30. Mär 2022
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Lifestyle
Journalist: Michael Weiss
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Foto: Campaign Creators/unsplash, Presse
Zeit ist für viele ein grosses Geschenk. Der Umgang damit trägt erheblich zum eigenen Wohlbefinden bei und somit auch dazu, länger jung zu bleiben.
Michael Weiss, Coach für berufliche Neuorientierung, Change- und Konfliktmanagement und Generationenwechsel, Inhaber Neuorientierung50Plus GmbH + analystra.ch
Irgendwann wird einem die Schnelllebigkeit der Zeit klar, jedoch jeder reagiert darauf unterschiedlich. Der Umgang mit Zeit ist bei Best Agern ein anderer als in jungen Jahren. Ab einem gewissen Alter wird vieles bewusster wahrgenommen mit dem Ziel, die eigene Zeit sinnvoll zu nutzen. Das kann in alle Richtungen gehen. Nicht wenige legen durchgehend einen Fokus auf ihr Aussehen. So zeigt eine Studie: Erst mit weit über 70 hören Männer auf, fit und jung wirken zu wollen. Wohl jede Frau freut sich zudem, wenn sie für jünger gehalten wird. Andere setzen früh auf Karriere und damit auf viel Einsatz; für manche dabei, bis die Gesundheit aussteigt. Auch die Freizeit wird teils überbeansprucht.
Eine gewisse Entspanntheit und zugleich das Zulassen junger, frischer Ideen, sind anderseits kein Widerspruch. Wer ab 50 nach seinen Plänen gefragt wird, möchte gesund und fit sein, das Leben geniessen, reisen, Raum für sich und die Familie haben. Andererseits will laut Tagesanzeiger jeder zweite Pensionierte weiterarbeiten. Oft weniger, um das Leben zu finanzieren, sondern weil Aktivsein, und einen positiven Beitrag zur Gesellschaft zu leisten, zufriedener macht. Der Wunsch nach einer erfüllenden Tätigkeit wächst auffallend stark.
Wertschätzen von Zeit bedeutet auch, dass Best Ager zunehmend weniger bereit sind, alles so zu lassen, nur weil es immer so gemacht wurde. Warum nicht aus dem Hamsterrad aussteigen? Sollte man es sich nicht lieber leisten, eine Aufgabe zu wählen, die Freude bereitet? Einer aktuellen Untersuchung zufolge wollen in der Schweiz derzeit 50 % einen neuen Job – und zwar über alle Altersklassen hinweg. Das sind deutlich mehr als vor Corona.
Besonders seit den Lockdowns denken viele darüber nach, wie sinnvoll das Leben gerade gestaltet wird. Vermehrt wird sich in der Schweiz dabei getraut, auch die berufliche Situation zu hinterfragen. Warum weiter laufenlassen, was nicht mehr passt?
Der Trend geht zu mehr sich selbst sein, Authentizität und Leidenschaften leben – gerade auch im Job. Achtsamkeit und Entschleunigung gewinnen an Gewicht. Und es funktioniert: Der erste Schritt ist die Bereitschaft zur Veränderung, aber wie anfangen? Während man selbst lange im gleichen Trott war, hat sich die Arbeitswelt massiv verändert. Nicht jedem gelingt der Schritt in eine neue Richtung allein. Doch dafür gibt es Coaching-Profis, die mit kompetenter Begleitung helfen, den richtigen Weg zu finden.
Aktuelle Medienartikel motivieren: «Die Zahl offener Stellen wächst rasant», »Entlassene bekommen schneller wieder einen Job… besonders bei den 50-Jährigen...» Die Zeit für einen Neuanfang ist ideal. Wer sich im Job wohlfühlt, dem geht es auch sonst gut. So frisst Arbeit auch keine Zeit, sondern wird sinnstiftend eingesetzt und man fühlt sich jünger. Der Wert von Zeit ist eben, was wir daraus machen!