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28. Mär 2025

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Gesellschaft

CSR = Klimaschutz?

Journalist: Luisa Riek

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Foto: Guillaume de Germain/unsplash

Corporate Social Responsibility (CSR) spielt eine immer grössere Rolle für Unternehmen, die Wirtschaft und den Klimaschutz. Doch was genau ist eigentlich CSR?

CSR hat in den letzten Jahren immer mehr Aufmerksamkeit erfahren. Konsumenten und Investoren erwarten, dass Unternehmen Verantwortung für alle Bereiche ihres Wirtschaftens übernehmen. Auch der Klimaschutz liegt nicht nur in der Hand der Verbraucher, sondern massgeblich in der Hand der Unternehmen. Wie der Name schon sagt, umfasst CSR die Verantwortung, einen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung zu leisten und ethische Standards einzuhalten. Hierzu zählt beispielsweise eine ressourcenschonende Produktion, die Nutzung von erneuerbaren Energien, Recycling und eine generelle Reduktion des ökologischen Fussabdrucks des Unternehmens selbst. CSR bedeutet aber nicht nur, dass Unternehmen sich für den Klimaschutz einsetzen, sondern ist ein grosses Konzept. Dazu gehört auch die soziale Verantwortung. Diese umfasst zum Beispiel faire Arbeitsbedingungen und Löhne, Diversität und Chancengleichheit sowie die Unterstützung gemeinnütziger Initiativen.

Viele kennen CSR wahrscheinlich auch durch die Betrachtung von ethischen Aspekten. Unternehmen müssen fair handeln, Menschenrechte einhalten und Korruption bekämpfen. Gleichzeitig sollen Lieferketten transparent gemacht werden und Arbeitsschutznormen, wie das Verbot von Kinderarbeit, eingehalten werden. Mit CSR wird Unternehmen also gleichzeitig eine wirtschaftliche Verantwortung zugeschrieben. Hierbei soll langfristiges wirtschaftliches Handeln im Fokus stehen und die Interessen aller Steakholder berücksichtigt werden.

Wichtig zu wissen: CSR spielt eine entscheidende Rolle für die Nachhaltigkeit, weil Unternehmen dadurch verpflichtet werden, nicht nur Gewinne zu erwirtschaften, sondern auch auf die möglichen Risiken und Auswirkungen ihres Handelns aufmerksam zu machen. CSR ist inzwischen nicht nur ein selbstverständlicher Bestandteil von Unternehmenskultur, sondern hat auch dazu geführt, dass Gesetze und Regelungen eingeführt wurden. Beispielsweise das Lieferkettengesetz oder die Verpackungssteuer. Während gesamtgesellschaftlich ein immer grösseres Bewusstsein für eine umweltfreundliche Lebens- und Konsumweise entsteht, wird dadurch auch auf Unternehmensseite ein Wandel vom Fokus auf Gewinn zu einer nachhaltigen Art zu wirtschaften erreicht.

In einer Wirtschaft, in der sich immer mehr Unternehmen auf Nachhaltigkeitsaspekte konzentrieren, zählt Klimaschutz zu einem zentralen Wert, den Unternehmen vertreten müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Der Klimawandel ist ein Thema, das uns alle betrifft und bei dem jede und jeder Verantwortung übernehmen muss. Aktivismus und die Unterstützung von Initiativen sind hierbei die lautesten Formen, um den Klimaschutz zu unterstützen. Aber Verbraucher übernehmen auch Verantwortung mit ihrer Art zu leben und zu konsumieren, in täglichen Entscheidungen und Verhaltensweisen. Beispielweise bei der Wahl des Fortbewegungsmittels, des Stromanbieters, dem Ernährungsstil, dem Konsum von Kleidung, Elektrogeräten, Möbeln, Dienstleistungen und der sparsamen Nutzung von Ressourcen. Aber nicht nur jede und jeder Einzelne kann sich für den Klimaschutz einsetzen. Auch von Unternehmen wird mehr und mehr – und vor allem auch durch CSR – gefordert, sich für klimafreundliche Aspekte einzusetzen und selbst zum Klimaschutz beizutragen. Die Möglichkeiten sich für den Klimaschutz einzusetzen, sind für Unternehmen vielfältig. Beispielsweise können Unternehmen ihren Energieverbrauch senken und die Energieeffizienz verbessern. Dies kann durch weniger Beleuchtung, energiesparende Maschinen sowie moderne Gebäudetechnologien funktionieren. Ausserdem sollten erneuerbare Energien genutzt werden.

Bei der Produktion gibt es nicht nur den Einsatz umweltfreundlicher und weniger Verpackungen, sondern auch die Nutzung nachhaltiger Materialien, die z. B. recycelbar oder biologisch abbaubar sind. Ausserdem sollten auch Unternehmen sparsam mit Ressourcen umgehen und darüber hinaus möglichst wenig Abfall und Abwasser produzieren, um die Umwelt nicht noch weiter zu verschmutzen. Hierbei gibt es verschiedenste neue Technologien, durch die im Idealfall eine Kreislaufwirtschaft entstehen kann.

Oft entstehen Umweltbelastungen auch durch Transportprozesse. Umweltfreundliche Logistiklösungen sind daher enorm wichtig für den Klimaschutz. Hier können umweltfreundlichere Verkehrsmittel wie Züge genutzt oder Elektroautos/Lastwagen eingesetzt werden. Wenn Unternehmen ihr Potenzial an umweltfreundlichem Handeln im Rahmen der Produktions- und Lieferkette ausgeschöpft haben, besteht ausserdem die Möglichkeit, in Klimaschutzprojekte zu investieren und umweltfreundliche Initiativen zu Unterstützen. In einer Wirtschaft, in der sich immer mehr Unternehmen auf Nachhaltigkeitsaspekte konzentrieren, zählt Klimaschutz zu einem zentralen Wert, den Unternehmen vertreten müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Durch umweltfreundliches Handeln auf Unternehmerseite und umweltfreundlichen Konsum auf Verbraucherseite kann ein grosser Beitrag für den Klimaschutz geleistet werden und eine langfristige Erhaltung der Erde ist möglich.

Factbox

Auch ein gesellschaftlicher Aufschrei oder Boykott kann Unternehmen dazu bewegen, sich an nachhaltigen, ethischen und sozialen Standards zu orientieren. Hierzu kann sogar eine politische Positionierung oder Abgrenzung zählen.

23. Okt 2025

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Gesellschaft

„Bewusst Anlegen!“ – Ein Beitrag von Margarethe Honisch, Gründerin der Finanzplattform Fortunalista, Speakerin, Spiegel-Bestseller-Autorin und Finanzkomlumnistin

Die deutsche Anlagekultur könnte kaum vielfältiger sein. Während die Frage nach finanzieller Vorsorge drängender wird als je zuvor, klaffen die Herangehensweisen der Generationen weit auseinander. Generation Z zeigt sich offen, neugierig und digital. Sie informiert sich auf Social Media, tauscht sich auf Plattformen aus und wagt mutig erste Schritte in Richtung Investments, allerdings oft spontan und ohne langfristige Strategie. Die Boomer-Generation hingegen bleibt zögerlich. Viele scheuen das Risiko, vertrauen weiterhin auf altbewährte Sparmodelle oder haben Berührungsängste mit modernen Finanzthemen. Was jetzt zählt, ist ein neues, generationenübergreifendes Money Mindset. Ein Mindset, das nicht nur den Weg zur bewussten Geldanlage ebnet, sondern das Investieren selbst zur Normalität macht. Gerade junge Menschen zeigen dabei, dass Interessen und Hobbys auch ein Schlüssel zu klugen Investitionen sein können. E-Sports und Gaming sind längst keine Randerscheinung mehr, sondern ein globaler Wachstumsmarkt. Wer ohnehin Zeit mit Spielen, Streams oder Turnieren verbringt, kennt die großen Player, die Trends und die Dynamik. Dieses Wissen lässt sich nutzen, um bewusst zu investieren: Welche Hersteller haben die Marktmacht? Wo entwickelt sich der Markt hin? Wer hier reflektiert Entscheidungen trifft, verbindet Freizeit mit Vermögensaufbau und zeigt, dass Investieren dort beginnt, wo man sich auskennt. >Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Doch das ist nur ein Beispiel. Die Realität ist: Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Denn nur wer lernt, mit Geld reflektiert und strategisch umzugehen, kann echte finanzielle Unabhängigkeit erreichen – bewusst, nachhaltig und generationenübergreifend. Genau gilt es, Wissen zu teilen, Ängste abzubauen und Mut zu machen, den ersten Schritt zu gehen. Denn finanzielle Unabhängigkeit ist kein unerreichbares Ideal, sondern das Ergebnis vieler kleiner, bewusster Entscheidungen. Jede und jeder kann lernen, Verantwortung zu übernehmen für die eigene Zukunft und für die Gestaltung einer neuen, offenen Anlagekultur. Finanzen dürfen kein Tabuthema mehr sein. Wer heute beginnt, bewusst anzulegen, verändert nicht nur das eigene Leben, sondern auch die Perspektiven der nächsten Generation.

2. Okt 2025

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Gesellschaft

Lebensmittel sind weit mehr als bloße Konsumgüter – Ein Beitrag von René Püchner, Präsident Lebensmittelverband Deutschland

Sie sind Kultur, Identität, Genuss und Spiegel gesellschaftlicher Vielfalt. Sie vereinen jahrhundertealtes Handwerk mit modernster Technik, globale Lieferketten mit regionalem Bewusstsein, individuelle Lebensstile mit kollektiver Verantwortung. Wer über Lebensmittel spricht, spricht über auch über die Art und Weise, wie wir leben, genießen und gestalten wollen. Unsere aktuellen Umfragedaten zeigen eindrücklich: Eine überwältigende Mehrheit der Bevölkerung hält Lebensmittelvielfalt für wichtig. Zwischen dem 15. und 18. Juli 2025 befragte das Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag unseres Verbandes 1.037 Menschen bundesweit. Das Ergebnis: 76 Prozent beurteilen Vielfalt als „wichtig“ oder „sehr wichtig“. Besonders deutlich ist die Haltung bei Jüngeren: 94 Prozent der 18- bis 29-Jährigen betonen, wie essenziell Vielfalt für sie ist. Für 81 Prozent ist sie Ausdruck kultureller Vielfalt, für 78 Prozent integraler Bestandteil moderner Ernährung. Und 77 Prozent probieren gern Gerichte aus anderen Kulturen – ein Ausdruck von Neugier und kulinarischer Offenheit. Diese Zahlen belegen eindrucksvoll: Vielfalt ist kein Luxus, sondern eine Erwartung. Ein Grundbedürfnis in einer dynamischen, global vernetzten Gesellschaft. Die Lebensmittelwirtschaft trägt Verantwortung, diese Erwartungen nicht nur zu erfüllen, sondern aktiv zu gestalten – durch Transparenz, Qualität und Innovation. >Der Wunsch nach gezielter Ernährung – sei es vegetarisch, proteinreich, bio oder funktional – wächst. Digitalisierung und Künstliche Intelligenz eröffnen neue Möglichkeiten, beispielweise mit Blick auf Lieferketten, Rückverfolgbarkeit und der Vermeidung von Lebensmittelverlusten. Mit Blick auf soziale Teilhabe und Integration richtet sich unser Blick auch auf strukturelle Vielfalt. So hat der Lebensmittelverband gemeinsam mit der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie das „What the Food“-Forum: Diversity in the Food Industry initiiert, das am 18. September 2025 in Berlin stattfand. Unter anderem unter dem Motto „Migration als Erfolgsfaktor in der Lebensmittelbranche“ beleuchteten wir Beiträge von Menschen mit Migrationsgeschichte, diskutierten Chancengleichheit und kulturelle Sensibilität und zeigten, wie Vielfalt gelebt wird und Mehrwert schafft. Die Herausforderungen, vor denen wir in der Lebensmittelwirtschaft stehen, sind durchaus komplex: Klimawandel und Ressourcenschutz erfordern neue Wege in Produktion, Logistik und Verpackung. Der Wunsch nach gezielter Ernährung – sei es vegetarisch, proteinreich, bio oder funktional – wächst. Digitalisierung und Künstliche Intelligenz eröffnen neue Möglichkeiten, beispielweise mit Blick auf Lieferketten, Rückverfolgbarkeit und der Vermeidung von Lebensmittelverlusten. Verbraucherinnen und Verbraucher erwarten Transparenz, verlässliche Qualität, klare Informationen. Zugleich wünschen sie Vielfalt, Inspiration und genussvolle Erfahrungen. Diesen hohen Anspruch erfüllen wir. Wir setzen in Produktion, Entwicklung und Kommunikation auf qualitativ hochwertige Zutaten, klimafreundliche Verfahren, ressourcenschonende Verpackungen und kultursensible Ansätze. Als Lebensmittelverband Deutschland verstehen wir uns als Brücke: Zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Wir bieten Orientierung durch fundiertes Wissen, begleiten Trends faktenbasiert und fördern den Dialog über die Ernährung von morgen.