21. Dez 2022
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Lifestyle
Journalist: Katja Deutsch
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Foto: Lucas Santos / unsplash
Diamanten sollte man als lebenslange Freunde betrachten, die über viele Jahrzehnte in der Familie bleiben. Zur kurz- und mittelfristigen Geldanlage sind sie nicht geeignet. Die funkelnden Steine, die vor Millionen von Jahren tief in Inneren der Erde unter starkem Druck und glühender Hitze zu einem festen Kristallgitter geformt wurden und als Rohdiamanten bei Vulkanausbrüchen an die Erdoberfläche gelangen, werfen weder Zinsen noch Dividenden ab. Es gibt keine Diamantenbörse und ihre Lagerung kostet üblicherweise Geld, denn sie sollten in einem gut gesicherten Schließfach liegen.
Und doch bieten Diamanten unbestreitbare Vorteile, die in unsicheren Zeiten wie diesen viele Menschen dazu bringt, einen kleinen Prozentsatz ihres Vermögens in die wertvollen Steine zu investieren:
Diamanten behalten immer ihren Wert, sogar über mehrere Jahrhunderte. Währungen kommen und gehen, sie steigen und fallen, doch Diamanten bleiben physische Werte. Im Notfall lässt sich ein kleines Vermögen unproblematisch verstauen und transportieren. Nicht zuletzt lassen sich Diamanten als bleibender Wert an die eigenen Kinder und Enkel vererben.
Als Neuling ist es schwierig, Steine fachmännisch zu beurteilen. Jeder Stein ist anders und weist andere Eigenschaften auf. Um Diamanten vergleichbar zu machen, werden auf der ganzen Welt die gleichen Kriterien der sogenannten 4 C‘s angewendet: Cut, Carat, Color, Clarity. Der Schliff, das Gewicht (Karat), die Farbe und die Reinheit.
Geschliffene Diamanten werden von gemmologischen Instituten nach festen Kriterien eingestuft, und diese Qualitätsmerkmale werden in einem Qualitätszertifikat festgehalten, das den Wert des Steins bestimmt. Durch den Schliff, den nur wenige Diamantschleifer beherrschen, wandelt sich der Rohdiamant in einen Brillanten. Schliffsymmetrie, Schliffpolitur und Proportion des Diamanten entscheiden über farbliche Brillanz und somit den Wert des Brillanten.
Das Gewicht hat großen Einfluss auf den Wert: Ein Karat entspricht 0,2 Gramm. Ein durchschnittlicher Verlobungsring hat 1,18 Karat. Der Cullinan-Diamant (gefunden 1905 und benannt nach dem Besitzer der Mine in Südafrika) gilt als der größte jemals gefundene Diamant. Der 39-karätige „De Beers Blue“, gefunden ebenfalls in Südafrika, wurde im April 2021 von Sotheby’s innerhalb von acht Minuten für 54 Millionen Euro versteigert.
Ein wesentliches Kriterium ist die Farbe eines Diamanten: Von den 250.000 Karat, die Jahr für Jahr als geschliffene Diamanten angeboten werden, sind nur etwa 375 Karat lupenrein in der höchsten Farbstufe D vorhanden. Steine in hochfeinem Weiß ohne sichtbare Einschüsse sind die sicherste Möglichkeit zum Invest, für sie besteht weltweit steigende Nachfrage. Wichtig ist hierbei auch die Fluoreszenz: Werden Diamanten UV-Strahlung ausgesetzt, leuchtet etwa ein Drittel der Steine bläulich. Als Kapitalanlage sollten nur Diamanten ohne Fluoreszenz erworben werden.