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14. Nov 2024

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Wirtschaft

Bedrohung für Landwirte: Tierkrankheiten

Journalist: Julia Butz

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Foto: Matthias Zomer/pexels

Tierbestände sind immer wieder potenziellen Krankheitsgefahren ausgesetzt. Neben dem Tierleid bringen sie ein hohes ökonomisches Risiko mit sich.

Zu den aktuell größten Bedrohungen für Landwirte gehören die Geflügelpest, die Afrikanische Schweinepest sowie die Blauzungenkrankheit. Nach Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) ist die Zahl der mit der Blauzungenkrankheit infizierten Tiere in Deutschland seit Sommer dieses Jahres sprunghaft angestiegen. Mit dem in Nord- und Mitteleuropa bislang noch nicht aufgetretenen Serotyp 3 gilt die Blauzungenkrankheit damit seit Herbst 2023 wieder als präsent. Die Krankheit wird durch kleine Mücken (Gnitzen) übertragen. Besonders betroffen sind Rinder, Schafe und Ziegen. Neben dem Rückgang der Ertragsleistung kommt es bei den Tieren zu schweren Erkrankungen bis hin zu Todesfällen. Zur Bekämpfung der Blauzungenkrankheit wurde 2024 über eine Eilverordnung in Deutschland die Möglichkeit zur Impfung geschaffen. Die StIKo Vet1 bekräftigte im September noch einmal ihre dringende Empfehlung, gefährdete Wiederkäuer mit einem der gestatteten BTV-3-Stoffe zu impfen.

Zu den aktuell größten Bedrohungen für Landwirte gehören die Geflügelpest, die Afrikanische Schweinepest sowie die Blauzungenkrankheit.

Wo die Blauzungenkrankheit für den Menschen ungefährlich ist, kann sich die hochansteckende Hochpathogene Aviäre Influenza, umgangssprachlich Vogelgrippe genannt, je nach Infektionsdosis auch auf den Menschen übertragen und dort schwere bis tödlich verlaufende Erkrankungen auslösen. Auch wenn dies eher selten der Fall ist, trotz der in der Vergangenheit weltweit hohen Anzahl an Ausbrüchen bei Geflügel. Aktuell sind in Deutschland und EU-weit allerdings deutlich weniger Infektionen zu verzeichnen. In seiner letzten Risikoeinschätzung von Juli 2024 stufte das Friedrich-Loeffler-Institut2 das Risiko der Ausbreitung durch direkte oder indirekte Kontakte zu Wildvögeln als gering ein. Die seit etwa 2020 auch in Deutschland aufgetretene Afrikanische Schweinepest (ASP) befällt gehaltene Schweine und Wildschweine. ASP ist hochansteckend, gilt als unheilbar und verläuft meist tödlich. Die Erreger werden im direkten Kontakt mit Wild- oder anderen Hausschweinen übertragen sowie überall dort, wo das Virus anhaften kann, wie Futter, Gülle und alle Gerätschaften, die im Stall zum Einsatz kommen. Das Virus bleibt erfahrungsgemäß lange ansteckungsfähig und kann auch über Schuhwerk oder Kleidung weiterverbreitet werden. Mit der Folge, dass der Landwirt seinen Bestand komplett abschotten muss, um jeden Kontakt mit potenziellen Überträgern zu verhindern. Auch für den Getreidebauern bedeutet dies zusätzlichen Aufwand. Wenn vor jeder Ernte die Felder mit Drohnen abgeflogen werden, auf der Suche nach Wildschweinen oder -kadavern, die das Ausbrechen von ASP verursachen könnten. Die letztgenannten Maßnahmen sind nur einige Beispiele dafür, vor welchen neuen Herausforderungen Landwirte heute stehen. Denn neben den grundlegenden Kenntnissen über Hygiene, Prävention und Gesundheitsmanagement, gehört es zu einer modernen Nutztierhaltung, bisherige, standardisierte Verfahren zu überdenken und neu zu strukturieren. Und als Prophylaxe ebenso Maßnahmen einzusetzen, die ggf. bei einer resistenteren Genetik ansetzt, unterstützende Technologien einbezieht und eine nachhaltigere Haltungsformen entwickelt, die in der Folge auch den gesellschaftlichen Vorstellungen von Tier- und Umweltschutz entsprechen.

Denn neben den grundlegenden Kenntnissen über Hygiene, Prävention und Gesundheitsmanagement, gehört es zu einer modernen Nutztierhaltung, bisherige, standardisierte Verfahren zu überdenken und neu zu strukturieren.

14. Nov 2024

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Wirtschaft

Tierfutter im Überblick

**Bio für weniger Rückstände** Biofutter wird aus biologisch erzeugten Zutaten und Inhaltsstoffen hergestellt. Aufgrund der Richtlinien für biologische Landwirtschaft werden dabei keine bzw. weniger synthetische Pestizide, chemische Düngemittel oder genetisch veränderte Organismen eingesetzt. Von Vorteil ist hierbei vor allem, dass dadurch weniger Rückstände, beispielsweise von Antibiotika im Futter enthalten sind. Gut zu wissen: Antibiotikarückstände in Fleisch sind enorm schlecht verträglich und können sogar zu Krankheiten führen. Auch wird bei Biofutter auf eine nachhaltige und artgerechte Tierhaltung Wert gelegt, was dem Schutz der Umwelt dient und die Lebensqualität der Tiere steigert. Häufig ist Biofutter gut geeignet für empfindliche Tiere, aufgrund der hochwertigen und natürlichen Inhaltsstoffe. Wenn Tiere beispielsweise Unverträglichkeiten haben, vertragen sie Biofutter meist besser. Ein Nachteil von Biofutter ist allerdings der Preis, welcher meist teurer ist als herkömmliches Futter. Allerdings ermöglicht der höhere Preis den Bio-Bauern ein nachhaltiges und angemessenes landwirtschaften. ![pexels-rdne-7782871.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_rdne_7782871_6a7a305874.jpg) **Probiotika und Zusatzfutter** Häufig bekommen Tiere mit einer empfindlichen Verdauung Probiotika oder Zusatzfutter verabreicht. Probiotika sind Futterzusätze, die aus lebenden Mikroorganismen bestehen und auch bei Menschen eine positive Wirkung auf das gesamte Verdauungssystem haben. Auch das Immunsystem kann durch die Einnahme von Probiotika gestärkt werden. Ein dritter positiver Aspekt von Probiotika: Das Wohlbefinden in Stresssituationen kann gesteigert werden. Bei Tieren ist dies beispielsweise der Tierarztbesuch. In Zusatzfutter allgemein sind auch häufig Vitamine, Mineralien oder andere Ergänzungen enthalten, abhängig von den Gesundheitszielen der Tiere. Durch die gezielte Zugabe bestimmter Zusatzstoffe im Futter können Mangelerscheinungen behoben und gesundheitliche Probleme gelindert werden. Hierzu zählen meist auch Allergien. Es sollte immer evaluiert werden, welches Tier welches Futter und gegebenenfalls welche Zusatzstoffe benötigt. Die Wirkung kann unterschiedlich ausfallen und nicht bei jedem Tier ist die Gabe von Probiotika gleichermaßen effektiv. Ein Nachteil ist – ähnlich wie beim Biofutter –, dass hochwertige probiotische Zusätze und Ergänzungen im Zusatzfutter meist teuer sind. ![pexels-mohd-adnan-khan-78969656-14965274.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_mohd_adnan_khan_78969656_14965274_1e096f4b04.jpg) **Performancefutter für aktive Tiere** Unter Performancefutter versteht man spezielles Futter, um den erhöhten Nährstoffbedarf von aktiven, arbeitenden oder sportlichen Tieren zu decken. Meist enthält Performancefutter einen erhöhten Anteil an Proteinen, Fetten und Energie. Vorteile dieses speziellen Futters sind die höhere Leistungsfähigkeit der Tiere, da das Futter auf den gesteigerten Energiebedarf angepasst ist. Insbesondere auch bei intensiver Bewegung wird gewährleistet, dass genügend Nährstoffe aufgenommen werden und die Tiere weiterhin Leistungsfähig bleiben. Auch enthält Performancefutter oft zusätzliche Nährstoffe, die Muskulatur, Gelenke und die allgemeine Fitness unterstützen. Hierzu zählen vor allem Omega-3-Fettsäuren. Diese tragen auch zu einer schnelleren Regeneration nach intensiver Aktivität bei. Es gilt zu beachten, dass dieses spezielle Futter nur für sehr aktive Tiere geeignet ist, da es ansonsten zu Übergewicht führen kann. Wie auch Zusatzfutter und Biofutter, ist bei Performancefutter aufgrund der speziellen und hochwertigen Inhaltsstoffe meist ein teurerer Preis zu erwarten. ![GemaesteteLarven_und_Junglarven.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Gemaestete_Larven_und_Junglarven_5eda974d54.jpg) **Insekten als Umweltretter** Larven der Schwarzen Soldatenfliege oder Mehlwürmer werden häufig aufgrund ihres Proteingehalts als Basis von Insektenfutter genutzt. Klingt erstmal überraschend? Futter aus Insekten ist der neueste Trend in der Landwirtschaft und auch im privaten Bereich. Es wird als umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen tierischen Proteinen wie Huhn oder Rind gesehen. Insektenprotein hat einen deutlich geringeren ökologischen Fußabdruck als die Fleischproduktion: weniger Wasserverbrauch bei der Erzeugung und deutlich weniger CO2-Emissionen. Auch für Tiere mit Allergien oder Unverträglichkeiten kann Insektenprotein eine gute Alternative gegenüber herkömmlichen Proteinquellen darstellen, da Insekten bei vielen Tieren zum natürlichen Nahrungsmittelspektrum zählen. Außerdem ist das Futter enorm nährstoffreich: Insekten bestehen aus einem großen Proteinanteil, essenziellen Aminosäuren und gesunden Fettsäuren. Da insektenbasiertes Tierfutter gerade erst etabliert wird, ist es meist noch etwas teurer und nicht so verbreitet wie herkömmliches Futter. Auch kann es vorkommen, dass Tiere und Tierhalter sich erst einmal an Insektenfutter gewöhnen und es akzeptieren müssen.