Diesen Artikel teilen:

21. Feb 2022

|

Lifestyle

Das Homeoffice ist nichts für Stubenhocker

Journalist: Theo Hoffmann

|

Foto: Maryjoy Caballero/unsplash

Wer zu Hause arbeitet, hat viele Vorteile. Ob er seinem Körper und seinem Geist dabei immer gerecht wird, ist eine ganz andere Frage. Bewegung und Selbstkontrolle sind unverzichtbar.

Viele von uns kennen das Problem: Das Homeoffice, das doch vermeintlich so bequem sein kann, weil man ohne lange Anfahrtswege gleich mit der Arbeit beginnen kann und alles Nötige für ein angenehmes Leben daheim bei der Hand hat, ja dieses Homeoffice kann physisch und mental auch eine Belastung sein. Wenn man da so allein vorm Laptop hockt und sich Unerledigtes vor einem auftürmt, dann vergisst man gar zu leicht die nötigen Pausen. Man geht nicht vor die Tür, man spricht nicht mit Kollegen an der Kaffeemaschine und man macht unbemerkt Überstunden, die ein Büroalltag vielleicht verhindert hätte. All die guten Ratschläge, sich ausreichend zu bewegen und auf die Ergonomie am PC-Arbeitsplatz zu achten, geraten da-heim schnell aus dem Fokus. Aber selbst, wenn man die oberste Bildschirmzeile etwas unterhalb der waagerechten Seh-achse platziert und auf den 90°-Winkel von Ober- und Unterarm sowie Ober- und Unterschenkel achtet, sollte man nicht wie eine Statue stundenlang in dieser Position verharren. Um Verspannungen zu vermeiden, sollte man Sitzpositionen immer mal wieder ändern, dabei aber eine gute Haltung auf keinen Fall aus dem Blick verlieren. Jedes Aufstehen und jeder noch so kleine Weg sind wertvoll, um fit zu bleiben. Wahre Wunder wirkt es auch, wenn man zwischendurch mal ein paar Treppen auf- und absteigt und in der Mittagspause nach draußen geht, um frische Luft zu schnappen und Licht zu tanken. Immer wieder sollten Innenräume gelüftet und beim Arbeiten vielleicht auch die hochwirksamen Tageslichtlampen als lichttherapeutische Unterstützung eingesetzt werden. Es tut bestimmt nicht weh und ist eine tolle Ablenkung, bestimmte Dehnübungen einzuschalten, um Verspannungen zu vermeiden und vor allem den Rücken und den Nacken zu entlasten. Anregungen für solche Minitrainings gibt es zuhauf im Netz (auch bei YouTube) oder in Buchform für geringes Geld. Für manche Übungen, die im Liegen gemacht werden, kann man ja die Gymnastikmatte oder ein großes Tuch gleich neben dem Arbeitsplatz ausbreiten. Alles ist erlaubt und wirksam: Dehnungen der Oberschenkel, Kniebeugen, Bauchpressen oder das Beckenheben im Liegen. Viele Menschen klagen über Schmerzen in den Oberarmen und berichten, dass sie mit der Hand des rechten oder linken Arms gar nicht mehr das jeweils gegenüberliegende Schulterblatt am Rücken erreichen können. Hier hilft die Übung, mit der linken Hand von hinten die rechte Hand am Handge-lenk festzuhalten und den rechten Arm zur linken Seite ziehen. Fortschrittliche Unternehmen bieten ihren Angestellten sogar Yoga- und Meditationskurse an, damit sie daheim etwas für ihre innere Balance tun. Aber auch im Netz findet man viele Meditationstools oder Meditations-Apps, die helfen, Geist und Körper wieder in Einklang zu bringen. Schon wenige Minuten reichen manchmal aus, um sich wieder zu erholen. Erholen muss man sich auch, wenn man bei den oft viel zu häufigen digitalen Meetings schnell ermüdet. Manche Unternehmen setzen davon oft gleich mehrere am Tag an oder reservieren sogar ganztägige Meetings mit einer Vielzahl von Beteiligten. Fachleute raten, bei so etwas zwischendurch ruhig mal die Kamera und das Mikrofon auszu-schalten, etwas zu essen und ausreichend zu trinken, die Sitzung aber trotzdem weiter-zuverfolgen. Bei alldem gilt: Achte auf Dich selbst und hör auf Deinen Körper!

Fakten
Eine Umfrage des Forsa-Instituts zeigte 2021, wie negativ sich die gesund-heitlichen Folgen des Arbeitens im Homeoffice langfristig auswirken können. Einschränkungen des Be-wegungsapparates, aber auch Herz-Kreislauferkankungen, psychische Schäden, Erschöpfung und Antriebslosigkeit können die Folge sein.

10. Dez 2025

|

Lifestyle

Moderne Spitzenküche – mit Lukas Mraz, Koch des Jahres 2025

![LukasMraz1_(c)lisa edi online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Lukas_Mraz1_c_lisa_edi_online_1b5b2b82d8.jpg) ``` Lukas Mraz, Koch des Jahres 2025 ``` Das „Mraz & Sohn“ hat sich von einem traditionellen Wiener Beisl zu einer der begehrtesten Adressen für Feinschmecker entwickelt. Gemeinsam mit Vater Markus zeigt Küchenchef Lukas Mraz im 20. Wiener Bezirk, wie moderne Spitzenküche aussieht: Bodenständigkeit gepaart mit Experimentierfreude: Seit 2017 kochen Vater und Sohn hier gemeinsam, seit 2016 hält das Restaurant zwei Michelin-Sterne. Zuvor sammelte Lukas Erfahrungen in verschiedenen Gourmetrestaurants und machte sich als Chefkoch im Berliner Weinbistro Cordobar einen Namen. Was bedeutet für ihn moderne Spitzenküche? „Bei uns gibt es beispielsweise keine klassische Speisekarte, sondern alle vier bis sechs Wochen ein wechselndes 13-gängiges Überraschungsmenü, bei dem das gesamte Tier verarbeitet wird“, erklärt Lukas Mraz. So finden sich im Herbstmenü neben dem Fleisch der Ente auch ihre Innereien, die als würzige Masse im neu interpretierten Lahmacun mit Paprikapaste und Rotkraut Verwendung finden. Die Entenhaut wird für Grieben weiterverarbeitet. „Wir wollen so viel wie möglich vom Tier nutzen und so gut wie nichts wegschmeißen“, betont Lukas Mraz. Der Küchenchef gilt als kreativer Visionär, der konventionelle Regeln der Spitzengastronomie spielerisch hinterfragt und gern mit einer Prise Provokation arbeitet. Wie zeigt sich das in der Atmosphäre seines Restaurants? Kann Casual manchmal auch zu leger werden? „Bei uns sitzen nicht nur die Cool-Kids aus Wien, sondern eine bunte Gästemischung – von jung bis alt, von Künstler bis Politiker. Wichtig ist, dass sich jeder wohlfühlt“, erklärt Lukas Mraz. Dabei legt er trotz aller Lässigkeit großen Wert auf einen stets professionellen Service. „Aber wenn ein Gast seinen Teller ableckt, weil es ihm so gut schmeckt, finde ich das auch nicht schlimm. Das freut doch jeden Koch!“ >Wichtig ist, dass sich jeder wohlfühlt.