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21. Feb 2019

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Gesellschaft

Das Silodenken aufbrechen

Journalist: Frank Tetzel

Die Digitalisierung ist längst in die Gebäude eingezogen. Doch wie sieht es mit der Digitalisierung beim Bau und der Errichtung von Gebäuden aus? Gibt es einen digitalen Gebäudelebenszyklus? Und wenn ja, wie sieht er aus und wie kann man ihn implementieren? Über diese Themen sprechen wir mit Christoph Gröner, dem Vorstandsvorsitzenden der CG-Gruppe aus Berlin.

Herr Gröner, Ihr Unternehmen setzt konsequent auf das Thema Digitalisierung. Dabei sind sie einer der Vorreiter der Branche. Was ist ihr Treiber?

Unser wesentliches Unternehmensziel ist es, günstigen Wohnraum für alle Bevölkerungsschichten zu schaffen. Hier kommen wir am langen Ende nicht um die konsequente Digitalisierung sämtlicher Planungs- und Bauprozesse von Immobilien herum. Die Branche nennt dies heute Building Information Modeling oder kurz „BIM“, aber im Prinzip geht es nicht um ein Schlagwort oder neue Software, sondern um ein prozessuales Verständnis, in dem alle Beteiligten transparent und dem gemeinsamen Projektziel verpflichtet miteinander arbeiten.

Wir glauben, dass Digitalisierung und neue Fertigungstechnologien wesentliche Instrumente für die Schaffung von günstigem Wohnraum sein können, aber nur als notwendige und nicht als hinreichende Voraussetzungen. Der unbedingte Wille, das weit verbreitete „Silodenken“ aufzubrechen und Informationen allen Projektbeteiligten gleichermaßen zur Verfügung zu stellen, quasi zu „demokratisieren“, erfordert ein anderes Denken und einen hohen persönlichen Einsatz des Projektentwicklers. Unterm Strich müssen wir als Unternehmer die wirtschaftlichen Aspekte im Blick haben, und da sind wir von den Vorteilen überzeugt: schnellere Bauzeit, höhere (Ausführungs-)Qualität und ein geringerer Materialverbrauch durch detailgenaue Planung. BIM und ein höheres Maß an Vorfertigung sind somit für uns Werkzeuge für ein erfolgreiches Projektmanagement. Das damit einhergehende Kostensenkungspotenzial von 20–25 Prozent ist natürlich bei der Diskussion um ständig steigende Baupreise in Metropolen ein wesentliches Argument.

Aber sind die Kosten der einzige Grund?

Nein, natürlich nicht, denn wenn wir über Klimagesichtspunkte sprechen, können wir mit ökologischen Innovationen wie CO2-neutralen Heizsystemen nicht nur die die gesetzlichen Vorgaben deutlich unterschreiten, sondern auch mit neuen Standards punkten.

Das heißt, sie betrachten nicht den reinen Bau- und Planungsprozess digital?

Nein, denn die Digitalisierung ist ein komplettes Ökosystem. Wir bilden den gesamten Immobilienlebenszyklus digital ab. Damit unterscheiden wir uns auch stark von unseren Mitbewerbern. Wir wollen mittelfristig alle Kommunikations- und Vertriebsprozesse digital abbilden und unseren Mietern über eigene digitale Angebote die Nutzung neuartiger Services und Wohnformen anbieten. Zudem nutzen wir Social-Media-Tools auch in der Vermietung.

Was ist der Hintergrund?

Die veränderten Ansprüche der Menschen an ihren Wohnraum, insbesondere auch was die Nutzung digitaler Techniken betrifft. Smart-Home-Technologien sind unverzichtbare Ausstattungsmerkmale bei neu erstelltem Wohnraum. Wir nennen das bei uns Building Intelligence. Um es kurz zu sagen: alles erfassen, alles wissen, alles im Griff. Das hat nicht mehr viel mit der traditionellen Denkweise in der Immobilienwirtschaft zu tun: Alle Ressourcen, Kosten, Dienstleister und Abläufe sind digital miteinander vernetzt und synchronisiert. In einem ersten Schritt wurde daher der komplette Vermietungsprozess digitalisiert und implementiert. Lassen sie mich noch ein anderes Beispiel nennen: Wir haben in einer Produktbibliothek viele Produkte unserer Zulieferer hinterlegt und können über eine Einkaufs- und Zulieferplattform Ausschreibungs- und Beschaffungsprozesse direkt aus unserer Projektmanagementsoftware ansteuern. So lassen sich Kosten und Ressourcen effizienter planen sowie Produkte und Dienstleistungen von Lieferanten und Handwerkern direkt bestellen. Durch die Simulation der Bauabläufe im Vorfeld ist jederzeit erkennbar, was auf der Baustelle an Material, Baumaschinen und Personal benötigt wird. Ich sage Ihnen, die Zeiten, in denen Bauarbeiter per Hand den Mörtel mischen, sind in sehr absehbarer Zeit vorbei. Und das nicht nur, weil wir uns das wegen des Fachkräftemangels nicht mehr werden leisten können.

29. Dez 2025

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Gesellschaft

Vorsorge ab 50 – Sicherheit für Körper und Konto – Ein Beitrag von Uwe-Matthias Müller, Vorstand des Bundesverbands Initiative 50Plus Europa

Mit dem Älterwerden verändert sich nicht nur der Blick auf das Leben, sondern auch die Verantwortung für die eigene Zukunft. Menschen ab 50 stehen oft mitten im Leben – beruflich erfahren, familiär gefestigt, mit einem klareren Verständnis für das, was wirklich zählt. Gerade jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um Vorsorge zu treffen: für die Gesundheit und für die Finanzen. **Gesundheit: Früher erkennen, besser leben** Ab 50 steigt das Risiko für chronische Erkrankungen wie Bluthochdruck, Diabetes oder Herz-Kreislauf-Leiden. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen helfen, Risiken frühzeitig zu erkennen und gezielt gegenzusteuern. Wer rechtzeitig handelt, kann Lebensqualität erhalten und Folgeerkrankungen vermeiden. Auch Impfungen, Zahnvorsorge und Krebsscreenings sind wichtige Bausteine. Prävention bedeutet nicht nur Kontrolle, sondern auch aktives Gestalten: Bewegung, Ernährung und mentale Gesundheit sind entscheidende Faktoren für ein vitales Altern. >Mit 50 beginnt eine Phase der Stabilität – aber auch der Weichenstellung. Wer jetzt handelt, profitiert von Zeit, Übersicht und Entscheidungsfreiheit. Vorsorge ist kein Zeichen von Angst, sondern von Verantwortung. **Finanzen: Klarheit schafft Freiheit** Finanzielle Vorsorge ist ebenso zentral. Die gesetzliche Rente allein reicht oft nicht aus, um den gewohnten Lebensstandard zu halten. Wer frühzeitig private Altersvorsorge betreibt – sei es durch Immobilien, Versicherungen oder Fonds – schafft sich Spielraum für die Zukunft. Auch das Thema Pflege sollte nicht verdrängt werden: Eine Pflegezusatzversicherung oder ein klarer Vorsorgeplan kann im Ernstfall Entlastung bringen. Wichtig ist, regelmäßig zu prüfen: Sind alle Unterlagen aktuell? Gibt es eine Patientenverfügung oder ein Testament? Wer vorbereitet ist, schützt nicht nur sich selbst, sondern auch Angehörige. **Warum jetzt?** Mit 50 beginnt eine Phase der Stabilität – aber auch der Weichenstellung. Wer jetzt handelt, profitiert von Zeit, Übersicht und Entscheidungsfreiheit. Vorsorge ist kein Zeichen von Angst, sondern von Verantwortung. Sie schafft Sicherheit, Selbstbestimmung und die Möglichkeit, das Leben auch im Alter aktiv zu gestalten. ## Fazit Vorsorge ab 50 ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Sie bedeutet, das Leben bewusst in die Hand zu nehmen – für mehr Gesundheit, finanzielle Stabilität und innere Ruhe. Wer heute vorsorgt, lebt morgen entspannter.

23. Dez 2025

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Gesellschaft

Warum es so wichtig ist, konsequent nachhaltig zu bauen – Ein Beitrag von Dr. Christine Lemaitre, Geschäftsführender Vorstand DGNB e.V.

Nachhaltiges Bauen bedeutet weit mehr als energieeffiziente Gebäude oder den Einsatz ökologischer Materialien. Es beschreibt einen ganzheitlichen Ansatz, bei dem Gebäude über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg betrachtet werden: von der Planung über den Bau und die Nutzung bis hin zu Umbaumaßnahmen oder den Rückbau. Ziel ist es, Umweltbelastungen zu minimieren, Ressourcen zu schonen, Menschen gesunde und lebenswerte Räume zu bieten und gleichzeitig wirtschaftlich sinnvolle Lösungen zu schaffen. Stand heute ist der Bausektor nach wie vor für einen erheblichen Teil der globalen CO2-Emissionen, den Verbrauch natürlicher Ressourcen und den zunehmenden Verlust der Biodiversität verantwortlich. Gleichzeitig verbringen wir den Großteil unseres Lebens in geschlossenen Räumen, die unser Wohlbefinden stärken sollen, ohne dabei die Zukunft unseres Planeten zu gefährden. Zudem leben immer mehr Menschen in der Stadt. Der Bedarf an attraktiven und dazu noch klimaresilient gestalteten Freiräumen wächst. Nachhaltige Architektur bietet einen ganzheitlichen Ansatz, um die Klimakrise zu bekämpfen, soziale Gerechtigkeit zu fördern und langfristige wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten. Wie ein Perspektivwechsel in diese Richtung gelingen kann, zeigen wir noch bis zum 28. Januar 2026 mit der ersten DGNB Ausstellung „What If: A Change of Perspective“ in der Berliner Architekturgalerie Aedes. Die Ausstellung fordert Besucherinnen und Besucher dazu auf, gewohnte Denkmuster zu hinterfragen und die Themenvielfalt des nachhaltigen Bauens neu und unvoreingenommen auf sich wirken zu lassen. >Nachhaltige Architektur bietet einen ganzheitlichen Ansatz, um die Klimakrise zu bekämpfen, soziale Gerechtigkeit zu fördern und langfristige wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten. Anhand gebauter Beispiele wird deutlich, dass viele Lösungen bereits existieren. So erfährt der Besuchende anschaulich, wie Gebäude klima- und ressourcenschonend geplant werden können, indem Materialien im Kreislauf geführt, Energie effizient genutzt oder sogar erzeugt wird und der gesamte Lebenszyklus eines Gebäudes berücksichtigt bleibt. Ebenso thematisiert werden Klimaanpassung und Resilienz: durch kluge Gestaltung, Begrünung und Freiräume können Gebäude und Städte besser mit Hitze, Starkregen oder Trockenperioden umgehen. Ein weiterer Fokus liegt auf dem Menschen. Nachhaltiges Bauen stellt das Wohlbefinden, die Gesundheit und das soziale Miteinander in den Mittelpunkt. Architektur kann Begegnung fördern, Identität stiften und bezahlbaren Wohnraum schaffen, ohne dabei die Umwelt aus dem Blick zu verlieren. Auch der verantwortungsvolle Umgang mit bestehenden Gebäuden spielt eine zentrale Rolle. Sanieren, Umnutzen und Weiterbauen im Bestand werden als Strategien gezeigt, um Flächen zu schützen und Ressourcen zu sparen. Nicht zuletzt wird klar, dass Nachhaltigkeit keine Kostenspirale sein muss. Ganzheitlich geplante Gebäude sind oft wirtschaftlicher, weil sie langfristig Betriebskosten senken, Risiken minimieren und ihren Wert erhalten oder steigern. Nachhaltiges Bauen ist kein abstraktes Expertenthema und schon gar keine Zukunftsvision, sondern eine konkrete Chance. Für lebenswerte Städte, für gesunde Räume und für eine gebaute Umwelt, die den Herausforderungen unserer Zeit gewachsen ist. Als inhaltlich getriebener Non-Profit-Verein begreifen wir das nachhaltige Bauen seit unserer Gründung vor 18 Jahren als gesellschaftliche Aufgabe, nach der wir unser Handeln ausrichten. Mit der Ausstellung laden wir jeden einzelnen ein, genauer hinzusehen, weiterzudenken und selbst Teil des Wandels zu werden. Weitere Informationen gibt es unter www.dgnb.de/aedes