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29. Sep 2023

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Gesellschaft

„Der CO₂-Ausstoß wird die neue Währung“

Journalist: Armin Fuhrer

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Foto: Maxim Tolchinski/unsplash

Nachhaltigkeit und damit Kostenersparnis sind nur durch die BIM-Methode zu erreichen, sagt Cornelius Preidel, Vorstandsvorsitzender von buildingSMART.

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Cornelius Preidel, Professor für Digitales Planen und Bauen an der Hochschule München & Vorstandsvorsitzender bei buildingSMART Deutschland

Die Bau- und Immobilienwirtschaft steckt in schwierigen Zeiten. Sehen Sie gerade jetzt auch Chancen?
Die Bau- und Immobilienwirtschaft steht in der Tat inmitten immenser Herausforderungen: Wohnraumnot, die dringend erforderliche Erneuerung unserer Infrastruktur, Energiewende, Fachkräftemangel, Ressourcenknappheiten und die fragile geopolitische und auch gesamtwirtschaftliche Lage sind nur einige Themen, die angegangen werden müssen. Wir sehen aber auch Lösungen und Antworten. An allererster Stelle sind dies die Digitalisierung sowie eine bessere und effizientere Zusammenarbeit und Kommunikation über den gesamten Lebenszyklus eines Bauwerks hinweg. Building Information Modeling (BIM) ist dabei vielfach das Schlüsselthema. Wir sehen, dass jene Unternehmen der Bauwirtschaft, die sich früh der Digitalisierung und BIM zugewandt haben, nun deutlich besser aufgestellt sind und gut gerüstet durch diese anspruchsvollen Zeiten kommen.

Sollten Unternehmen also gerade jetzt auf BIM setzen und auch die Transformation nicht scheuen?
Viele der angesprochenen Herausforderungen werden uns noch lange begleiten. Daher sollte es Ziel jeder Organisation sein, die eigene Wettbewerbsfähigkeit und Resilienz zu stärken. Abwarten ist keine Option. Auf BIM zu setzen, erscheint geradezu zwingend. Denn BIM kommt – seit Januar 2021 ist die Methode zum Beispiel bei der Vergabe öffentlicher Aufträge für den Infrastrukturbau des Bundes verpflichtend.
Ein Hinauszögern der Transformation lässt die Kluft zu innovativen Unternehmen größer werden, die eigene Wettbewerbsfähigkeit leidet, das sollte man beherzigen. Mir ist klar, dass besonders in unsicheren Zeiten, wie wir sie aktuell erleben, das Investieren schwerfällt. Eine Hilfe mag ein Netzwerk sein, wie es jenes von buildingSMART Deutschland darstellt. Die Formel „Unternehmen helfen Unternehmen“ ist noch immer erfolgsversprechend und viele Unternehmen konnten die BIM-Lernkurve dank des Netzwerks von buildingSMART deutlich flacher halten als andere. Und was das oft fehlende Know-how in den Unternehmen betrifft: Gemeinsam mit dem VDI hat buildingSMART Deutschland einen Standard für BIM-Weiterbildungen entwickelt. Alle Programme führen zu international anerkannten Abschlüssen von buildingSMART International.

Produktionen mit starkem CO2-Ausstoß werden teurer, Bauweisen mit einem geringen Carbon-Footprint mehr und mehr begünstigt.

BIM ist auch eine Möglichkeit, den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Liegen auch darin mittelfristig Vorteile für die Unternehmen, nämlich Kostenvorteile?
Die Zielrichtung ist klar: Produktionen mit starkem CO₂-Ausstoß werden teurer, Bauweisen mit einem geringen Carbon-Footprint mehr und mehr begünstigt. Nicht umsonst heißt es vielfach: „Der CO₂-Ausstoß wird die neue Währung.“ Die Nutzung von BIM unterstützt bei der CO₂-Minderung entscheidend. Das gilt für den Bestand – die Energiewende müssen wir vor allem dort bestreiten – aber genauso für den Neubau. Nachhaltigkeit lässt sich in allen Bereichen mit BIM-basierten Simulationen abbilden, an etlichen Stellschrauben in jeder einzelnen Lebenszyklusphase eines Bauwerks.

Prof. Dr.-Ing. Cornelius Preidel lehrt und forscht an der Hochschule München im Bereich Digitales Planen und Bauen mit einem Schwerpunkt auf modellbasierter Zusammenarbeit und Qualitätssicherung. Im Mai 2023 übernahm Cornelius Preidel die Position des Vorstandsvorsitzenden bei buildingSMART Deutschland.  www.buildingsmart.de        

23. Okt 2025

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Gesellschaft

„Bewusst Anlegen!“ – Ein Beitrag von Margarethe Honisch, Gründerin der Finanzplattform Fortunalista, Speakerin, Spiegel-Bestseller-Autorin und Finanzkomlumnistin

Die deutsche Anlagekultur könnte kaum vielfältiger sein. Während die Frage nach finanzieller Vorsorge drängender wird als je zuvor, klaffen die Herangehensweisen der Generationen weit auseinander. Generation Z zeigt sich offen, neugierig und digital. Sie informiert sich auf Social Media, tauscht sich auf Plattformen aus und wagt mutig erste Schritte in Richtung Investments, allerdings oft spontan und ohne langfristige Strategie. Die Boomer-Generation hingegen bleibt zögerlich. Viele scheuen das Risiko, vertrauen weiterhin auf altbewährte Sparmodelle oder haben Berührungsängste mit modernen Finanzthemen. Was jetzt zählt, ist ein neues, generationenübergreifendes Money Mindset. Ein Mindset, das nicht nur den Weg zur bewussten Geldanlage ebnet, sondern das Investieren selbst zur Normalität macht. Gerade junge Menschen zeigen dabei, dass Interessen und Hobbys auch ein Schlüssel zu klugen Investitionen sein können. E-Sports und Gaming sind längst keine Randerscheinung mehr, sondern ein globaler Wachstumsmarkt. Wer ohnehin Zeit mit Spielen, Streams oder Turnieren verbringt, kennt die großen Player, die Trends und die Dynamik. Dieses Wissen lässt sich nutzen, um bewusst zu investieren: Welche Hersteller haben die Marktmacht? Wo entwickelt sich der Markt hin? Wer hier reflektiert Entscheidungen trifft, verbindet Freizeit mit Vermögensaufbau und zeigt, dass Investieren dort beginnt, wo man sich auskennt. >Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Doch das ist nur ein Beispiel. Die Realität ist: Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Denn nur wer lernt, mit Geld reflektiert und strategisch umzugehen, kann echte finanzielle Unabhängigkeit erreichen – bewusst, nachhaltig und generationenübergreifend. Genau gilt es, Wissen zu teilen, Ängste abzubauen und Mut zu machen, den ersten Schritt zu gehen. Denn finanzielle Unabhängigkeit ist kein unerreichbares Ideal, sondern das Ergebnis vieler kleiner, bewusster Entscheidungen. Jede und jeder kann lernen, Verantwortung zu übernehmen für die eigene Zukunft und für die Gestaltung einer neuen, offenen Anlagekultur. Finanzen dürfen kein Tabuthema mehr sein. Wer heute beginnt, bewusst anzulegen, verändert nicht nur das eigene Leben, sondern auch die Perspektiven der nächsten Generation.