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27. Mai 2022

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Die Energiewende als Gemeinschaftsaufgabe

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Foto: Presse

Energieunternehmen helfen ihren Kunden auf dem Weg zur Nachhal-tigkeit, erklärt Karsten Kranewitz, Direktor Großkundenvertrieb bei Vattenfall Deutschland.

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Karsten Kranewitz, Direktor Großkundenvertrieb bei Vattenfall Deutschland; Foto: Presse

Die Zeit drängt. Bereits 2026 könnte die weltweite Erwärmung im Vergleich zur Zeit vor der Industrialisierung bei mehr als 1,5 Grad liegen. Was braucht es aus Ihrer Sicht jetzt, um diese Entwicklung noch in den Griff zu bekommen?

Geschehen muss aus meiner Sicht zweierlei: Es braucht mehr Entschlossenheit und starke branchenübergreifende Partnerschaften – das bedeutet auch Mut, jenseits bestehender Konventionen zu denken. Als Unternehmen wollen wir bis 2040 klimaneutral sein und haben uns das Ziel gesetzt, ein Leben ohne fossile Brennstoffe innerhalb einer Generation zu ermöglichen. Dabei sind wir auf starke Partnerschaften angewiesen und auf neue Formen der Zusammenarbeit. Gemeinsam mit dem Stahlerzeuger SSAB und der Bergwerksgesellschaft LKAB hat Vattenfall in Schweden beispielsweise das Joint-Venture HYBRIT gegründet, das den weltweit ersten CO2-freien Stahl produziert. Mit anderen Partnern arbei-ten wir an nachhaltigen Flugkraftstoffen oder dem Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Mobilität. Für uns ist völlig klar: Die Energiewende ist eine Gemeinschaftsaufgabe.

Die Regulatorik hat die Berichterstattungspflichten für viele Unternehmen zuletzt verschärft. Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD)-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung sorgt für zusätzlichen Handlungsdruck bei den Unternehmen. Welchen Beitrag können Energieversorger wie Vattenfall dabei leisten?

Politik, Investoren und Kunden erhöhen zunehmend den Druck auf die Unternehmen, klimabewusster zu wirtschaften und entsprechende Nachhaltigkeitsmaßnahmen umzusetzen. Deshalb erweitern wir unser Portfolio fortlaufend um zusätzliche Partnerlösun-gen. Dazu gehören aktuell beispielsweise das Carbon Management bzw. das Carbon Accounting. Wir ermöglichen unseren Kunden also, den CO2-Fußabdruck ihrer gesamten Organisation zu erfassen. Dabei ist wichtig zu erwähnen, dass das Carbon Accounting längst nicht mehr nur die großen Unternehmen betrifft, sondern sich in der Praxis durch die gesamte Supply Chain zieht – und damit auch für kleine Betriebe wichtig ist, die beispielsweise als Zulieferer in der Industrie arbeiten. Wir versuchen auch, unseren Kunden proaktiv zu helfen – durch Beratung und ergänzende Versorgungskonzepte. Dazu kann beispielsweise der Einsatz von Photovoltaik-Anlagen gehören oder der Austausch alter Beleuchtungsanlagen durch moderne LED-Technologie.

Welche Rolle spielen Digitalisierung und das Nutzen von Daten für den Weg zur Klimaneutralität?

Eine sehr wichtige Rolle: Anders als private Verbraucher verfügen die Großkunden oftmals über eine Vielzahl von Verbrauchsstellen. Doch nur wenn sie das Verhalten einer bestimmten Verbrauchsstelle kennen, können sie die passenden Maßnahmen ergreifen, um die Effizienz zu steigern und den Strombedarf insgesamt zu reduzieren. Durch die Digitalisierung erhalten Unternehmen die nötigen Informationen, um ihre Verbräuche optimal in den Griff zu bekommen. An dieser Stelle sind die Energieversorger gefragt, ihre Kunden bestmöglich zu unterstützen und die passenden, detaillierten Daten für alle Verbrauchsstellen zugänglich zu machen. Der Gedanke der Partnerschaft spielt an dieser Stelle erneut eine große Rolle: Wir bringen unsere Kunden direkt mit den passenden Dienstleistern zusammen, die dann wiederum die konkreten Effizienz- und Einsparmaßnahmen um-setzen. Diese Art von Miteinander macht die Energiewende als Gemeinschaftsaufgabe aus.

Angesichts des Klimawandels ist es wichtig, dass Unternehmen ihren Energieverbrauch senken. Doch ist es aus Sicht eines Energieversorgers nicht widersprüchlich, den Kunden dabei zu helfen?

Absolut nicht. Die Energieeffizienz und Eigenversorgung unserer Kunden zu fördern, ist ganz klar ein Zeichen der Zeit. Lassen sich Unternehmen eine Photovoltaik-Anlage auf das Dach installieren, stärken sie damit nicht nur ihre eigene Versorgung, sondern die Energiewende insgesamt. Unternehmen können ihren selbst erzeugten Solarstrom beispielsweise ins Netz einspeisen und von der Vergütung profitieren. Damit steht wiederum auch mehr grüner Strom bereit, von dem wir alle profitieren, indem er uns unserem Ziel näherbringt, innerhalb einer Generation fossilfreies Leben zu ermöglichen. Das ist also eine Win-win-Situation. Ich kann hier nicht für alle Energieunternehmen sprechen, aber zumindest bei uns rücken Vertriebsmitarbeiter immer stärker in die Rolle von Beratern bei allen Fragen rund um das Thema Energie. Das reicht von passgenauen Strom- und Gasangeboten bis hin zu Lösungen für mehr Effizienz und Nachhaltigkeit.

31. Dez 2024

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Lifestyle

Vier Bau- und Konsumgüter-Messen im Fokus

**Zukunft des Bauens: Die BAU 2025** Klimagerechtes Bauen ist das Leitthema der Weltleitmesse für Architektur, Materialien und Systeme. Klimawandel und Ressourceneffizienz stellen auch die Bauwirtschaft vor große Herausforderungen. Neben umweltverträglichen und recyclingfähigen Baumaterialien gilt es gesamte Prozesse des Planens und Bauens ganzheitlich neu zu denken, um negative Umweltauswirkungen möglichst gering zu halten und Lösungswege für mehr Klimaresilienz aufzuzeigen – bei gleichzeitiger Sicherstellung der Wirtschaftlichkeit. Beim internationalen Treffpunkt für Gebäudeplaner, -bauer, -gestalter und -betreiber BAU 2025 vom 13. bis 17. Januar in München dreht sich alles um das Thema klimagerechtes Bauen: Welche Prozesse braucht es, um Nachhaltigkeit in der Stadt- und Raumplanung wirtschaftlich tragbar umzusetzen? Was bedeutet klimagerechtes Bauen konkret und wie sieht eine klimaresistente Quartiersentwicklung aus? Welche Möglichkeiten bieten intelligente Gebäudemanagementsysteme zur Optimierung des Energieverbrauchs? Dies sind nur einige der Fragestellungen und komplexen Themenbereiche, die die BAU als Plattform bietet, um Austausch und Zusammenarbeit aller Beteiligten der Branche zu fördern und mögliche bautechnische Lösungswege aufzuzeigen. Unter anderem durch überzeugende Best Practices und Produkt- und Systeminnovationen, die auch digitale Tools und gänzlich neue Geschäftsmodelle umfassen. Auf der alle zwei Jahre stattfindenden Messe präsentieren sich sowohl die Marktführer der Branchen als auch innovative Newcomer mit ihren Produkten und Dienstleistungen. Von Architekten, Planern und Handwerkern bis hin zu Investoren und Industrie- und Handelsvertreter kommen auf der BAU alle zusammen, die am Planen, Bauen und Gestalten von Gebäuden beteiligt sind. **Nordwestens Baufachausstellung hanseBAU** Vom 6. bis 9. März 2025 trifft sich die Baubranche in Dresden. Auf der Baumesse HAUS werden über 400 nationale und internationale Aussteller aus den Bereichen Bau, Baustoffe und -elemente, Handwerk, Gebäudetechnik und Immobilien erwartet. Bauunternehmen, Handwerker, Architekten, Planer, Ingenieure und private Bauherren und -interessierte können sich an vier Messetagen auf dem Dresdner Messegelände umfassend über das aktuelle Angebot in allen Bereichen des Planens, Bauens und Sanierens informieren. Ein umfangreiches Vortagsprogramm bietet zudem Impulse zu den vielfältigsten Themengebieten vom ökologischen Bauen, moderner Heiztechnik und Energieeffizienz bei Neubau und Sanierung bis hin zu Baurecht und der Förderung und Finanzierung des Wohnungsbaus in Sachsen. Seit über 30 Jahren steht die HAUS als Beginn der Bausaison fix im Terminkalender der Baubranche Sachsens, laut Veranstalter die stärkste Bauregion Ostdeutschlands. 2024 verzeichnete die Messe über 20.000 Besucher. **Baumesse HAUS in Dresden** Vom 6. bis 9. März 2025 trifft sich die Baubranche in Dresden. Auf der Baumesse HAUS werden über 400 nationale und internationale Aussteller aus den Bereichen Bau, Baustoffe und -elemente, Handwerk, Gebäudetechnik und Immobilien erwartet. Bauunternehmen, Handwerker, Architekten, Planer, Ingenieure und private Bauherren und -interessierte können sich an vier Messetagen auf dem Dresdner Messegelände umfassend über das aktuelle Angebot in allen Bereichen des Planens, Bauens und Sanierens informieren. Ein umfangreiches Vortagsprogramm bietet zudem Impulse zu den vielfältigsten Themengebieten vom ökologischen Bauen, moderner Heiztechnik und Energieeffizienz bei Neubau und Sanierung bis hin zu Baurecht und der Förderung und Finanzierung des Wohnungsbaus in Sachsen. Seit über 30 Jahren steht die HAUS als Beginn der Bausaison fix im Terminkalender der Baubranche Sachsens, laut Veranstalter die stärkste Bauregion Ostdeutschlands. 2024 verzeichnete die Messe über 20.000 Besucher. **Ambiente Frankfurt** Zum Jahresbeginn wird Frankfurt zum Trend-Hotspot und globalen Bühne der Konsumgüterbranche. Mit den Bereichen Dining, Living, Giving und Working spiegelt die führende Messe der Konsumgüterbranche Ambiente vom 7. bis 11. Februar die aktuellen Entwicklungen und Trends von morgen im Konsumgütermarkt wider. Das Fachpublikum aus Händlern, Einkäufern, Interiordesignern und Architekten kann sich auf vielfältige Impulse in vier Produktgruppen freuen: Ambiente Dining zeigt über sechzehn Hallenebenen die Dining-Trends von morgen; Ambiente Living bietet rund ums Wohnen, Einrichten und Dekorieren inspirierende Konzepte und Einrichtungsideen für jedes Interior-Konzept. Ambiente Giving feiert die Vielfalt des Schenkens und gibt von Geschenkartikeln bis hin zu dekorativen Accessoires eine Antwort auf die Giving-Trends der Zukunft. Der noch junge Bereich Ambiente Working thematisiert die Verbindung einer zusammenwachsenden hybriden Arbeitswelt aus Home und Office, Lifestyle und Workstyle und stellt neben Bürobedarf und Schreibwaren das internationale Angebot an Office Design und modernen Work Spaces vor. Begleitende Impulsvorträge informieren über die Trends und aktuelle Entwicklungen rund um den Arbeitsplatz der Zukunft. „Future of Work“ ist nur eines der Metathemen, die die Ambiente 2025 neben Lifestyle und Design aufgreift. Auch die Themen Nachhaltigkeit, Future Retail und Digital Expansion of Trade werden im Rahmen der „Academies der Ambiente“ fokussiert. Die zum Teil online stattfindende Veranstaltungsreihe bietet allen Fachbesuchern Business Insights, vermittelt wichtiges Branchenwissen und ermöglicht es, Praxistipps von namhaften Experten sowie neue Impulse für das eigene Business zu erhalten.

31. Dez 2024

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Gesellschaft

Heizkostenentwicklung und Vorteil Holzenergie

bne_Robert Busch Portrait online.jpg Robert Busch, Geschäftsführer beim Bundesverband Neue Energiewirtschaft (bne).

Wie haben sich die durchschnittlichen Heizkosten der letzten Jahre entwickelt? „Bei den Heizkosten waren seit 2022 erhebliche Schwankungen zu beobachten, insbesondere aufgrund der Energiekrise. Die Kosten für den Betrieb von Gasheizungen stiegen 2022 stark an, gingen 2023 und 2024 aber wieder deutlich zurück. Wärmepumpen verzeichneten 2022 ebenfalls einen starken Betriebskostenanstieg, 2023 und 2024 sanken diese aber wieder deutlich. Wärmepumpen wurden dadurch im Hinblick auf die Betriebskosten zu einer der günstigsten Heizoptionen. Im Gegensatz zu anderen Heizungsarten stiegen die Kosten für Fernwärme kontinuierlich an. Für 2024 zeichnet sich sogar ein starker Anstieg um 21Prozent im Vergleich zum Vorjahr ab.“ Was ist für 2025 zu erwarten? Wie schätzen Sie die Entwicklung der Energiepreise ein? „Das Ganze ist extreme Glaskugel, wenn wir das wüssten, wären wir alle bald Millionäre. Insgesamt ist mit einem Anstieg der Heizkosten für fossil betriebene Heizungen, insbesondere Gasheizungen zu rechnen. Das ist vor allem auf zwei Faktoren zurückzuführen: steigende CO2-Bepreisung sowie stark steigende Gasnetzentgelte durch eine sinkende Abnehmerzahl. Insofern rächt sich jetzt die Aufweichung des Gebäudeenergiegesetzes, das in seiner ursprünglichen Fassung den absehbar teuren Zubau solcher Heizungen gerade verhindern wollte. Die reinen Strompreise dürften durch den Zubau der Erneuerbaren eher sinken, während die Systemkosten steigen.“