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9. Jul 2025

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Lifestyle

Bad mit Stil, aber bitte vom Profi! – mit Sandra Hunke, Anlagenmechanikerin für Sanitär, Heizung & Klima

Journalist: Nadine Wagner

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Foto: Lisa Anna/pexels, Presse

Installateurin, Influencerin und Autorin Sandra Hunke weiß, worauf es beim Badezimmer ankommt. Im Interview spricht sie über aktuelle Trends, den richtigen Zeitpunkt für den Profi-Einsatz – und warum das Handwerk dringend mehr Frauen braucht.

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Sandra Hunke, Anlagenmechanikerin für Sanitär, Heizung & Klima

Was macht für dich ein modernes Bad aus? Schön, geräumig (barrierefrei), pflegeleicht und nachhaltig. Es soll funktionell sein, aber gleichzeitig gut aussehen und Wiedererkennungswert haben. Gerade bei Sanitärprodukten sollte man nicht am Material sparen.

Welche Trends gibt es aktuell – sowohl technisch als auch ästhetisch? Ein ungebrochener Trend ist das barrierefreie Bad und hier im Besonderen die ebenerdigen Duschen. Was sich auch immer größer Beliebtheit erfreut, sind Dusch-WCs. Fast tagtäglich tausche ich im Kundendienst als Installateurin herkömmliche WCs gegen Dusch-WCs aus. Und ein weiterer Trend, der sich besonders seit Corona abzeichnet, ist die Vergrößerung des Badezimmers. Während man lange Zeit oft nur eine Dusche im Bad einbaute, erlebe ich es jetzt immer mehr, dass man auch auf eine Badewanne nicht verzichten möchte.

Wo würdest du beim Sanieren sagen: „Das ist ein Job für Profis“ – und wo darf man ruhig selbst Hand anlegen? Bei Bädern sollte man immer einen Profi dazu holen. Die meisten Handwerker haben mehr Arbeit als sie schaffen können und freuen sich deshalb immer, wenn der Kunde unterstützten möchte. Wenn jemand handwerklich begabt ist, kann er durchaus in Absprache mit dem Profi das Bad z. B. selbst entkernen. Aber spätestens, wenn neue Wasserleitungen verlegt werden müssen, sollte ein Profi vor Ort sein. Nicht nur, um einen Wasserschaden zu vermeiden, sondern auch, um die Richtlinien einzuhalten. Wasser ist ein Lebensmittel und dementsprechend ist einiges zu beachten.

Bei Bädern sollte man immer einen Profi dazu holen. Die meisten Handwerker haben mehr Arbeit als sie schaffen können und freuen sich deshalb immer, wenn der Kunde unterstützten möchte.

Hat die Verbreitung von Wärmepumpen neue Anforderungen an dich gestellt – etwa in Form von Weiterbildungen?

Ich selbst habe Wärmepumpen schon in meiner Ausbildung vor inzwischen 13 Jahren verbaut. Damals wurde es als große Innovation gefeiert und das ist es bis heute. In jeden Neubau gehört eine Wärmepumpe, denn es ist die umweltfreundlichste und auch kostengünstigste Art, zu heizen. Auch bei Altbauten ist die Wärmepumpe oft die cleverste Wahl, man muss sich das Objekt nur im Detail anschauen und ggf. Sanierungsmaßnahmen vorweg durchführen. Für mich ist die Wärmepumpe nichts Neues, jedoch entwickelt sich die Technik permanent weiter, weshalb ich regelmäßig an Schulungen teilnehme.

Wie ist das Feedback deiner Community, insbesondere von jungen Frauen und Mädchen? Immer mehr junge Frauen schreiben mich an und denken darüber nach, eine Ausbildung im Handwerk zu machen. Wichtig ist, dass sie mit offenen Armen empfangen werden. Inzwischen gibt es sehr viele gute Ausbildungsbetriebe, die sich über Frauen genauso freuen wie über Männer. Dies sollte eine Selbstverständlichkeit sein! Trotzdem bekomme ich oft noch Nachrichten von Frauen, die mich um Rat fragen, weil sie nicht gleichberechtigt behandelt werden. Es muss ein Arbeitsklima geschaffen werden, bei dem sich Frauen genauso wohlfühlen wie Männer. Denn es heißt Handwerk und nicht Mannwerk. Und wir Frauen haben genauso viele Hände wie die Männer. In meinem neuen Buch „ICH ZEIG EUCH WO DER HAMMER HÄNGT“ berichten viele Frauen aus meiner Community über ihre Erfahrungen im Handwerk. Es sollte zur Pflichtlektüre für jeden Handwerksbetrieb gehören.

Es muss ein Arbeitsklima geschaffen werden, bei dem sich Frauen genauso wohlfühlen wie Männer. Denn es heißt Handwerk und nicht Mannwerk.

17. Jun 2025

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Lifestyle

DIY als Philosophie – mit Jonas Winkler

![JonasWinkler Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Jonas_Winkler_Online_8c75c7f697.jpg) ``` Jonas Winkler, Tischlermeister & Content Creator ``` Selbstgemacht statt gekauft: „Do it Yourself“ ist eine Einladung für jeden, das eigene Zuhause ganz persönlich und mit Herzblut zu gestalten. Ob Möbel, Deko oder kleine Reparaturen: Jedes selbstgemachte Stück, jede Upcycling-Kommode erzählt seine eigene Geschichte und macht die eigenen vier Wände noch gemütlicher. Dabei geht es um Spaß am Handwerk, die Freiheit, Materialien und Techniken nach Lust und Laune auszuprobieren – und auch darum, aus Fehlern zu lernen. Genau das lebt Jonas Winkler, Tischlermeister und Produktdesigner auf seinen Social Media-Kanälen vor. Mit seinen inspirierenden Ideen und detaillierten DIY-Tutorials motiviert er Heimwerkende und alle, die es noch werden wollen. Darf es ein ergonomischer Gaming-Tisch sein oder ein paar Kniffe, wie man ein krummes Holzbrett wieder gerade bekommt? Egal, ob großes oder kleines Projekt: „Mit etwas Selbstgemachten entsteht nicht nur ein Objekt, sondern eine emotionale Verbindung zwischen Mensch, Material und dem Stolz, etwas Bleibendes geschaffen zu haben.“ Dabei dürfen auch Fehler passieren. „Ich mache selbst nicht alles richtig, wie man in meinen Videos sieht“, sagt Jonas Winkler lachend, „das Spannende ist doch das Knobeln: Wie kriegen wir den Karren jetzt aus dem Dreck? Probleme offen zeigen und Lösungen finden, darum geht es. Aufgeben ist keine Option.“ Natürlich muss man einige Dinge nicht selbst erleben, um zu wissen, dass sie auch gefährlich sein können, betont Jonas Winkler: „Gerade Laien müssen Sicherheit priorisieren. Bei Billigwerkzeug etwa ist das Unfallpotenzial enorm. Wie schnell ein günstiger Akku überhitzt oder ein Schraubenschlüssel bricht – das demonstrieren wir in meiner Werkstatt als sicheren Raum, um Risiken zu minimieren.“ Sein eigener Weg begann mit dem Studium des Produktdesigns. Die Neugier, wie Entwürfe Realität werden, führte ihn zu ersten eigene DIY-Projekten und schließlich dazu, auch den Handwerksmeister zu absolvieren. Gerade heute, wo so vieles fremdbestimmt ist und durch Technologien immer schwerer greifbar wird, bietet das Handwerk eine besondere Möglichkeit, selbst aktiv Einfluss auf das Ergebnis zu nehmen. „Der Gedanke, etwas selbst zu designen, zu erschaffen und damit einem Möbelstück eine Geschichte zu geben, ist unersetzlich“, erklärt er. Und was braucht es seiner Meinung nach, damit das Holzhandwerk auch als Ausbildungsbetrieb attraktiv und zeitgemäß bleibt? „Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen. Das Wichtigste aber ist, das es Spaß macht.“ Also nichts wie los: Neugierig sein, ins Tun kommen und sich ein Traum-Zuhause schaffen, das genauso einzigartig ist, wie man selbst. Das nächste DIY-Projekt wartet vielleicht schon am nächsten Straßenrand. >Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen.