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5. Nov 2024

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Gesundheit

Alt werden und jung bleiben – ein Beitrag von Celine König

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Foto: Presse

Das Alter ist nicht nur eine Zeit des Rückblicks, sondern auch eine Chance für Neuanfänge. Mit Aktivitäten, guten sozialen Kontakten und einer angepassten Ernährung kann dieser Lebensabschnitt aktiv und gesund gestaltet werden.

In einer Lebensphase, in der die Routine des Berufslebens endet und mehr Raum für persönliche Entfaltung entsteht, ist es wichtig, diese Zeit sinnstiftend zu nutzen. Das Geheimnis eines glücklichen und vitalen Lebens beruht im Wesentlichen auf einer einfachen Lebensphilosophie:

Adieu, Sportmuffel! Bewegung ist der Schlüssel, um auch im Alter fit zu bleiben. Das Credo: Jeder Schritt zählt. Regelmässige Aktivität sorgt dafür, länger mobil und selbstständig zu sein und steigert die Wellness. Gleichzeitig beugt Bewegung chronischen Erkrankungen vor und stärkt die kognitive Leistungs- sowie körperliche Funktionsfähigkeit. Gezieltes Kraft- und Gleichgewichtstraining spielt dabei eine entscheidende Rolle. Ziel ist, sich mindestens 150 Minuten pro Woche bei mittlerer Intensität zu bewegen und dreimal wöchentlich je 30 Minuten zu «pumpen».

Train your brain Mentale und körperliche Gesundheit sind Besties. Um im Alter geistig fit zu bleiben, muss das Gehirn auf Trab gehalten werden und stetig Neues lernen. Ob sich als Künstlerin auf der Leinwand austoben, Finnisch büffeln oder als Influencer auf Social Media durchstarten – geistige Herausforderungen und neue Hobbys erhalten die kognitive Leistungsfähigkeit und senken das Risiko für eine Demenz. Ein fittes Gedächtnis ist entscheidend für ein selbstbestimmtes Leben bis ins hohe Alter.

Gemeinsam statt einsam Ein tragendes soziales Netz ist essenziell für ein erfülltes Leben. Die Abwesenheit starker Sozialkontakte führt zu Einsamkeit – und die kann das Risiko für eine Depression und andere Erkrankungen erhöhen. Daher ist es wichtig, soziale Kontakte ein Leben lang zu pflegen und sich aktiv in Gemeinschaften einzubringen. Nebst starken Beziehungen zu Bezugspersonen gibt es für Seniorinnen und Senioren vielseitige Angebote: Sei es bei geselligen Austauschtreffs, Spielnachmittagen, kulturellen Veranstaltungen oder gemeinsamen sportlichen Aktivitäten – es gibt unzählige Möglichkeiten, neue Bekannt- und (vielleicht sogar) Freundschaften zu schliessen.

Satt und fit Gesunde Ernährung ist in jedem Alter wichtig, gewinnt aber später im Leben an Bedeutung. Mit zunehmendem Alter verändert sich der Körper: Der Energiebedarf sinkt – der Nährstoffbedarf bleibt aber gleich. Eine ausgewogene, vitamin- und mineralstoffreiche Ernährung stärkt das Immunsystem, fördert die Gesundheit und beugt Krankheiten vor. Mit abwechslungsreicher und nährstoffreicher Kost bleibt der Körper optimal versorgt und das Wohlbefinden steigt.

Es ist nie zu spät für ein «Happy End» Ein erfüllendes Dasein erfordert einen aktiven und gesunden Lebensstil. Wer Körper und Geist hegt und pflegt, sozial aktiv bleibt und auf einen bunten Teller achtet, bleibt auch im hohen Alter länger gesund und munter. Offenheit für Neues und die Bereitschaft, sich immer wieder selbst zu pushen, sind dabei entscheidend – sei es durch neue Hobbys, das Erlernen neuer Skills oder durch bereichernde Begegnungen.

4. Jul 2025

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Wirtschaft

Chancen für die Zukunft der Versorgung – mit Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus & Dr. Johannes Danckert

![Dr_Johannes_Danckert_Copyright_Kevin_Kuka_Vivantes_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Dr_Johannes_Danckert_Copyright_Kevin_Kuka_Vivantes_online_6e3b6d01f5.jpg) ``` Dr. Johannes Danckert, Vorsitzender der Geschäftsführung, Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH ``` **Dr. Johannes Danckert, Vorsitzender der Geschäftsführung, Vivantes – Netzwerk für Gesundheit GmbH** Digitalisierung kann die Patientenversorgung schneller, besser und sicherer machen. Immer öfter werden dabei auch die traditionellen Grenzen zwischen ambulanten und stationären Bereichen sowie einzelnen Versorgungseinrichtungen abgebaut. So kann die ‚Patient Journey‘, also der gesamte Behandlungsweg eines Patienten von Diagnose bis Nachsorge, zu einer vernetzten Gesundheitsregion verbunden werden. Trotz deutlicher digitaler Fortschritte haben deutsche Krankenhäuser allerdings weiterhin erheblichen Entwicklungsbedarf, bedingt vor allem durch kleinteilige Strukturen und unzureichende Finanzierung. Denn die Implementierung innovativer Lösungen setzt bereits einen hohen Digitalisierungsgrad voraus. Bei Vivantes wurden zentrale Prozesse wie die Patientenkurve, Medikation, Pflegeprozesssteuerung sowie Anforderungs- und Befundungsprozesse digitalisiert. Auch große Teile der Medizintechnik sind eingebunden. KI-gestützte Systeme helfen uns, Frakturen und Embolien schneller zu erkennen oder warnen vor Komplikationen wie Delir oder Nierenversagen. Künstliche Intelligenz unterstützt uns auch dabei, Patientendaten direkt aus dem Rettungswagen in das Klinik-Informationssystem (KIS) zu übertragen, sodass die Krankenakte bei Ankunft bereits angelegt ist. Eine von uns entwickelte, interoperable Datenplattform ermöglicht zudem den automatisierten Datenaustausch von inzwischen 15 Klinikträgern in der Region Berlin-Brandenburg. Damit entstehen telemedizinische Versorgungskonzepte weit über Berlin hinaus. ![prof.dr.dr.jurgendebus_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/prof_dr_dr_jurgendebus_online_d7f732ea04.jpg) ``` Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus, Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Heidelberg ``` **Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Jürgen Debus, Vorstandsvorsitzender und Leitender Ärztlicher Direktor Universitätsklinikum Heidelberg** Smarte Technologien und eine optimale Datennutzung verbessern den Klinikalltag und die Patientenversorgung. Das zukünftige Herzzentrum am Universitätsklinikum Heidelberg planen wir als Smart Hospital: Dort werden z. B. OPs gefilmt und das KI-System warnt automatisch bei Veränderungen des Patienten oder ungewöhnlichen Vorgängen. So werden Risiken früh erkannt und die Sicherheit erhöht. Dank verknüpfter Patientendaten und digitalem Terminmanagement läuft auch die Vorbereitung auf Eingriffe effizienter, da benötigte Ressourcen wie CT-Termine frühzeitig ersichtlich sind. Ein smartes Entlassmanagement stellt relevante Dokumente für den Patienten automatisch bereit und koordiniert Sozialdienst, Pflege und Medikamentenbedarf, sodass der Übergang in die weitere Versorgung optimal organisiert ist. In all diesen Algorithmen und Systemen steckt das gebündelte Wissen von Ärztinnen und Ärzten, Pflegepersonal und Forschenden. Die meisten KI-Anwendungen basieren auf maschinellen Lernmodellen, die mit Patientendaten trainiert werden, um Muster zu erkennen. Je größer der verfügbare Datensatz, desto exakter fallen Diagnosen und Prognosen aus – ein wichtiger Faktor angesichts des steigenden Versorgungsbedarfs bei gleichzeitig sinkender Zahl an Fachkräften. Smarte Technologien helfen, diese Lücke zu schließen und die Versorgung weiterhin auf hohem Niveau zu gewährleisten. Damit es nicht bei Insellösungen bleibt, treiben wir die übergreifende Datenintegration voran, ähnlich wie sie in der internationalen Forschung etabliert ist.

27. Jun 2025

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Gesundheit

Kleine Firmen, große Wirkung: Wie EBPs die Pharmabranche revolutionieren – mit Dr. Merle Fuchs

![MerleFuchs_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Merle_Fuchs_online_4afdaa8866.jpg) ```Dr. Merle Fuchs (PhD), Managing Partner & CEO, PRAMOMOLECULAR GmbH``` Die USA, Deutschland und die Schweiz bleiben führend bei innovativen, patentgeschützten Medikamenten, während Indien und China den Markt für Generika dominieren. In der Schweiz ist die Pharmaindustrie zum wichtigsten Wachstumsmotor aufgestiegen und steuert mittlerweile rund 5,4 Prozent zum BIP bei – ein mehr als versechsfachter Anteil seit 1990. Deutschland hingegen, einst „Apotheke der Welt“, schafft nur 1 –1,5 Prozent. Zwar sitzen mit Roche und Novartis zwei Schwergewichte in Basel, doch künftig wird die Innovationskraft von Big Pharma zunehmend von Emerging Biopharma Companies (EBPs) geprägt werden. Als EBPs gelten Biopharmaunternehmen mit weniger als 500 Mio. US$ Jahresumsatz, darunter forschende Start-ups ohne Markterlöse. Den Aufbau ihrer Wirkstoffpipeline müssen sie in Deutschland traditionell chronisch unterfinanziert mühsam durch Wagniskapital und Fördermittel finanzieren. Dennoch füllen diese aufstrebenden kleinen Unternehmen die Pipeline: Während 2002 etwa 67 Prozent der Innovationen von Big Pharma kamen, stammten 2022 gut 84 Prozent der Wirkstoffe in frühen und 73 Prozent in späten klinischen Phasen von EBPs. EBPs sind überdurchschnittlich innovationsgetrieben, nutzen neueste Technologien und konzentrieren sich auf Plattformen wie Gen- oder Zelltherapie, RNA-basierte Verfahren oder Antikörper-Engineering, die Großkonzerne erst nach validen klinischen Daten lizenzieren – und dann für Milliardenbeträge einkaufen. Agile Strukturen und flache Hierarchien erlauben EBPs schnelle Entscheidungen und effiziente frühe Forschung. PRAMOMOLECULAR ist ein Beispiel: Das präklinische EBP entwickelt Gene-Silencing-Wirkstoffe gegen bislang unbehandelbare Erkrankungen in der Hälfte der Zeit und zu 10 Prozent der Kosten klassischer Programme. Für mehr solcher Erfolge braucht Deutschland exzellente Grundlagenforschung, ausreichend Wagniskapital und Mut, neue Wege zu gehen. Denn nur wer die kleinen „Zwerge“ stark macht, kann die Zukunft der Medizin gestalten. >EBPs sind überdurchschnittlich innovationsgetrieben, nutzen neueste Technologien und konzentrieren sich auf Plattformen wie Gen- oder Zelltherapie, RNA-basierte Verfahren oder Antikörper-Engineering, die Großkonzerne erst nach validen klinischen Daten lizenzieren – und dann für Milliardenbeträge einkaufen.