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4. Jul 2025

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Wirtschaft

So viel ist sicher

Journalist: Kirsten Schwieger

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Foto: Antoni Shkraba Studio/pexels

Digitale Identitätslösungen bieten einen sicheren und unkomplizierten Zugang zu Gesundheitsservices unter Einhaltung von Compliance-Herausforderungen.

In der Gesundheitsbranche mit hohen Sicherheitsstandards und Datenschutzanforderungen spielen digitale Identitäten eine entscheidende Rolle für die Vernetzung zwischen Krankenhaussystemen, Arztpraxen, Apotheken und den Patienten. Mithilfe digitaler Identitäten können medizinische Daten digital eingesehen und verwaltet werden. Digitale Identitätslösungen ermöglichen Leistungserbringern im Gesundheitswesen, administrative Aufwände eklatant zu reduzieren und sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren. Das Ziel: eine verbesserte und patientenzentrierte Gesundheitsversorgung.

Allerdings birgt die flächendeckende Einführung und Nutzung digitaler Identitätslösungen im Gesundheitswesen erhebliche Herausforderungen. So müssen digitale Identitäten höchste Datenschutzanforderungen gewährleisten. Es ist undiskutabel: Das Risiko von Datenmissbrauch oder Identitätsdiebstahl verlangt ein robustes Sicherheitskonzept mit sicheren Authentifizierungsmechanismen. Gleichzeitig müssen digitale Identitätslösungen nutzerfreundlich sein, damit medizinisches Fachpersonal wie auch Patienten sie akzeptieren und sicher anwenden können. Zudem müssen sie mit vielen unterschiedlichen Systemen kommunizieren können.

Um Mitarbeitenden effektiven und sicheren Zugriff auf Krankenhaussysteme zu ermöglichen, sind anwendungsfreundliche wie passgenaue Identitäts- und Access-Management-Lösungen essenziell. So automatisieren IAM-Systeme den Verwaltungsprozess der Daten, gewähren Benutzerrechte und verhindern dadurch die unbefugten Zugriffe auf sensible Daten. Diese Systeme unterliegen komplexen gesetzlichen Rahmenbedingungen, welche die Vertraulichkeit der Daten gewährleisten und Compliance-Anforderungen erfüllen.

Ein großer Vorteil der Identitätsmanagement-Lösungen liegt in der Interoperabilität zwischen verschiedenen Systemen und Anwendungen. Dies ermöglicht eine sichere Kommunikation zwischen Kliniken, Arztpraxen, Apotheken wie auch Patienten. So sind die vielen Schnittstellen, an denen solche Identitätslösungen anknüpfen können, ein echter Gamechanger. Darüber hinaus unterstützen IAM-Lösungen die mobile Nutzung von Anwendungen und Daten – was insbesondere im Krankenhausalltag unerlässlich ist. Gerade Mitarbeitende, die mobil von Station zu Station im Dienst sind, profitieren von der Möglichkeit, jederzeit und ohne zusätzlichen, zeitintensiven Aufwand auf benötigte Daten zugreifen zu können. Durch den nahtlosen, ortunabhängigen Zugriff auf Geräte, Anwendungen und Patientendaten mit passwortlosen Workflows lassen sich Zeit und Ressourcen sparen. Arbeitsabläufe werden optimiert und der Arbeitsaufwand für das IT-Personal erheblich reduziert.

Fakten:

Für die Konzeption der digitalen Identitäten im Gesundheitswesen ist die Gematik zuständig. Sie arbeitet dafür mit verschiedenen Unternehmen und Institutionen zusammen, die als Dienstleistende digitale Identitätslösungen gestalten. Langfristig soll eine länderübergreifende European Digital Identity Wallet geschaffen werden.

23. Dez 2025

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Gesellschaft

Warum es so wichtig ist, konsequent nachhaltig zu bauen – Ein Beitrag von Dr. Christine Lemaitre, Geschäftsführender Vorstand DGNB e.V.

Nachhaltiges Bauen bedeutet weit mehr als energieeffiziente Gebäude oder den Einsatz ökologischer Materialien. Es beschreibt einen ganzheitlichen Ansatz, bei dem Gebäude über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg betrachtet werden: von der Planung über den Bau und die Nutzung bis hin zu Umbaumaßnahmen oder den Rückbau. Ziel ist es, Umweltbelastungen zu minimieren, Ressourcen zu schonen, Menschen gesunde und lebenswerte Räume zu bieten und gleichzeitig wirtschaftlich sinnvolle Lösungen zu schaffen. Stand heute ist der Bausektor nach wie vor für einen erheblichen Teil der globalen CO2-Emissionen, den Verbrauch natürlicher Ressourcen und den zunehmenden Verlust der Biodiversität verantwortlich. Gleichzeitig verbringen wir den Großteil unseres Lebens in geschlossenen Räumen, die unser Wohlbefinden stärken sollen, ohne dabei die Zukunft unseres Planeten zu gefährden. Zudem leben immer mehr Menschen in der Stadt. Der Bedarf an attraktiven und dazu noch klimaresilient gestalteten Freiräumen wächst. Nachhaltige Architektur bietet einen ganzheitlichen Ansatz, um die Klimakrise zu bekämpfen, soziale Gerechtigkeit zu fördern und langfristige wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten. Wie ein Perspektivwechsel in diese Richtung gelingen kann, zeigen wir noch bis zum 28. Januar 2026 mit der ersten DGNB Ausstellung „What If: A Change of Perspective“ in der Berliner Architekturgalerie Aedes. Die Ausstellung fordert Besucherinnen und Besucher dazu auf, gewohnte Denkmuster zu hinterfragen und die Themenvielfalt des nachhaltigen Bauens neu und unvoreingenommen auf sich wirken zu lassen. >Nachhaltige Architektur bietet einen ganzheitlichen Ansatz, um die Klimakrise zu bekämpfen, soziale Gerechtigkeit zu fördern und langfristige wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten. Anhand gebauter Beispiele wird deutlich, dass viele Lösungen bereits existieren. So erfährt der Besuchende anschaulich, wie Gebäude klima- und ressourcenschonend geplant werden können, indem Materialien im Kreislauf geführt, Energie effizient genutzt oder sogar erzeugt wird und der gesamte Lebenszyklus eines Gebäudes berücksichtigt bleibt. Ebenso thematisiert werden Klimaanpassung und Resilienz: durch kluge Gestaltung, Begrünung und Freiräume können Gebäude und Städte besser mit Hitze, Starkregen oder Trockenperioden umgehen. Ein weiterer Fokus liegt auf dem Menschen. Nachhaltiges Bauen stellt das Wohlbefinden, die Gesundheit und das soziale Miteinander in den Mittelpunkt. Architektur kann Begegnung fördern, Identität stiften und bezahlbaren Wohnraum schaffen, ohne dabei die Umwelt aus dem Blick zu verlieren. Auch der verantwortungsvolle Umgang mit bestehenden Gebäuden spielt eine zentrale Rolle. Sanieren, Umnutzen und Weiterbauen im Bestand werden als Strategien gezeigt, um Flächen zu schützen und Ressourcen zu sparen. Nicht zuletzt wird klar, dass Nachhaltigkeit keine Kostenspirale sein muss. Ganzheitlich geplante Gebäude sind oft wirtschaftlicher, weil sie langfristig Betriebskosten senken, Risiken minimieren und ihren Wert erhalten oder steigern. Nachhaltiges Bauen ist kein abstraktes Expertenthema und schon gar keine Zukunftsvision, sondern eine konkrete Chance. Für lebenswerte Städte, für gesunde Räume und für eine gebaute Umwelt, die den Herausforderungen unserer Zeit gewachsen ist. Als inhaltlich getriebener Non-Profit-Verein begreifen wir das nachhaltige Bauen seit unserer Gründung vor 18 Jahren als gesellschaftliche Aufgabe, nach der wir unser Handeln ausrichten. Mit der Ausstellung laden wir jeden einzelnen ein, genauer hinzusehen, weiterzudenken und selbst Teil des Wandels zu werden. Weitere Informationen gibt es unter www.dgnb.de/aedes