27. Jun 2025
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Wirtschaft
Journalist: Katja Deutsch
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Foto: whistaler.com
Marco Pappalardo ist Marketing Director der Skidestination Dolomiti Superski und des dazugehörigen Sommerprodukts Dolomiti Supersummer. Er treibt den Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel in der Region spürbar voran – um sowohl Touristen anzulocken als auch die Berge zu schützen.
Marco Pappalardo, Marketing Director der Skidestination Dolomiti Superski
Wir von Dolomiti Superski haben das Ziel, die Aufstiegsanlagen nicht nur als Freizeitangebot für Touristen zu positionieren, sondern als echtes Verkehrsmittel im Gebirge. Gerade in den Sommermonaten sollen die Bahnen als nachhaltige Mobilitätslösung wahrgenommen und genutzt werden, am besten in Kombination mit Fußwegen oder weiteren Bahnfahrten.
Im Winter nutzen unsere Gäste die Aufstiegsanlagen bereits als Hauptfortbewegungsmittel und lassen ihr Auto stehen. Im Sommer jedoch möchten wir die Bahnen als umweltfreundliches und praktisches Verkehrsmittel stärker ins Bewusstsein bringen.
Rund 70 Prozent der CO₂-Emissionen im Bergtourismus entstehen durch die An- und Abreise. Der Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel scheitert häufig an der fehlenden Mitnahmemöglichkeit für Ausrüstung. Die meisten Bahngesellschaften bieten hier kundenfreundliche Lösungen für Ski- oder Sportgepäck an, daher bevorzugen viele Gäste weiterhin ihr Auto.
In drei unserer Skigebiete (Kronplatz, Drei Zinnen, bald auch Gitschberg Jochtal) liegt die Talstation direkt am Bahnhof, bietet also ideale Bedingungen für eine reibungslose Anreise per Zug. Shuttle-Services übernehmen teilweise den Gepäcktransport ins Hotel. In Orten ohne direkte Bahnanbindung verbinden Buslinien die Hotels mit den Skigebieten. Das wird sehr gut angenommen.
Die Zahl an E-Autos steigt, die Ladeinfrastruktur wird ausgebaut, fünf bis zehn Prozent der Stellplätze verfügen über eine Ladeoption. E-Mobilität spielt bei Shuttles und Taxis eine zunehmende Rolle. Nur bei Linienbussen ist der Einsatz elektrischer Fahrzeuge im winterlichen Gebirge technisch noch herausfordernd, dafür kommen bereits teilweise wasserstoffbetriebene Busse zum Einsatz.
Rund 70 Prozent der CO₂-Emissionen im Bergtourismus entstehen durch die An- und Abreise.
Unser größtes Kapital ist die Natur. Ohne sie gäbe es unseren Berufszweig nicht. Deshalb sehen wir Nachhaltigkeit nicht nur als Pflicht, sondern als zentrales Element unserer Positionierung. Wir möchten das Naturerlebnis auch für zukünftige Generationen bewahren und verantwortungsvoll weiterentwickeln. Dolomiti Superski will zeigen, dass alpiner Tourismus und Umweltschutz kein Widerspruch sein müssen, sondern gemeinsam eine Zukunft haben.