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22. Jun 2021

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Lifestyle

Beste Freunde für den Lockdown

Journalist: Christiane Meyer-Spittler

Viele Berufstätige haben sich in der Zeit im Homeoffice ihren langgehegten Wunschtraum nach einem Haustier erfüllt. Doch zerplatzt er nach der Pandemie?

Laut Zentralverbands Zoologische Fachbetriebe Deutschlands lebt fast in jedem zweiten Haushalt mindestens ein tierischer Mitbewohner, besonders häufig bei Familien mit Kindern. Dabei hat 2020 die Anzahl an Katzen und Hunde im Vergleich zu 2019 deutlich zugenommen – und zwar um 1,6 Millionen. 

Die Tierschutzorganisation PeTA be-fürchtet nun, dass viele Menschen sich nicht mehr ausreichend um ihre Tiere kümmern können, sobald wieder Normalität eingekehrt ist und Reisen möglich sind. Was geschieht dann mit den Katzen, Hunden, Kaninchen und Meerschweinchen, wenn ihre Halter wieder zur Arbeit oder Schule gehen müssen? Zahllosen Tieren droht dann bestenfalls das überfüllte Tierheim  oder sie landen hilf- und schutzlos auf der Straße.

Doch was kann man machen, damit der ‚neue Freund‘ nun mit ins Büro darf. Die gesetzliche Grundlage für ein eventuelles Hundeverbot ist §106 der Gewerbeordnung. Danach liegt es allein im Ermessen des Arbeitsgebers, ob ein Hund die Ordnung und das Verhalten der Arbeitnehmer stört. Setzt sich ein Hundebesitzer darüber hinweg, droht ihm Abmahnung und in Folge eine verhaltensbedingte Kündigung.

Somit gilt es, seinen Chef und die Kolle-gen von den Vorteilen eines Bürohundes zu überzeugen. Denn Hunde sind in vielen Unternehmen längst Alltag. Die positiven Effekte der tierischen Kollegen auf das Betriebsklima sind sogar wissenschaftlich belegt. 

Der Bundesverband Bürohund e.V. nennt 4 Faktoren, die Hunde beim Menschen auslösen können:

• Beim Streicheln eines Hundes wird das Hormon Oxytocin produziert, das  die Stresshormone Insulin und Cortisol senkt.

• Ein Hauptgrund für psychische Erkrankungen ist der individuell empfundene Stress. Ein Hund kann unbewussten Abläufe unterbrechen und den Mensch wieder erden.

• Allein 15 Minuten Bewegung am Tag senken die Risiken für kardiovaskuläre Erkrankungen, Diabetes, Schlaganfall, Depression, Osteoporose, Dickdarm-krebs und Brustkrebs.

• Der Hund verhindert Kommunikationsinfarkte und schafft eine Brücke zwischen Menschen und Abteilungen.

Es gibt auch große Unternehmen, bei denen Vierbeiner ihre Besitzer mit ins Büro begleiten dürfen. Voraussetzung dafür ist neben Impfpass, Nachweis der Wurmkuren und eine Versicherungsbescheinigung, eine Bescheinigung zur Sozialverträglichkeit des Hundes. Im Büro sollte es dann einen fest eingerichteten Ruheplatz für den Hund geben sowie das übereinstimmende Einverständnis aller direkten Kollegen. Die Pausen gehören dann ausschließlich den Bedürfnissen des Hundes, wobei nicht selten Kontakte zu Kollegen entstehen, die sich sonst nicht ergeben hätten. Das ‚Bürohund-Modell‘  ist somit ein guter Weg, um seinem Hund wirklich ein ‚bester Freund‘ zu sein, aber auch, um neue zu finden.

10. Dez 2025

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Lifestyle

Moderne Spitzenküche – mit Lukas Mraz, Koch des Jahres 2025

![LukasMraz1_(c)lisa edi online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Lukas_Mraz1_c_lisa_edi_online_1b5b2b82d8.jpg) ``` Lukas Mraz, Koch des Jahres 2025 ``` Das „Mraz & Sohn“ hat sich von einem traditionellen Wiener Beisl zu einer der begehrtesten Adressen für Feinschmecker entwickelt. Gemeinsam mit Vater Markus zeigt Küchenchef Lukas Mraz im 20. Wiener Bezirk, wie moderne Spitzenküche aussieht: Bodenständigkeit gepaart mit Experimentierfreude: Seit 2017 kochen Vater und Sohn hier gemeinsam, seit 2016 hält das Restaurant zwei Michelin-Sterne. Zuvor sammelte Lukas Erfahrungen in verschiedenen Gourmetrestaurants und machte sich als Chefkoch im Berliner Weinbistro Cordobar einen Namen. Was bedeutet für ihn moderne Spitzenküche? „Bei uns gibt es beispielsweise keine klassische Speisekarte, sondern alle vier bis sechs Wochen ein wechselndes 13-gängiges Überraschungsmenü, bei dem das gesamte Tier verarbeitet wird“, erklärt Lukas Mraz. So finden sich im Herbstmenü neben dem Fleisch der Ente auch ihre Innereien, die als würzige Masse im neu interpretierten Lahmacun mit Paprikapaste und Rotkraut Verwendung finden. Die Entenhaut wird für Grieben weiterverarbeitet. „Wir wollen so viel wie möglich vom Tier nutzen und so gut wie nichts wegschmeißen“, betont Lukas Mraz. Der Küchenchef gilt als kreativer Visionär, der konventionelle Regeln der Spitzengastronomie spielerisch hinterfragt und gern mit einer Prise Provokation arbeitet. Wie zeigt sich das in der Atmosphäre seines Restaurants? Kann Casual manchmal auch zu leger werden? „Bei uns sitzen nicht nur die Cool-Kids aus Wien, sondern eine bunte Gästemischung – von jung bis alt, von Künstler bis Politiker. Wichtig ist, dass sich jeder wohlfühlt“, erklärt Lukas Mraz. Dabei legt er trotz aller Lässigkeit großen Wert auf einen stets professionellen Service. „Aber wenn ein Gast seinen Teller ableckt, weil es ihm so gut schmeckt, finde ich das auch nicht schlimm. Das freut doch jeden Koch!“ >Wichtig ist, dass sich jeder wohlfühlt.