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2. Sep 2019

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Gesundheit

Die besten Jahre sind jetzt – gesund und glücklich im Alter

Journalist: Uwe-Matthias Müller

Jeder von uns möchte glücklich sein. Das kleine Kind ebenso wie der Teenager, das junge Familienmitglied und natürlich auch der Mensch 50Plus.

Dabei ist der Begriff Glück diffus und hat für jedes Individuum eine ganz eigene, persönliche Bedeutung.

Gemeinsam aber ist allen Menschen, dass Glück von bestimmten, allgemeinen Voraussetzungen abhängt: Die Akzeptanz durch das eigene Umfeld und die Wertschätzung des Alters durch die Gesellschaft, Selbstbestimmtheit und persönliches Wohlergehen, materielle Sicherheit im Alter und der Einklang des Lebens mit der Natur.

Richtig ist, dass noch nie eine Generation in Deutschland so gute Voraussetzungen hatte, gesund und glücklich zu sein, wie die heutige Generation 50Plus. Richtig ist aber auch, dass wir als Bürger und als Gesellschaft noch mehr tun können und mehr tun müssen, um für jetzt und vor allem für die Zukunft die richtigen Weichen zu stellen. Glück auch für die nachfolgenden jüngeren Generationen zu ermöglichen ist unsere gemeinsame Pflicht, der wir uns konsequent stellen müssen und die wir erfolgreich bewältigen können.

„Jeder will alt werden, niemand will alt sein!“ Das klingt reichlich paradox in einer durch den demografischen Wandel bedingten alternden Gesellschaft. Warum will eigentlich angeblich niemand alt sein? Weil alt sein in Deutschland noch immer verpönt ist und mit körperlicher oder geistiger Hinfälligkeit assoziiert wird. Die Lebenserfahrung, die Reife und (hoffentlich!) die Gelassenheit, die wir im Alter in uns wachsen spüren, werden leider oftmals von unserem persönlichen Umfeld, von der Gesellschaft gering geschätzt im Vergleich zur ewigen Jugendlichkeit, die uns vor allem von der Werbung als anzustrebendes Vorbild suggeriert wird. An dieser Aufgabe können wir uns also alle als schöpferischer Teil unserer Gesellschaft beweisen und ein besseres Verständnis für die veränderten Bedürfnisse und Fähigkeiten der Generation 50Plus erarbeiten.

Immer stärker kommen Fragen wie Gesundheit allgemein, eigene Fitness und persönliche Prävention in den Fokus unserer Altersbetrachtung. Vielleicht sollten wir Gesundheit nicht immer nur als ewig zementierten Zustand, sondern besser als einen kontinuierlichen Prozess verstehen. Und wir sollten lernen und akzeptieren, dass Menschen 50Plus sehr wohl genauso leistungsfähig wie jüngere sind, nur eben oft anders. Es ist eine Mär, dass alle Menschen jenseits der 50 anfällig für Krankheiten sind. Keine ernstzunehmende Studie bestätigt dieses gern wiederholte Vorurteil. Die Zahl der Menschen, die 100 Jahre alt und sogar älter werden, steigt ständig. Die Lebenserwartung nimmt ganz allgemein zu. Die Zahl der Menschen, die älter als 50 sind und regelmäßig arbeiten, war noch nie so hoch wie heute. Klar ist aber auch, dass mit zunehmendem Alter Unterstützung und Hilfe – in menschlicher und technologischer Hinsicht – gefragt ist.

Die Voraussetzungen für ein gesundes und glückliches Sein im Alter sind in unserer Zeit besser als sie es jemals waren – wir müssen sie nur ergreifen! Also: packen wir’s an.

27. Jun 2025

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Gesundheit

Kleine Firmen, große Wirkung: Wie EBPs die Pharmabranche revolutionieren – mit Dr. Merle Fuchs

![MerleFuchs_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Merle_Fuchs_online_4afdaa8866.jpg) ```Dr. Merle Fuchs (PhD), Managing Partner & CEO, PRAMOMOLECULAR GmbH``` Die USA, Deutschland und die Schweiz bleiben führend bei innovativen, patentgeschützten Medikamenten, während Indien und China den Markt für Generika dominieren. In der Schweiz ist die Pharmaindustrie zum wichtigsten Wachstumsmotor aufgestiegen und steuert mittlerweile rund 5,4 Prozent zum BIP bei – ein mehr als versechsfachter Anteil seit 1990. Deutschland hingegen, einst „Apotheke der Welt“, schafft nur 1 –1,5 Prozent. Zwar sitzen mit Roche und Novartis zwei Schwergewichte in Basel, doch künftig wird die Innovationskraft von Big Pharma zunehmend von Emerging Biopharma Companies (EBPs) geprägt werden. Als EBPs gelten Biopharmaunternehmen mit weniger als 500 Mio. US$ Jahresumsatz, darunter forschende Start-ups ohne Markterlöse. Den Aufbau ihrer Wirkstoffpipeline müssen sie in Deutschland traditionell chronisch unterfinanziert mühsam durch Wagniskapital und Fördermittel finanzieren. Dennoch füllen diese aufstrebenden kleinen Unternehmen die Pipeline: Während 2002 etwa 67 Prozent der Innovationen von Big Pharma kamen, stammten 2022 gut 84 Prozent der Wirkstoffe in frühen und 73 Prozent in späten klinischen Phasen von EBPs. EBPs sind überdurchschnittlich innovationsgetrieben, nutzen neueste Technologien und konzentrieren sich auf Plattformen wie Gen- oder Zelltherapie, RNA-basierte Verfahren oder Antikörper-Engineering, die Großkonzerne erst nach validen klinischen Daten lizenzieren – und dann für Milliardenbeträge einkaufen. Agile Strukturen und flache Hierarchien erlauben EBPs schnelle Entscheidungen und effiziente frühe Forschung. PRAMOMOLECULAR ist ein Beispiel: Das präklinische EBP entwickelt Gene-Silencing-Wirkstoffe gegen bislang unbehandelbare Erkrankungen in der Hälfte der Zeit und zu 10 Prozent der Kosten klassischer Programme. Für mehr solcher Erfolge braucht Deutschland exzellente Grundlagenforschung, ausreichend Wagniskapital und Mut, neue Wege zu gehen. Denn nur wer die kleinen „Zwerge“ stark macht, kann die Zukunft der Medizin gestalten. >EBPs sind überdurchschnittlich innovationsgetrieben, nutzen neueste Technologien und konzentrieren sich auf Plattformen wie Gen- oder Zelltherapie, RNA-basierte Verfahren oder Antikörper-Engineering, die Großkonzerne erst nach validen klinischen Daten lizenzieren – und dann für Milliardenbeträge einkaufen.

27. Jun 2025

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Wirtschaft

Gesundheitswende als Schlüsselmoment – mit Dr. Christian Weißenberger

![Portrait_ChristianWeißenberger_2757x3667px_online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Portrait_Christian_Weissenberger_2757x3667px_online_5e883d9860.jpg) ```PD Dr. Christian Weißenberger, Spezialist für Strahlentherapie & Palliativmedizin in Freiburg``` Europa und Deutschland stehen an einer Zeitenwende, in der wirtschaftliche Kraft von geopolitischen Spannungen und globalem Wettbewerb unter Druck gerät. Deutschland muss entschlossen handeln, um als Wirtschaftsmotor und Vorbild für Freiheit und Demokratie zu bestehen. Ein zentraler Hebel ist die Modernisierung des Gesundheitssektors. In der Region Freiburg etwa ist der Gesundheitsbereich ein bedeutender Wirtschaftsfaktor und belegt international mit Mittelständlern wie Herstellern von Hightech-Operationsbesteck seine Innovationskraft. Doch während die Weltmärkte wachsen, schrumpft die Medizintechnik-messe Medica in Düsseldorf: Gewinner orientieren sich zunehmend nach Dubai und in den arabischen Raum. Ursache ist häufig eine kurzsichtige Finanzpolitik hierzulande. Statt in innovative Großgeräte zu investieren, flossen Kürzungen in die sprechende Medizin. Hightech-Einrichtungen erlitten ein Minus von teils über 22 Prozent. Die Folge ist absehbar: finanzielle Engpässe, resignierte Anbieter und Abwanderung ins Ausland. Die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) steht hier als Symbol verfehlter Gesundheitspolitik. Und trotz des Milliarden-Sondervermögens bleibt Gesundheit unterfinanziert. Dabei haben Deutschland und Europa mit exzellent ausgebildetem Personal und Weltklasse-Krankenhäusern Spitzenbedingungen. Entscheidend ist jetzt die politische Entscheidung, Mittel gezielt in Hightech-Medizin, Ausbildung und Digitalisierung zu stecken – nicht erst nach dem Ernstfall. Digitalisierung bedeutet aber zunächst höhere Kosten für Hardware und Schulung, bevor Effizienzgewinne folgen. Und auch Empathie-Arbeit in Pflegestationen lässt sich nicht digitalisieren: Menschliche Ressourcen bleiben die wertvollste Investition! Hier fordere ich Ehrlichkeit: Wenn optimale Medizin für alle nicht mehr finanzierbar ist, muss man das klar benennen. Nur so lassen sich die richtigen Rezepte finden. Deutschland braucht jetzt nicht nur Visionen, sondern konkrete Schritte und das Budget, um seine Vorreiterrolle zu sichern.