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15. Dez 2023

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Lifestyle

Der gesellschaftliche Wunsch nach mehr Tierschutz ist da!

Journalist: Thomas Schröder

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Foto: Presse

Der Begriff „Tierwohl“ ist in aller Munde; Tierschutz hat einen hohen Stellenwert. Vielen Menschen liegen unsere Mitgeschöpfe am Herzen. Heimtiere gehören quasi zur Familie. 34,4 Millionen Hunde, Katzen, Kleinsäuger, Ziervögel sowie zahlreiche Aquarien- und Terrarientiere leben in deutschen Haushalten. Wenn Tiere gequält, misshandelt oder schlecht gehalten werden, sind das Entsetzen und die Wut groß. Zu Recht! Tiere fühlen und leiden wie wir.

„Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen“ – ein zentraler Satz aus dem Tierschutzgesetz, das ein Meilenstein war und mittlerweile sein 51-jähriges Bestehen feiert. Seit 2002 steht der Tierschutz sogar als Staatsziel im Grundgesetz. „Der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen Generationen die natürlichen Lebensgrundlagen und die Tiere“, heißt es in Paragraph 20a. Doch die Realität sieht oft anders aus. Noch immer leiden Tiere in Versuchslaboren. Noch immer ist es zulässig, Tiere wie Ware über das Internet zu handeln. Noch immer fehlt eine bundesweite Regelung zum Katzenschutz, damit Freigänger-Katzen kastriert werden und das Leid der Straßenkatzen beendet wird. Wildtiere wie Tiger oder Elefanten müssen in Zirkussen zur vermeintlichen Belustigung des Publikums herhalten. Und noch immer dienen „Nutztiere“ als Produktionsmaschinen für Fleisch, Eier oder Milch, während ihre Bedürfnisse und ihr Recht auf ein schmerz- und leidfreies Leben in den Hintergrund rücken.

Der Koalitionsvertrag der amtierenden Bundesregierung umfasst erstmals eine Vielzahl an Tierschutz-Versprechen.

Doch bis auf die Ernennung einer Bundestierschutzbeauftragten wurde bislang keines wie vereinbart eingelöst. Insbesondere die Verhandlungen über die Neuauflage des Tierschutzgesetzes scheinen festgefahren. Damit verspielt die Regierung eine historische Chance. Angesichts der gesellschaftlichen Mehrheit für mehr Tierschutz ist es zermürbend, wenn es nicht schneller vorangeht.

Dennoch gibt es immer Grund zur Hoffnung. Wir diskutieren nicht mehr darüber, ob die landwirtschaftliche Tierhaltung umgebaut werden muss, sondern darüber, wie sie umgebaut werden kann. Immer mehr Menschen hinterfragen ihre Ernährungsgewohnheiten, denn ein geringerer Konsum tierischer Produkte kommt den Tieren zugute. Als direktester Weg zu mehr Tierschutz bietet die pflanzliche Ernährung heutzutage alle Möglichkeiten! Wer gerne kocht, wird ein neues Level an Kreativität erreichen. Pelz zu tragen ist gesellschaftlich nicht mehr toleriert. Die Akzeptanz für die Zurschaustellung von Tieren in Zirkus sinkt. Welch wichtige Aufgaben die Tierheime übernehmen, ist hoffentlich jedem bewusst. Nun muss noch die Politik handeln, um die Heime finanziell zu unterstützen und dafür zu sorgen, dass weniger Tiere abgegeben werden.

Um den Tierschutz voranzubringen ist die Politik gefragt – aber auch jede und jeder Einzelne. Wenn Sie sich ein tierisches Familienmitglied wünschen, denken Sie an die vielen Tierheimtiere, die auf ein „Für-immer-Zuhause“ warten. Spenden Sie oder übernehmen Sie eine Patenschaft. Hinterfragen Sie Konsum- und Essgewohnheiten im Sinne des Tierwohls. Jede Mahlzeit zählt! Seien Sie Teil der Tierschutz-Familie.

11. Jul 2025

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Gesundheit

Wo demenzkranke Menschen mit allen Sinnen gefordert sind – mit Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist

![Esther_Daenschel_xl online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Esther_Daenschel_xl_online_7618aeaf4e.jpg) ``` Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist ``` **Was ist ein Sinnesgarten?** Ein Therapie- und Sinnesgarten ist ein gestalteter Raum, der alle Sinne anspricht und Menschen mit Demenz positive Erlebnisse ermöglicht. Besonders wichtig sind die Barrierefreiheit und die klare Aufteilung in verschiedene Gartenbereiche, die die Orientierung erleichtern und unterschiedliche Bedürfnisse – von Aktivierung bis Entspannung – ansprechen. Jeder Therapiegarten ist individuell und sollte immer an die Gegebenheiten vor Ort, das Klientel und die Menschen, die ihn mit Leben füllen, angepasst werden. **Welche Bedeutung haben solche Gärten für demenzkranke Menschen?** Für Menschen mit Demenz hat ein Therapie- und Sinnesgarten große therapeutische Bedeutung. Er wirkt anregend, vermittelt Geborgenheit, kann Erinnerungen wecken und den Erhalt von Alltagskompetenzen unterstützen. Sinnesgärten stärken Selbstwirksamkeit, Teilhabe und Lebensqualität und bieten Raum für Begegnung und sinnvolle Beschäftigung. Sie fördern soziale Kontakte, bieten Abwechslung und schaffen kleine Inseln der Ruhe, Begegnung und Aktivität. **Welche Aktivitäten sind dort möglich?** In unserem Therapie- und Sinnesgarten im Hinsbleek 9 können vielfältige Angebote stattfinden, die sich an den individuellen Fähigkeiten und Ressourcen der Bewohner:innen orientieren. Neben der Sinnesanregung durch Riechen, Tasten und Schmecken von Kräutern, Gemüse und Obst können die Besucher:innen unter der Pergola oder auf der Klönschnackbank gemeinsam sitzen und plaudern. Bewegungseinheiten wie Spaziergänge und Naturbeobachtungen fördern die Mobilität und Wahrnehmung. Darüber hinaus bietet unser Sinnesgarten barrierefreie Hochbeete, die unterfahrbar oder in Stehhöhe zum Gärtnern einladen.

17. Jun 2025

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Lifestyle

DIY als Philosophie – mit Jonas Winkler

![JonasWinkler Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Jonas_Winkler_Online_8c75c7f697.jpg) ``` Jonas Winkler, Tischlermeister & Content Creator ``` Selbstgemacht statt gekauft: „Do it Yourself“ ist eine Einladung für jeden, das eigene Zuhause ganz persönlich und mit Herzblut zu gestalten. Ob Möbel, Deko oder kleine Reparaturen: Jedes selbstgemachte Stück, jede Upcycling-Kommode erzählt seine eigene Geschichte und macht die eigenen vier Wände noch gemütlicher. Dabei geht es um Spaß am Handwerk, die Freiheit, Materialien und Techniken nach Lust und Laune auszuprobieren – und auch darum, aus Fehlern zu lernen. Genau das lebt Jonas Winkler, Tischlermeister und Produktdesigner auf seinen Social Media-Kanälen vor. Mit seinen inspirierenden Ideen und detaillierten DIY-Tutorials motiviert er Heimwerkende und alle, die es noch werden wollen. Darf es ein ergonomischer Gaming-Tisch sein oder ein paar Kniffe, wie man ein krummes Holzbrett wieder gerade bekommt? Egal, ob großes oder kleines Projekt: „Mit etwas Selbstgemachten entsteht nicht nur ein Objekt, sondern eine emotionale Verbindung zwischen Mensch, Material und dem Stolz, etwas Bleibendes geschaffen zu haben.“ Dabei dürfen auch Fehler passieren. „Ich mache selbst nicht alles richtig, wie man in meinen Videos sieht“, sagt Jonas Winkler lachend, „das Spannende ist doch das Knobeln: Wie kriegen wir den Karren jetzt aus dem Dreck? Probleme offen zeigen und Lösungen finden, darum geht es. Aufgeben ist keine Option.“ Natürlich muss man einige Dinge nicht selbst erleben, um zu wissen, dass sie auch gefährlich sein können, betont Jonas Winkler: „Gerade Laien müssen Sicherheit priorisieren. Bei Billigwerkzeug etwa ist das Unfallpotenzial enorm. Wie schnell ein günstiger Akku überhitzt oder ein Schraubenschlüssel bricht – das demonstrieren wir in meiner Werkstatt als sicheren Raum, um Risiken zu minimieren.“ Sein eigener Weg begann mit dem Studium des Produktdesigns. Die Neugier, wie Entwürfe Realität werden, führte ihn zu ersten eigene DIY-Projekten und schließlich dazu, auch den Handwerksmeister zu absolvieren. Gerade heute, wo so vieles fremdbestimmt ist und durch Technologien immer schwerer greifbar wird, bietet das Handwerk eine besondere Möglichkeit, selbst aktiv Einfluss auf das Ergebnis zu nehmen. „Der Gedanke, etwas selbst zu designen, zu erschaffen und damit einem Möbelstück eine Geschichte zu geben, ist unersetzlich“, erklärt er. Und was braucht es seiner Meinung nach, damit das Holzhandwerk auch als Ausbildungsbetrieb attraktiv und zeitgemäß bleibt? „Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen. Das Wichtigste aber ist, das es Spaß macht.“ Also nichts wie los: Neugierig sein, ins Tun kommen und sich ein Traum-Zuhause schaffen, das genauso einzigartig ist, wie man selbst. Das nächste DIY-Projekt wartet vielleicht schon am nächsten Straßenrand. >Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen.