30. Jun 2025
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Gesundheit
Journalist: Kirsten Schwieger
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Foto: Katherine Hanlon/unsplash
Ein ganzheitlicher Gesundheitsansatz vereint das beste aus allen Welten, um Lebenserwartung und Lebensqualität so hoch wie möglich anzusiedeln.
Die Menschen in den Industrienationen werden immer älter – unter anderem Dank der Fortschritte biomedizinischer Forschung mit innovativen Behandlungsansätzen und personalisierter Medizin. Allerdings ist eine hohe Lebenserwartung in der Regel nur ein wirklicher Benefit, wenn man möglichst lange gesund bleibt. Die sogenannte Healthspan (Gesundheitsspanne) hat deshalb in jüngster Zeit den Ehrgeiz vieler Forscher wie auch Best Ager geweckt. Wobei „möglichst gesund“ nicht als völlige Abwesenheit von Krankheiten zu verstehen ist. Im Grunde geht es darum, fit genug zu sein, um das letzte Lebensdrittel bestmöglich genießen zu können.
Zur Vorbeugung, Verzögerung oder Linderung typischer Alterskrankheiten hat sich ein ganzheitlicher Gesundheitsansatz bewährt.
Zur Vorbeugung, Verzögerung oder Linderung typischer Alterskrankheiten hat sich ein ganzheitlicher Gesundheitsansatz bewährt. Sprich, die Kombination moderner Medizin mit präventiven, komplementären und naturheilkundlichen Ansätzen. Insbesondere für ältere Menschen ist dieser integrative Ansatz sinnvoll, um nicht nur Krankheiten zu behandeln, sondern Lebensqualität, Wohlbefinden und Selbstständigkeit zu erhalten. So stellen komplementärmedizinische Methoden wie die Naturheilkunde eine schonende und natürliche Alternative zu herkömmlichen Therapien und Medikamenten dar. Dieser Aspekt ist vor dem Hintergrund, dass das Alter oft von Mehrfacherkrankungen geprägt ist, besonderes relevant. So können beispielsweise Bluthochdruck, Diabetes, Arthrose oder auch Demenz zu einer riskanten Multimedikation führen. Birgt doch die gleichzeitige Einnahme vieler Medikamente das Risiko von Wechsel- und Nebenwirkungen. Wenn dann noch Schlaf- oder Schmerzmittel dazukommen, kann die zu Benommenheit, Kopfschmerzen, Übelkeit, oder Verstopfung führen.
So wundert es nicht, dass sich pflanzliche Arzneimittel großer Beliebtheit in dieser Bevölkerungsgruppe erfreuen: Sie sind in der Regel gut verträglich und eignen sich für langfristige Anwendung, da sie meist weniger oder mildere Nebenwirkungen haben. Abgesehen davon hat die Phytotherapie eine lange Tradition in der älteren Generation. Viele Best Ager wissen um die heilende und lindernde Wirkung heimischer wie auch exportierter Pflanzen. So bewährt sich Weißdorn bei Herz-Kreislauf-Beschwerden, Teufelskralle und Weidenrinde bei Arthroseschmerzen während von der entzündungshemmenden Wirkung von Kurkuma insbesondere die Gelenke profitieren. Die schlaffördernde Wirkung von Baldrian, Hopfen, Melisse oder die stimmungsaufhellende Wirkung von Johanniskraut gehören quasi zum Volkswissen. Die beruhigende Wirkung der Passionsblume dagegen hat sich erst später herumgesprochen. Ginkgo dagegen hilft der geistigen Leistungsfähigkeit auf die Sprünge. Auch die vitamin-, enzym- und mineralstoffreiche Aloe Vera Pflanze gilt schon seit Jahrtausenden als wirkungsvolle Heilpflanze. Äußerlich angewendet fördern die darin enthaltenen bioaktiven Substanzen die Wundheilung und helfen gegen Entzündungen. Zudem spendet Aloe Vera Gel trockener Haut Feuchtigkeit und unterstützt die Zellregeneration.
Unter Phytotherapie versteht man die Heilung, Linderung und Vorbeugung von Krankheiten und Beschwerden durch Arzneipflanzen. Der naturheilkundliche Ansatz betrachtet den Menschen in seiner Gesamtheit. Vor der Anwendung von Phytopharmaka sollte ein Arzt oder Heilpraktiker mit phytotherapeutischer Ausbildung konsultiert werden.