Diesen Artikel teilen:

7. Jul 2022

|

Wirtschaft

Der Gebäudesektor wird seinen Beitrag leisten

Journalist: Katja Deutsch

|

Foto: Presse

Dr. Carsten Liesener, CEO Siemens Smart Infrastructure – Region Europe, Solution & Services, spricht über die Bau- und Gebäudebranche und deren Kohlendioxid-Emissionen sowie die potenziellen Einsparmöglichkeiten.

ma-r-23-2021-reichleunddemassari-8-online.jpg

Dr. Carsten Liesener, CEO Siemens Smart Infrastructure – Region Europe, Solution & Services

Der Gebäudesektor, auf den gut 36 Prozent aller CO2-Emissionen entfallen, ist ein großer Hebel zur Senkung der Emissionen. Die EU hat dazu die „Renovation Wave“ ins Leben gerufen, denn allein in Europa müssen etwa 30 Millionen Gebäude energetisch saniert werden, um die Klimaziele zu erreichen. Die Emissionen stammen aus der darin eingebetteten „grauen“ Energie, und aus der fortgesetzten Nutzung von immer mehr Strom sowie fossilen Brennstoffen wie Kohle, Öl und Gas. Wir müssen dafür jedoch nicht nur den Energiekonsum, sondern auch die -produktion ansehen, denn was nicht verbraucht wird, muss auch gar nicht erst erzeugt werden.

Um Emissionen zu senken, kann man die Gebäudeinfrastruktur technologisch optimieren und in erneuerbare Energien investieren. Gerade in bestehenden Gebäuden lässt sich damit der CO2-Ausstoß massiv senken. Energieeffizienz Maßnahmen, optimierte Licht- und Laststeuerung, vorausschauende Maintenance sind hier wesentliche Hebel. Siemens liefert passende Produkte, Lösungen und Services, um Emissionen ganzheitlich zu reduzieren und den Dekarbonisierungsfortschritt zu messen.

Der European Green Deal hat im Rahmen von „Fit for 55“ klare Vorgaben zur Reduzierung des Emissionsausstoßes veröffentlicht. Werden diese nicht erreicht, drohen erstens Strafsteuern, zweitens sinkt der Wert der Gebäudeinfrastruktur. Andersherum sind die EU-Subventionen ein großer Stimulus. Konnte man sich früher mit Zertifikaten retten, braucht man heute zielgerichtete Maßnahmen – und muss diese auch nach den ESG-Regularien nachweisen. Sonst wird es zunehmend schwieriger, im Markt zu bestehen. Nachhaltigkeit hat mittlerweile viel mit Reputation zu tun.

Schaut man in die Zukunft, wird es vermehrt intelligente Infrastruktur geben. Gebäude entstehen zweimal, einmal im digitalen Twin und dann real. Gebäudeinfrastruktur nutzt über die Digitalisierung die Daten des Gebäudes zur kontinuierlichen Optimierung, ist an Micro Grids angeschlossen, produziert erneuerbare Energie, vernetzt E-Mobility, nutzt Speicherkapazität und verfügt über ein effizientes Wassermanagement.

Der Gebäudesektor wird in bestehender und zukünftiger Infrastruktur seinen Beitrag zu Nachhaltigkeit und dem Erreichen der Emissionsziele leisten.

14. Nov 2024

|

Wirtschaft

Tierfutter im Überblick

**Bio für weniger Rückstände** Biofutter wird aus biologisch erzeugten Zutaten und Inhaltsstoffen hergestellt. Aufgrund der Richtlinien für biologische Landwirtschaft werden dabei keine bzw. weniger synthetische Pestizide, chemische Düngemittel oder genetisch veränderte Organismen eingesetzt. Von Vorteil ist hierbei vor allem, dass dadurch weniger Rückstände, beispielsweise von Antibiotika im Futter enthalten sind. Gut zu wissen: Antibiotikarückstände in Fleisch sind enorm schlecht verträglich und können sogar zu Krankheiten führen. Auch wird bei Biofutter auf eine nachhaltige und artgerechte Tierhaltung Wert gelegt, was dem Schutz der Umwelt dient und die Lebensqualität der Tiere steigert. Häufig ist Biofutter gut geeignet für empfindliche Tiere, aufgrund der hochwertigen und natürlichen Inhaltsstoffe. Wenn Tiere beispielsweise Unverträglichkeiten haben, vertragen sie Biofutter meist besser. Ein Nachteil von Biofutter ist allerdings der Preis, welcher meist teurer ist als herkömmliches Futter. Allerdings ermöglicht der höhere Preis den Bio-Bauern ein nachhaltiges und angemessenes landwirtschaften. ![pexels-rdne-7782871.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_rdne_7782871_6a7a305874.jpg) **Probiotika und Zusatzfutter** Häufig bekommen Tiere mit einer empfindlichen Verdauung Probiotika oder Zusatzfutter verabreicht. Probiotika sind Futterzusätze, die aus lebenden Mikroorganismen bestehen und auch bei Menschen eine positive Wirkung auf das gesamte Verdauungssystem haben. Auch das Immunsystem kann durch die Einnahme von Probiotika gestärkt werden. Ein dritter positiver Aspekt von Probiotika: Das Wohlbefinden in Stresssituationen kann gesteigert werden. Bei Tieren ist dies beispielsweise der Tierarztbesuch. In Zusatzfutter allgemein sind auch häufig Vitamine, Mineralien oder andere Ergänzungen enthalten, abhängig von den Gesundheitszielen der Tiere. Durch die gezielte Zugabe bestimmter Zusatzstoffe im Futter können Mangelerscheinungen behoben und gesundheitliche Probleme gelindert werden. Hierzu zählen meist auch Allergien. Es sollte immer evaluiert werden, welches Tier welches Futter und gegebenenfalls welche Zusatzstoffe benötigt. Die Wirkung kann unterschiedlich ausfallen und nicht bei jedem Tier ist die Gabe von Probiotika gleichermaßen effektiv. Ein Nachteil ist – ähnlich wie beim Biofutter –, dass hochwertige probiotische Zusätze und Ergänzungen im Zusatzfutter meist teuer sind. ![pexels-mohd-adnan-khan-78969656-14965274.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/pexels_mohd_adnan_khan_78969656_14965274_1e096f4b04.jpg) **Performancefutter für aktive Tiere** Unter Performancefutter versteht man spezielles Futter, um den erhöhten Nährstoffbedarf von aktiven, arbeitenden oder sportlichen Tieren zu decken. Meist enthält Performancefutter einen erhöhten Anteil an Proteinen, Fetten und Energie. Vorteile dieses speziellen Futters sind die höhere Leistungsfähigkeit der Tiere, da das Futter auf den gesteigerten Energiebedarf angepasst ist. Insbesondere auch bei intensiver Bewegung wird gewährleistet, dass genügend Nährstoffe aufgenommen werden und die Tiere weiterhin Leistungsfähig bleiben. Auch enthält Performancefutter oft zusätzliche Nährstoffe, die Muskulatur, Gelenke und die allgemeine Fitness unterstützen. Hierzu zählen vor allem Omega-3-Fettsäuren. Diese tragen auch zu einer schnelleren Regeneration nach intensiver Aktivität bei. Es gilt zu beachten, dass dieses spezielle Futter nur für sehr aktive Tiere geeignet ist, da es ansonsten zu Übergewicht führen kann. Wie auch Zusatzfutter und Biofutter, ist bei Performancefutter aufgrund der speziellen und hochwertigen Inhaltsstoffe meist ein teurerer Preis zu erwarten. ![GemaesteteLarven_und_Junglarven.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Gemaestete_Larven_und_Junglarven_5eda974d54.jpg) **Insekten als Umweltretter** Larven der Schwarzen Soldatenfliege oder Mehlwürmer werden häufig aufgrund ihres Proteingehalts als Basis von Insektenfutter genutzt. Klingt erstmal überraschend? Futter aus Insekten ist der neueste Trend in der Landwirtschaft und auch im privaten Bereich. Es wird als umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen tierischen Proteinen wie Huhn oder Rind gesehen. Insektenprotein hat einen deutlich geringeren ökologischen Fußabdruck als die Fleischproduktion: weniger Wasserverbrauch bei der Erzeugung und deutlich weniger CO2-Emissionen. Auch für Tiere mit Allergien oder Unverträglichkeiten kann Insektenprotein eine gute Alternative gegenüber herkömmlichen Proteinquellen darstellen, da Insekten bei vielen Tieren zum natürlichen Nahrungsmittelspektrum zählen. Außerdem ist das Futter enorm nährstoffreich: Insekten bestehen aus einem großen Proteinanteil, essenziellen Aminosäuren und gesunden Fettsäuren. Da insektenbasiertes Tierfutter gerade erst etabliert wird, ist es meist noch etwas teurer und nicht so verbreitet wie herkömmliches Futter. Auch kann es vorkommen, dass Tiere und Tierhalter sich erst einmal an Insektenfutter gewöhnen und es akzeptieren müssen.