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4. Apr 2025

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Lifestyle

Aus der Komfortzone in die Natur – mit Thomas Lotter

Journalist: Kirsten Schwieger

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Foto: Presse

Travel-Creator Thomas Lotter über die Wirkung der Natur, Adrenalinkicks in hoher Höhe und warum er für einen Sonnenaufgang sogar im Zelt übernachtet.

Bist du eher Team Strand oder Team Berge?

Definitiv Team Berge, obwohl ich Berge in Kombination mit Strand auch sehr gut finde. Ich wandere total gerne und liebe Aussichten. Dafür muss man dann eben irgendwo hochsteigen.

Was fasziniert dich an der Natur?

Es fühlt sich toll an, draußen zu sein und sich nur auf eine Sache zu konzentrieren. Ein wunderbarer Ausgleich zum durchgetakteten, zersplitterten Alltag, wo man immer tausend Dinge gleichzeitig im Kopf hat. In der Natur geht es einfach nur darum, irgendwo hinzukommen, irgendetwas zu fotografieren. An der frischen Luft zu sein und sich dabei auch noch kreativ ausleben zu können, ist eine unfassbar schöne, ausgleichende Kombination, die meine Faszination für die Natur ungebrochen macht.

Aber ich mag es, die eigene Komfortzone zu verlassen. Das muss man einfach manchmal machen, um besondere Momente einzufangen.

Was waren deine beeindruckendsten Naturerlebnisse?

Nordlichter zu sehen. Wenn man nachts bei Minus 30 Grad in Lappland oder Island auf einem Feld steht und versucht, dieses Wahnsinnsspektakel irgendwie einzufangen.

Und dein größter Adrenalinkick?

Auf jeden Fall Helikopter fliegen. Zuletzt in Kanada, auf Vancouver Island in einer sehr kleinen, klapprigen Kiste. Und einmal auf der Insel La Réunion, mit einer offenen Tür. Dabei bin nicht schwindelfrei und habe wirklich Höhenangst. Aber ich mag es, die eigene Komfortzone zu verlassen. Das muss man einfach manchmal machen, um besondere Momente einzufangen.

Was ist deine Lieblingsdestination?

Island, und das wird auch immer so bleiben. Weil es jedes Mal immer etwas ganz Besonderes ist. Island ist landschaftlich komplett von einer anderen Welt. Diese Insel gibt mir sehr viel, liefert so viel Energie durch diese ganzen Eindrücke. Jedenfalls habe ich dort mehr Energie als irgendwo sonst auf der Welt. Man fährt um diese ganze Insel herum und kommt nicht mehr heraus aus dem Staunen. Alles sieht dort gut aus, man kann dort quasi alles fotografieren, alles filmen. Das Licht ist einfach der Hammer.

Welche Orte stehen noch auf deiner To Go-Liste?

Grönland ist ein sehr großer Traum von mir. Eisberge zu sehen – so schlimm es auch klingt – bevor sie weg sind. Die Art von Landschaft, die sich einem dort bietet und die Eindrücke: Eisbären und Orcas in freier Wildbahn zu entdecken. Und nach Afrika würde ich auch gerne einmal, Kenia oder Sambia vielleicht.

Man fährt um diese ganze Insel herum und kommt nicht mehr heraus aus dem Staunen. Alles sieht dort gut aus, man kann dort quasi alles fotografieren, alles filmen. Das Licht ist einfach der Hammer.

Camping oder Glamping?

Tatsächlicher eher Glamping, aber manchmal kommt man ums Zelten nicht herum – beispielsweise am Gipfel, um einen Sonnenaufgang mitzunehmen, ohne noch viel früher aufstehen zu müssen. Das letzte Mal habe ich in Österreich bei der Olpererhütte in Mayrhofen gezeltet, um möglichst früh und ohne Menschen dort zu sein.

Wie sieht es in puncto Nachhaltigkeit aus?

Ich achte schon sehr darauf, dass der Reisezeitraum sinnvoll ist, würde niemals einen Langstreckenflug für nur zwei Tage machen. Und die Partner, mit denen ich zusammenarbeite, sind mittlerweile auch ganz gut im Bilde, was nachhaltige Programme angeht.

Was steht immer auf deiner Packliste?

Gute Snacks als Energiebringer und mindestens eine meiner drei Drohnen.

Factbox:

Seit fast acht Jahren arbeitet der studierte Unternehmenskommunikator als Travel Influencer, seit fünf Jahren hauptberuflich. Der 31-Jährige berät zudem seit Jahren große Brands und Agenturen für Social Media-Präsenzen. Eines seiner Reiserituale ist, Düfte mitzubringen, die ihn an die jeweilige Reise erinnern.

11. Jul 2025

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Gesundheit

Wo demenzkranke Menschen mit allen Sinnen gefordert sind – mit Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist

![Esther_Daenschel_xl online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Esther_Daenschel_xl_online_7618aeaf4e.jpg) ``` Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist ``` **Was ist ein Sinnesgarten?** Ein Therapie- und Sinnesgarten ist ein gestalteter Raum, der alle Sinne anspricht und Menschen mit Demenz positive Erlebnisse ermöglicht. Besonders wichtig sind die Barrierefreiheit und die klare Aufteilung in verschiedene Gartenbereiche, die die Orientierung erleichtern und unterschiedliche Bedürfnisse – von Aktivierung bis Entspannung – ansprechen. Jeder Therapiegarten ist individuell und sollte immer an die Gegebenheiten vor Ort, das Klientel und die Menschen, die ihn mit Leben füllen, angepasst werden. **Welche Bedeutung haben solche Gärten für demenzkranke Menschen?** Für Menschen mit Demenz hat ein Therapie- und Sinnesgarten große therapeutische Bedeutung. Er wirkt anregend, vermittelt Geborgenheit, kann Erinnerungen wecken und den Erhalt von Alltagskompetenzen unterstützen. Sinnesgärten stärken Selbstwirksamkeit, Teilhabe und Lebensqualität und bieten Raum für Begegnung und sinnvolle Beschäftigung. Sie fördern soziale Kontakte, bieten Abwechslung und schaffen kleine Inseln der Ruhe, Begegnung und Aktivität. **Welche Aktivitäten sind dort möglich?** In unserem Therapie- und Sinnesgarten im Hinsbleek 9 können vielfältige Angebote stattfinden, die sich an den individuellen Fähigkeiten und Ressourcen der Bewohner:innen orientieren. Neben der Sinnesanregung durch Riechen, Tasten und Schmecken von Kräutern, Gemüse und Obst können die Besucher:innen unter der Pergola oder auf der Klönschnackbank gemeinsam sitzen und plaudern. Bewegungseinheiten wie Spaziergänge und Naturbeobachtungen fördern die Mobilität und Wahrnehmung. Darüber hinaus bietet unser Sinnesgarten barrierefreie Hochbeete, die unterfahrbar oder in Stehhöhe zum Gärtnern einladen.

17. Jun 2025

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Lifestyle

DIY als Philosophie – mit Jonas Winkler

![JonasWinkler Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Jonas_Winkler_Online_8c75c7f697.jpg) ``` Jonas Winkler, Tischlermeister & Content Creator ``` Selbstgemacht statt gekauft: „Do it Yourself“ ist eine Einladung für jeden, das eigene Zuhause ganz persönlich und mit Herzblut zu gestalten. Ob Möbel, Deko oder kleine Reparaturen: Jedes selbstgemachte Stück, jede Upcycling-Kommode erzählt seine eigene Geschichte und macht die eigenen vier Wände noch gemütlicher. Dabei geht es um Spaß am Handwerk, die Freiheit, Materialien und Techniken nach Lust und Laune auszuprobieren – und auch darum, aus Fehlern zu lernen. Genau das lebt Jonas Winkler, Tischlermeister und Produktdesigner auf seinen Social Media-Kanälen vor. Mit seinen inspirierenden Ideen und detaillierten DIY-Tutorials motiviert er Heimwerkende und alle, die es noch werden wollen. Darf es ein ergonomischer Gaming-Tisch sein oder ein paar Kniffe, wie man ein krummes Holzbrett wieder gerade bekommt? Egal, ob großes oder kleines Projekt: „Mit etwas Selbstgemachten entsteht nicht nur ein Objekt, sondern eine emotionale Verbindung zwischen Mensch, Material und dem Stolz, etwas Bleibendes geschaffen zu haben.“ Dabei dürfen auch Fehler passieren. „Ich mache selbst nicht alles richtig, wie man in meinen Videos sieht“, sagt Jonas Winkler lachend, „das Spannende ist doch das Knobeln: Wie kriegen wir den Karren jetzt aus dem Dreck? Probleme offen zeigen und Lösungen finden, darum geht es. Aufgeben ist keine Option.“ Natürlich muss man einige Dinge nicht selbst erleben, um zu wissen, dass sie auch gefährlich sein können, betont Jonas Winkler: „Gerade Laien müssen Sicherheit priorisieren. Bei Billigwerkzeug etwa ist das Unfallpotenzial enorm. Wie schnell ein günstiger Akku überhitzt oder ein Schraubenschlüssel bricht – das demonstrieren wir in meiner Werkstatt als sicheren Raum, um Risiken zu minimieren.“ Sein eigener Weg begann mit dem Studium des Produktdesigns. Die Neugier, wie Entwürfe Realität werden, führte ihn zu ersten eigene DIY-Projekten und schließlich dazu, auch den Handwerksmeister zu absolvieren. Gerade heute, wo so vieles fremdbestimmt ist und durch Technologien immer schwerer greifbar wird, bietet das Handwerk eine besondere Möglichkeit, selbst aktiv Einfluss auf das Ergebnis zu nehmen. „Der Gedanke, etwas selbst zu designen, zu erschaffen und damit einem Möbelstück eine Geschichte zu geben, ist unersetzlich“, erklärt er. Und was braucht es seiner Meinung nach, damit das Holzhandwerk auch als Ausbildungsbetrieb attraktiv und zeitgemäß bleibt? „Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen. Das Wichtigste aber ist, das es Spaß macht.“ Also nichts wie los: Neugierig sein, ins Tun kommen und sich ein Traum-Zuhause schaffen, das genauso einzigartig ist, wie man selbst. Das nächste DIY-Projekt wartet vielleicht schon am nächsten Straßenrand. >Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen.