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22. Dez 2023

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Lifestyle

Aus Liebe zum Spiel.

Journalist: Julia Butz

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Foto: Presse

Im Interview mit Peter Smits alias „PietSmiet“, der zu den bekanntesten und erfolgreichsten YouTubern Deutschlands gehört.

Als Namensgeber des Kanals „PietSmiet“ gilt der Webvideoproduzent, Autor und Moderator als echtes Urgestein der deutschen Gaming-Szene. Das Team rund um PietSmiet schafft es regelmäßig, Tausende mit ihren Videos und Livestream-Events zu begeistern.

 

Peter, welche Starts stehen für 2024 an und worauf freust Du Dich am meisten?

2023 war ein echtes Highlight-Jahr. Da wird es für 2024 schwieriger, auf diesem hohen Niveau mitzuhalten. So wie es bislang aussieht, fehlen die großen Hochkaräter. Auch Grand Theft Auto VI ist nun erst für 2025 angekündigt worden. Aber noch sind ja nicht alle Releases bekannt. Freuen darf man sich auf Star Wars Outlaws, ein Open-World-Spiel, das thematisch zwischen „Das Imperium schlägt zurück“ und „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ angesiedelt ist. Das könnte groß werden, der Trailer war schon sehr vielversprechend. Für das erste Quartal ist Final Fantasy VII REBIRTH für PlayStation 5 als zweiter Teil angekündigt. Final Fantasy ist riesig, läuft über mehrere Teile und in seiner Popularität seit den 90er-Jahren ungebrochen. Noch kürzer wird die Wartezeit für Prince of Persia: The Lost Crown mit Release im Januar. Das 2D-Adventure soll sich wieder mehr an den alten Teilen der legendären Serie orientieren. Auf S.T.A.L.K.E.R. 2: Heart of Chornobyl freue ich mich persönlich am meisten.

 

Gibt es Klassiker, die immer noch gut sind oder gilt für Dich: je neuer, desto innovativer und technisch ausgefeilter, also besser?

Bei Videospielen ist es bei mir ähnlich wie bei Filmen, Serien oder Büchern. Es gibt einige, die immer in meinem Herzen bleiben und die ich auch immer wieder hervorkrame. Aber dann ist da auch immer diese kindliche Vorfreude, wenn man mit Spannung auf einen nächsten Release hin fiebert. Natürlich sind die technischen Entwicklungen rasant. Meiner Meinung nach ist beim klassischen Unterhaltungsmedium Film der Zenit, mit neuester Technologie visuell Bahnbrechendes zu zeigen, langsam erreicht. Im Gegensatz zu Videospielen. Hier werden technische Innovationen zukünftig ermöglichen, noch ganz andere Sachen zu erzählen.

 

Zum Beispiel …?

… bei Rollenspielen. Bislang ist es nur möglich, einer Rolle eine kleine Auswahl voreingestellter Sätze oder Antworten zu geben. Wenn ich mir nun überlege, was künstliche Intelligenz da machen kann! Den Charakter von Figuren viel ausgefeilter darstellen zu können – ein Wahnsinnspotenzial. Das ist für mich auch das Besondere am Gaming: Es nicht nur fesselnd und unterhaltsam, sondern interaktiv. Und damit unglaublich facettenreich.

 

Ist das einer der Gründe, warum Du Gaming so liebst?

Auf jeden Fall. Natürlich können Bücher oder Filme brillante Geschichten erzählen und mich ebenso begeistern. Spiele aber waren und sind für mich immer noch das Spannendste, da ich auch selber Akteur bin. So eine Schubkraft, wie es sie zum Beispiel in Minecraft gegeben hat, dieser einzigartige Funke, der da entfacht wird… Das wird immer da sein und das macht Gaming einzigartig.

 

Wie hast Du den Kulturwandel der letzten Jahre miterlebt?

Jahr für Jahr kann man beobachten, wie der Markt größer wird und wie sich mehr und mehr Menschen von Videospielen begeistern lassen. Gaming ist nicht nur ein absolutes kulturelles Phänomen, es ist schon seit vielen Jahren zu einem großen Business Case geworden. Heute soll die Spieleindustrie mehr wert sein als die Musik- und Filmindustrie zusammen*. Was auch kein Wunder ist, denn nicht durch den großen Unterhaltungswert, auch durch die soziale Vernetzung und Interaktivität hat die Branche einfach eine sehr große Bedeutung.

Aber wie überall, wo viel Geld drinsteckt, gibt es auch negative Entwicklungen. Bei bestimmten Mobile Games wird z. B. mehr und mehr versucht, dem Gamer mit exzessiven Microtransactions abzuzocken. D. h., dass man das Spiel nicht einmal kauft und dann spielen kann, sondern – zunächst als kostenlos oder günstig getarnt – häppchenweise gekauft werden muss, um im Spiel überhaupt weiterzukommen. Das alles basierend auf psychologischen Profilen, denen man sich nur schwer entziehen kann. Konzipiert von Abteilungen, die inzwischen größer sind, als manche Entwicklerabteilungen. Hier ist auch der Gesetzgeber gefragt und soweit ich weiß, gibt es bereits erste Initiativen dagegen.

* Accenture Studie 4/2021 („Global Gaming Industry Value Now Exceeds $300 Billion“)

 

Neben seiner Gaming-Leidenschaft ist Peter Smits auch rund um die Themen Kochen und Fine Dining aktiv. Mit den anderen PietSmiet-Mitgliedern produziert er die Show ‚PietSmiet kocht', ist Kochbuch-Autor und produziert mit Ilona Scholl (Sternerestaurant tulus lotrek, Berlin) den kulinarischen Podcast ‚Röststoff‘.

17. Jun 2025

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Lifestyle

DIY als Philosophie – mit Jonas Winkler

![JonasWinkler Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Jonas_Winkler_Online_8c75c7f697.jpg) ``` Jonas Winkler, Tischlermeister & Content Creator ``` Selbstgemacht statt gekauft: „Do it Yourself“ ist eine Einladung für jeden, das eigene Zuhause ganz persönlich und mit Herzblut zu gestalten. Ob Möbel, Deko oder kleine Reparaturen: Jedes selbstgemachte Stück, jede Upcycling-Kommode erzählt seine eigene Geschichte und macht die eigenen vier Wände noch gemütlicher. Dabei geht es um Spaß am Handwerk, die Freiheit, Materialien und Techniken nach Lust und Laune auszuprobieren – und auch darum, aus Fehlern zu lernen. Genau das lebt Jonas Winkler, Tischlermeister und Produktdesigner auf seinen Social Media-Kanälen vor. Mit seinen inspirierenden Ideen und detaillierten DIY-Tutorials motiviert er Heimwerkende und alle, die es noch werden wollen. Darf es ein ergonomischer Gaming-Tisch sein oder ein paar Kniffe, wie man ein krummes Holzbrett wieder gerade bekommt? Egal, ob großes oder kleines Projekt: „Mit etwas Selbstgemachten entsteht nicht nur ein Objekt, sondern eine emotionale Verbindung zwischen Mensch, Material und dem Stolz, etwas Bleibendes geschaffen zu haben.“ Dabei dürfen auch Fehler passieren. „Ich mache selbst nicht alles richtig, wie man in meinen Videos sieht“, sagt Jonas Winkler lachend, „das Spannende ist doch das Knobeln: Wie kriegen wir den Karren jetzt aus dem Dreck? Probleme offen zeigen und Lösungen finden, darum geht es. Aufgeben ist keine Option.“ Natürlich muss man einige Dinge nicht selbst erleben, um zu wissen, dass sie auch gefährlich sein können, betont Jonas Winkler: „Gerade Laien müssen Sicherheit priorisieren. Bei Billigwerkzeug etwa ist das Unfallpotenzial enorm. Wie schnell ein günstiger Akku überhitzt oder ein Schraubenschlüssel bricht – das demonstrieren wir in meiner Werkstatt als sicheren Raum, um Risiken zu minimieren.“ Sein eigener Weg begann mit dem Studium des Produktdesigns. Die Neugier, wie Entwürfe Realität werden, führte ihn zu ersten eigene DIY-Projekten und schließlich dazu, auch den Handwerksmeister zu absolvieren. Gerade heute, wo so vieles fremdbestimmt ist und durch Technologien immer schwerer greifbar wird, bietet das Handwerk eine besondere Möglichkeit, selbst aktiv Einfluss auf das Ergebnis zu nehmen. „Der Gedanke, etwas selbst zu designen, zu erschaffen und damit einem Möbelstück eine Geschichte zu geben, ist unersetzlich“, erklärt er. Und was braucht es seiner Meinung nach, damit das Holzhandwerk auch als Ausbildungsbetrieb attraktiv und zeitgemäß bleibt? „Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen. Das Wichtigste aber ist, das es Spaß macht.“ Also nichts wie los: Neugierig sein, ins Tun kommen und sich ein Traum-Zuhause schaffen, das genauso einzigartig ist, wie man selbst. Das nächste DIY-Projekt wartet vielleicht schon am nächsten Straßenrand. >Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen.