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28. Mär 2020

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Gesundheit

Baby und Fellnase – passt das zusammen?

Journalist: Armin Fuhrer

Eltern mit Neugeborenen sollten sich genau überlegen, ob sie sich auch noch einen Vierbeiner anschaffen sollen, findet Hundeexperte Martin Rütter.

Der Wunsch, sich einen Hund anzuschaffen, existiert schon länger, doch dann kommt erst einmal ein Baby dazwischen. Soll man in dieser Situation vielleicht trotzdem auch einen Vierbeiner ins Haus holen? Keine gute Idee, findet Hundeexperte Martin Rütter. „Ein Baby wirbelt die Familie erst einmal gehörig durcheinander. Es beansprucht viel Zeit, alle bestehenden Strukturen ändern sich und alle Familienmitglieder müssen sich erst einmal an den neuen Tagesablauf gewöhnen. Daher rate ich in der Regel ab, sich zu diesem Zeitpunkt auch noch einen Hund anzuschaffen.“

Besser, so findet der Buchautor, sei es, abzuwarten, bis das Kind etwa drei bis vier Jahre alt ist. „In dem Alter weiß es bereits, was ‚ja‘ und ‚nein‘ bedeuten und kann lernen, was erlaubt und nicht erlaubt ist. Doch auch dann heißt es immer noch, dass die erwachsenen Menschen für den Hund zuständig sind und Kind und Hund niemals allein gelassen werden dürfen.“ Wichtig sei es, genau zu prüfen, ob man in der Lage sei, diese zusätzliche Belastung auf sich zu nehmen. Rütters Tipp: „Klären Sie vorab, welches Familienmitglied für welche Aufgabe rund um den Hund zuständig ist, angefangen von der Fütterung über die Pflege bis hin zu den täglichen Spaziergängen und Trainingseinheiten.“

Und ist es besser, einen ausgewachsenen Hund aus dem Tierschutz oder einen Welpen anzuschaffen? Ein ausgewachsener Hund habe die wichtigsten Befehle drauf und sei stubenrein – beides zweifellos Vorteile. Aber er könnte Probleme damit haben, sich in die Familie einzugewöhnen, die für ihn ja völlig neu ist. „Holt man sich einen Welpen, kann man diesen von Beginn an auf alle Situationen und Reize in dessen zukünftigen Leben vorbereiten“, gibt Rütter zu bedenken. Hinzu komme, dass gerade kleinere Kinder vor erwachsenen Hunden Angst haben. Ein Welpe scheine erst einmal weniger bedrohlich, so dass das Kind sich schneller an das neue Familienmitglied gewöhnen könne. Allerdings kennen Welpen noch keine Grenzen, die Beißhemmung gegenüber dem Menschen muss erst noch eingeübt werden. Kurzum: „Den ‚idealen‘ Familienhund gibt es eigentlich nicht, ein Hund muss immer individuell auf die jeweiligen Bedürfnisse und Lebensumstände ausgewählt werden.“

Allerdings müsse nicht nur der Hund erzogen werden, damit das Zusammenleben klappt, sondern auch das Kind. Es müsse von Anfang an klar sein, dass beide, Kind und Hund, Rückzugsorte haben, an denen der jeweils andere nicht gestört werde. Das bedeute: „Liegt der Hund in seinem Körbchen, darf das Baby nicht zu ihm krabbeln oder das Kleinkind ihn nicht nerven.“ Hier seien die Eltern gefragt, indem sie Kind und Hund immer genau beobachten und gegebenenfalls rechtzeitig eingreifen, und zwar bevor der Hund das Kind korrigiert.

Und wenn es trotz allem nicht läuft mit Kind und Hund? Dann hilft nur die Notbremse: „Bedeutet das Zusammenleben für den Hund ständigen Stress oder hat das Kind große Angst vor dem Hund oder ist sogar wirklich gefährdet, kann eine Trennung notwendig werden.“ Martin Rütters Tipp daher: Immer einen Hundetrainer heranziehen – am besten schon vor dem Kauf des Tieres.

Mehr Tipps von Martin Rütter gibt es auf seiner aktuellen Tour „Freispruch“. Infos gibt es unter: www.martin-ruetter-live.de

9. Mai 2025

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Lifestyle

Sommer auf der Haut

In der warmen Jahreszeit läuft die Talgproduktion durch das viele Schwitzen auf Hochtouren. Deshalb sollte die Hautpflege im Sommer vor allem auf Feuchtigkeit setzen. Statt fetthaltigen Cremes empfiehlt sich der Griff zu leichten, hydratisierenden Körperpflegelotionen auf Wasserbasis. Vor allem nach einem ausgiebigen Sonnenbad sollte die Haut mit feuchtigkeitsspendender, kühlender Pflege unterstützt werden. Produkte mit Antioxidantien wie Vitamin C und E schützen das größte Organ des Menschen vor oxidativem Stress, der beispielsweise durch UV-Strahlung ausgelöst wird. Apropos: Sonnenschutz ist natürlich das A und O während dieser Jahreszeit, um Hautkrebs, Hyperpigmentierung oder vorzeitiger Hautalterung vorzubeugen. Ein gut formulierter Sonnenschutz mit mindestens Lichtschutzfaktor 30 schützt die Haut vor den gefährlichen UVA- und UVB-Strahlen, während pflegende Wirkstoffe hydratisieren und die Hautbarriere stärken. Damit die Poren nicht verstopfen, sollte der Sonnenschutz nicht komedogen sein. Vorsicht ist im Sommer auch vor Produkten mit Fruchtsäure geboten, da diese in der Kombination mit Sonne die Entstehung von Pigmentflecken begünstigen. Bei chemischen Peelings also besser zu BHA- oder PHA-Produkten greifen – oder gleich zu mechanischen. Wichtig bei Peelings in den Sommermonaten: besser abends als morgens anwenden und die Einwirkzeit auf die Hälfte reduzieren. Auch die Reinigung der Haut sollte im Sommer sanft angegangen werden – insbesondere, bei mehrmals täglichem Duschen. Hier empfehlen sich milde Duschgels – oder noch besser Duschöle – mit kühlenden Inhaltsstoffen wie Minze, Kampher oder Menthol. Last but not least: Neben feuchtigkeitsspendenden Pflegeprodukten sollte die Haut auch von Innen mit ausreichend Flüssigkeit in Form von Wasser oder ungesüßtem Tee versorgt werden. >Wichtig bei Peelings in den Sommermonaten: besser abends als morgens anwenden und die Einwirkzeit auf die Hälfte reduzieren. Auch die Reinigung der Haut sollte im Sommer sanft angegangen werden – insbesondere, bei mehrmals täglichem Duschen.

9. Mai 2025

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Gesundheit

3 Hautkrankheiten: Akne, Psoriasis, Neurodermitis

**Akne – pubertäre Pustel** Circa 80 Prozent aller Jugendlichen leiden in der Pubertät unter hormonell bedingten, entzündlichen Hautveränderungen. Acne vulgaris (Akne) ist die häufigste Hautkrankheit in dieser Altersgruppe. Doch auch Erwachsene können vermehrt Pickel, Mitesser oder Pusteln im Gesicht oder am Oberkörper entwickeln. So spielen auch genetische und psychische Faktoren bei der nicht ansteckenden Hautkrankheit eine Rolle. Meist produzieren die Talgdrüsen aufgrund übermäßig erzeugter männlicher Hormone zu viel Talg. Zusätzlich ist bei der Acne vulgaris die Verhornung der Haut im Bereich der Talgdrüsen gestört. Mediziner unterscheiden zwischen entzündlicher und nicht-entzündlicher Akne mit leichter, mittelschwerer oder schwerer Ausprägung. Neben den Pusteln kann die Hautkrankheit auch Narben und gravierendes psychisches Leid verursachen – insbesondere in einer so vulnerablen Zeit wie der Pubertät. Es existieren verschiedene Therapieformen für die unterschiedlichen Ausprägungen. Kleinster, gemeinsamer Nenner ist die Verwendung seifenfreier Reinigungsprodukte sowie „nicht komedogener“ Pflegeprodukte. Darüber hinaus können rezeptfreie Wirkstoffe wie Benzoylperoxid (BPO) und Salicylsäure zum Einsatz kommen, welche entzündungshemmend und hornlösend wirken. Eine ähnliche Wirkung besitzt auch verschreibungspflichtige Azelainsäure. Bei schwerer Akne kommen rezeptpflichtige Retinoide in Cremes, Gels oder Lösungen ins Spiel, unter Umständen auch in der Kombination mit äußerlich oder innerlich angewendeter Antibiotika. ![pexels-karolina-grabowska- -Online.jpg](https://fra1.digitaloceanspaces.com/cwbucket/pexels_karolina_grabowska_Online_2960ae0a8d.jpg) **Neurodermitis – juckender Hautausschlag** Ungefähr 10 bis 20 Prozent aller Kinder und geschätzte zwei bis fünf Prozent aller Erwachsenen leiden unter der chronisch-entzündlichen Hauterkrankung. 30 bis 40 Prozent davon haben eine allergische Form der Neurodermitis. Betroffene laborieren mit stark juckendem Hautausschlag an verschiedenen Körperstellen. Der Grund: eine durch Entzündungsreaktionen gestörte Hautflora mit einer beeinträchtigten Schutzfunktion der Hornschicht. Neurodermitis tritt oft bereits in den ersten beiden Lebensjahren auf, wobei sie sich dann meist relativ schnell auswächst. Spätere Erkrankungen sind in der Regel hartnäckiger. Manchmal kehrt die Neurodermitis auch im Erwachsenenalter zurück, Ersterkrankungen in diesem Alter sind eher selten. Die Ursache dieser Erkrankung ist noch unbekannt – es werden mehrere, begünstigende Faktoren vermutet. Neben den bereits erwähnten Allergien spielen wohl auch erbliche Veranlagung, Umweltverschmutzung oder übertriebene Hygiene eine Rolle. Neurodermitis verläuft meist in Schüben, ausgelöst durch Stress, Infektionen, Textilien sowie schwüle oder kalte Temperaturen. Auch Allergene wie Pollen, Hausstaubmilben oder bestimmte Nahrungsmittel können die Schübe triggern. Durch Vermeidung dieser Trigger und einer sorgfältigen Hautpflege mit rückfettenden, feuchtigkeitsspendende Pflegeprodukten lässt sich das chronische Leiden meist gut in den Griff bekommen. Bei akuten Schüben hat sich Kortison – als Bestandteil von Cremes oder auch in Tablettenform – gut bewährt. Auch Lichttherapie oder Medikamente können die Entzündungen wirksam lindern. ![pexels-shvets-production-9774600 online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_shvets_production_9774600_online_c1acae3aae.jpg) **Psoriasis – schuppige Autoimmunreaktion** Schuppenflechte (Psoriasis) ist eine chronische, entzündliche Autoimmunerkrankung. Es gibt verschiedene Formen, wobei Psoriasis vulgaris mit 80 Prozent die häufigste darstellt. Das überaktive Immunsystem setzt vermehrt bestimmte Botenstoffe frei, die verschiedene Entzündungsreaktionen auslösen. Die Haut rötet sich und bildet weiße Schuppen. Typische Stellen sind neben Ellbogen und Knie auch Kopf und Rücken. Bei einer stärker ausgeprägten Schuppenflechte oder einem Schub können die betroffenen Hautpartien auch stark jucken. Schuppenflechte ist vor allem genetisch bedingt, doch gelten Übergewicht, Alkohol und Rauchen als weitere Risikofaktoren. Die Hautkrankheit ist nicht heilbar und lässt sich auch nicht vorbeugen. Aber es gibt verschiedene wirksame Behandlungen, welche Schübe abmildern und das Abheilen beschleunigen können. Als Basistherapie gilt die Pflege der veränderten Hautareale mit rückfettenden Cremes, Salben oder Lotionen, um die Haut geschmeidig zu halten und den Juckreiz zu lindern. Wirkstoffe wie Urea oder Salicylsäure unterstützen die Hautbarriere. Auch Kortison und synthetische Medikamente, welche die Wirkung von natürlichem Vitamin D im Körper imitieren (Vitamin-D3-Analoga) kommen bei leichten Formen zum Einsatz. Mittelschwere oder schwere Schuppenflechte wird oft mit Lichttherapie oder Medikamenten wie Methotrexat, Apremilast oder Ciclosporin behandelt. Auch sogenannte Biologika hemmen die Abwehrreaktionen des Immunsystems und unterbrechen den Entzündungsprozess.