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8. Mai 2019

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Gesundheit

Der Blick in die Zukunft ist optimistisch

Journalist: Roland Rad

Die Grundlagenforschung verzeichnet große Erfolge gegen den Krebs. Vor allem die Immuntherapie macht Hoffnung. Aber die Herausforderungen bleiben groß.

Krebs verursacht mehr als ein Viertel der Todesfälle in Europa. Diese Zahl lässt kaum erahnen, dass die Krebsmedizin gegenwärtig beachtliche Erfolge erzielt und als Folge dessen eine Entwicklung eingeschlagen hat, die weitläufig unter dem Begriff „Präzisionsonkologie“ zusammengefasst wird. Präzisionsonkologie steht für das Konzept einer individualisierten und zielgerichteten Krebstherapie entsprechend molekularer Tumoreigenschaften des Patienten.

Die wesentlichen Säulen dieser Entwicklung sind bahnbrechende Fortschritte in der Grundlagenforschung, die grundlegend neue Einblicke in die Biologie von Krebserkrankungen brachten. Wir wissen erst seit den 1970er Jahren, was Krebs ist – eine Erkrankung, die durch Schädigung des Erbguts einer Zelle entsteht. Seitdem wurden zahlreiche biochemische und zelluläre Prozesse der Krebsentstehung aufgedeckt. Das Verständnis solcher molekularer Vorgänge ist Grundlage dafür, Wirkstoffe zu entwickeln, um diese gezielt anzugreifen.

Ein Teil dieser Entwicklung ist auch die Revolution der Genomanalyse. Diese führte dazu, dass die genaue Abfolge der Milliarden von Erbgutbausteinen genau erfasst und die zahlreichen Schädigungen eines Krebsgenoms hochpräzise identifiziert werden können. Weltweit haben Forscher in den letzten Jahren tausende Tumoren sequenziert und hierbei gewissermaßen die Enzyklopädie genetischer Veränderungen bei einzelnen Krebsarten erstellt. Die individuellen Genomschäden eines Patienten können heute quasi über Nacht entschlüsselt werden. Die Beobachtung, dass manche dieser Veränderungen „Achillesversen“ des Krebses darstellen, ermöglichte die Entwicklung zielgerichteter Therapien, mit bemerkenswerten Behandlungserfolgen bei manchen Krebsarten.

Die eindrucksvollsten Fortschritte in der Krebsmedizin verzeichnete in den letzten Jahren die Immuntherapie. Hierunter werden Ansätze zusammengefasst, die das körpereigene Abwehrsystem gegen Krebszellen aktivieren. Die Immuntherapie erzielte zuletzt bahnbrechende Erfolge bei aggressiven Krebsen, wie bestimmten Haut- und Lungentumoren. Dem ging eine jahrzehntelange Erforschung des komplizierten Zusammenspiels von Zellen und Molekülen des Immunsystems mit Tumorzellen voraus. Die hochkomplexen Zusammenhänge können nur in Organismen untersucht werden; und so stammen wesentliche Erkenntnisse aus genetischen Mausmodellen, von der Entdeckung der zentralen Moleküle und der Aufdeckung ihrer Funktion, bis hin zur Entwicklung der Therapiekonzepte und deren Testung. Immuntherapie gilt als der größte Hoffnungsträger der Krebsmedizin und veranschaulicht die enormen Leistungen moderner Wissenschaft.

Nichtsdestotrotz sind die Herausforderungen weiterhin groß. Während manche Krebsarten heute bereits chronifiziert oder gar geheilt werden können, sind die therapeutischen Optionen bei anderen Tumoren, wie Bauchspeicheldrüsenkrebs, weiterhin begrenzt. Wir müssen die Tumorbiologie besser verstehen, neue Zielstrukturen entdecken, Wirkstoffe entwickeln, und wir müssen strukturelle Hürden bei der Umsetzung der Präzisionsonkologie in die Versorgungsrealität überwinden. Mehr denn je kann man aber optimistisch in die Zukunft blicken.

4. Mär 2025

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Gesundheit

Rückengesundheit: Ein Weg zu mehr Lebensqualität für alle – Detlef Detjen, Geschäftsführer des Vereins Aktion Gesunder Rücken e.V.

**Wer kennt sie nicht? Rückenschmerzen sind ein weit verbreitetes Phänomen – sie betreffen nahezu alle Menschen, unabhängig von Alter, Geschlecht oder Körperbau.** Drei von vier Deutschen erleben mindestens einmal im Leben Beschwerden im Rückenbereich. Doch diese Schmerzen müssen nicht als unvermeidlich hingenommen werden: Bereits seit 30 Jahren engagiert sich der unabhängige Verein **„Aktion Gesunder Rücken e. V.“ (AGR)** für die Förderung der Rückengesundheit. Mit Angeboten, wie dem AGR-Gütesiegel für besonders rückengerechte Produkte, Schulungen im Fachhandel und für Therapeuten sowie umfassender Aufklärung und hilfreichen Tipps werden Betroffene unterstützt, Rückenschmerzen zu vermeiden. **Geschlechtsspezifische Ansätze zur Rückengesundheit** Rückengesundheit betrifft Männer und Frauen gleichermaßen, doch die Ursachen unterscheiden sich oft. Neben allgemeinen Gründen wie Haltungsschäden, Muskelverspannungen, Bewegungsmangel und Erkrankungen leiden Frauen häufig durch hormonelle Schwankungen, Schwangerschaft oder Osteoporose. Männer sind durch berufliche Belastungen oder falsches Training betroffen. Frauen profitieren von Yoga und Entspannungstechniken, während Männer durch Muskelaufbau und Stressmanagement Beschwerden vorbeugen können. Starke Rumpfmuskeln stabilisieren die Wirbelsäule und senken das Risiko für Schmerzen. >Frauen profitieren von Yoga und Entspannungstechniken, während Männer durch Muskelaufbau und Stressmanagement Beschwerden vorbeugen können. Starke Rumpfmuskeln stabilisieren die Wirbelsäule und senken das Risiko für Schmerzen. **Bewegung und Ergonomie: Schlüssel zur Prävention** In mehr als 90 Prozent der Fälle sind Rückenschmerzen unkompliziert und verschwinden von selbst oder lassen sich durch gezielte Maßnahmen lindern. Die Hauptursachen – Muskelverspannungen und Bewegungsmangel – können durch einfache Gewohnheitsänderungen reduziert werden. Tägliche Bewegung, wie Spazierengehen, Radfahren oder Treppensteigen, gehört zu den wichtigsten Präventionsmaßnahmen. Darüber hinaus spielt die Ergonomie am Arbeitsplatz und Zuhause eine zentrale Rolle. Ergonomische Sitzmöbel und höhenverstellbare Schreibtische unterstützen den Rücken und beugen Fehlhaltungen vor. Das **AGR**-Gütesiegel ist eine anerkannte Orientierungshilfe beim Kauf rückenfreundlicher Produkte und hilft Verbrauchern, rückengerechte Produkte zu erkennen. **Ganzheitliche Ansätze für einen gesunden Rücken** Neben Bewegung und Ergonomie tragen auch Entspannungstechniken oder Achtsamkeitsübungen, sowie eine bewusste, vollwertige Ernährung zu einer besseren Rückengesundheit bei. Ein gesunder Schlaf – unterstützt durch eine rückengerechte Matratze – sorgt für Regeneration und entlastet die Wirbelsäule. **Tag der Rückengesundheit: Nacken- und Schultermuskulatur im Fokus** Der jährliche Aktionstag am 15. März wird seit über 20 Jahren von der AGR initiiert. Unter dem Motto **„Nacken im Fokus: Beweglich bleiben – Schmerz vertreiben“** stehen in diesem Jahr Vorträge, Workshops und Mitmachaktionen im Mittelpunkt. Die AGR unterstützt Veranstalter rund um den Tag der Rückengesundheit mit kostenfreien Materialien und einem bundesweiten Veranstaltungskalender. ## Gemeinsam für einen gesunden Rücken Rückengesundheit ist eine Gemeinschaftsaufgabe, die Männer und Frauen gleichermaßen betrifft. Der Tag der Rückengesundheit lädt ein, neue Ansätze zur Förderung der eigenen Gesundheit zu entdecken: www.agr-ev.de/tdr