorgt werden. >Wichtig bei Peelings in den Sommermonaten: besser abends als morgens anwenden und die Einwirkzeit auf die Hälfte reduzieren. Auch die Reinigung der Haut sollte im Sommer sanft angegangen werden – insbesondere, bei mehrmals täglichem Duschen.

9. Mai 2025

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Gesundheit

3 Hautkrankheiten: Akne, Psoriasis, Neurodermitis

**Akne – pubertäre Pustel** Circa 80 Prozent aller Jugendlichen leiden in der Pubertät unter hormonell bedingten, entzündlichen Hautveränderungen. Acne vulgaris (Akne) ist die häufigste Hautkrankheit in dieser Altersgruppe. Doch auch Erwachsene können vermehrt Pickel, Mitesser oder Pusteln im Gesicht oder am Oberkörper entwickeln. So spielen auch genetische und psychische Faktoren bei der nicht ansteckenden Hautkrankheit eine Rolle. Meist produzieren die Talgdrüsen aufgrund übermäßig erzeugter männlicher Hormone zu viel Talg. Zusätzlich ist bei der Acne vulgaris die Verhornung der Haut im Bereich der Talgdrüsen gestört. Mediziner unterscheiden zwischen entzündlicher und nicht-entzündlicher Akne mit leichter, mittelschwerer oder schwerer Ausprägung. Neben den Pusteln kann die Hautkrankheit auch Narben und gravierendes psychisches Leid verursachen – insbesondere in einer so vulnerablen Zeit wie der Pubertät. Es existieren verschiedene Therapieformen für die unterschiedlichen Ausprägungen. Kleinster, gemeinsamer Nenner ist die Verwendung seifenfreier Reinigungsprodukte sowie „nicht komedogener“ Pflegeprodukte. Darüber hinaus können rezeptfreie Wirkstoffe wie Benzoylperoxid (BPO) und Salicylsäure zum Einsatz kommen, welche entzündungshemmend und hornlösend wirken. Eine ähnliche Wirkung besitzt auch verschreibungspflichtige Azelainsäure. Bei schwerer Akne kommen rezeptpflichtige Retinoide in Cremes, Gels oder Lösungen ins Spiel, unter Umständen auch in der Kombination mit äußerlich oder innerlich angewendeter Antibiotika. ![pexels-karolina-grabowska- -Online.jpg](https://fra1.digitaloceanspaces.com/cwbucket/pexels_karolina_grabowska_Online_2960ae0a8d.jpg) **Neurodermitis – juckender Hautausschlag** Ungefähr 10 bis 20 Prozent aller Kinder und geschätzte zwei bis fünf Prozent aller Erwachsenen leiden unter der chronisch-entzündlichen Hauterkrankung. 30 bis 40 Prozent davon haben eine allergische Form der Neurodermitis. Betroffene laborieren mit stark juckendem Hautausschlag an verschiedenen Körperstellen. Der Grund: eine durch Entzündungsreaktionen gestörte Hautflora mit einer beeinträchtigten Schutzfunktion der Hornschicht. Neurodermitis tritt oft bereits in den ersten beiden Lebensjahren auf, wobei sie sich dann meist relativ schnell auswächst. Spätere Erkrankungen sind in der Regel hartnäckiger. Manchmal kehrt die Neurodermitis auch im Erwachsenenalter zurück, Ersterkrankungen in diesem Alter sind eher selten. Die Ursache dieser Erkrankung ist noch unbekannt – es werden mehrere, begünstigende Faktoren vermutet. Neben den bereits erwähnten Allergien spielen wohl auch erbliche Veranlagung, Umweltverschmutzung oder übertriebene Hygiene eine Rolle. Neurodermitis verläuft meist in Schüben, ausgelöst durch Stress, Infektionen, Textilien sowie schwüle oder kalte Temperaturen. Auch Allergene wie Pollen, Hausstaubmilben oder bestimmte Nahrungsmittel können die Schübe triggern. Durch Vermeidung dieser Trigger und einer sorgfältigen Hautpflege mit rückfettenden, feuchtigkeitsspendende Pflegeprodukten lässt sich das chronische Leiden meist gut in den Griff bekommen. Bei akuten Schüben hat sich Kortison – als Bestandteil von Cremes oder auch in Tablettenform – gut bewährt. Auch Lichttherapie oder Medikamente können die Entzündungen wirksam lindern. ![pexels-shvets-production-9774600 online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_shvets_production_9774600_online_c1acae3aae.jpg) **Psoriasis – schuppige Autoimmunreaktion** Schuppenflechte (Psoriasis) ist eine chronische, entzündliche Autoimmunerkrankung. Es gibt verschiedene Formen, wobei Psoriasis vulgaris mit 80 Prozent die häufigste darstellt. Das überaktive Immunsystem setzt vermehrt bestimmte Botenstoffe frei, die verschiedene Entzündungsreaktionen auslösen. Die Haut rötet sich und bildet weiße Schuppen. Typische Stellen sind neben Ellbogen und Knie auch Kopf und Rücken. Bei einer stärker ausgeprägten Schuppenflechte oder einem Schub können die betroffenen Hautpartien auch stark jucken. Schuppenflechte ist vor allem genetisch bedingt, doch gelten Übergewicht, Alkohol und Rauchen als weitere Risikofaktoren. Die Hautkrankheit ist nicht heilbar und lässt sich auch nicht vorbeugen. Aber es gibt verschiedene wirksame Behandlungen, welche Schübe abmildern und das Abheilen beschleunigen können. Als Basistherapie gilt die Pflege der veränderten Hautareale mit rückfettenden Cremes, Salben oder Lotionen, um die Haut geschmeidig zu halten und den Juckreiz zu lindern. Wirkstoffe wie Urea oder Salicylsäure unterstützen die Hautbarriere. Auch Kortison und synthetische Medikamente, welche die Wirkung von natürlichem Vitamin D im Körper imitieren (Vitamin-D3-Analoga) kommen bei leichten Formen zum Einsatz. Mittelschwere oder schwere Schuppenflechte wird oft mit Lichttherapie oder Medikamenten wie Methotrexat, Apremilast oder Ciclosporin behandelt. Auch sogenannte Biologika hemmen die Abwehrreaktionen des Immunsystems und unterbrechen den Entzündungsprozess.