16. Apr 2025
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Lifestyle
Journalist: Julia Butz
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Foto: Carlos Felipe Ramirez Mesa/unsplash
Rocket Beans Entertainment Moderator und Co-Founder Nils Bomhoff über Dungeons and Dragons, das wohl berühmteste Pen & Paper-Rollenspiel der Welt.
Dungeons and Dragons (DaD) gilt als das erste Tischrollenspiel mit einem der größten Regelwerke. Seit den 1970er-Jahren hat es sich zu einem festen Teil der weltweiten Popkultur etabliert. Es diente u. a. als Grundlage für Videospiele wie Stronghold oder Baldursgate, spielte eine ausschlaggebende Rolle im Serienhit Stranger Things und hat mit der gleichnamigen Verfilmung sogar den Sprung auf die Leinwand geschafft.
Nils, wie kam es dazu, den Tabletop-Klassiker Dungeons and Dragons in eurer Sendung bei Rocket Beans zu spielen? Ihr hattet zuvor noch keine allzu große Berührung mit Pen & Paper Spielen, oder?
Es war eine Formatidee, die wir schon vor über zehn Jahren für Rocket Beans hatten – lange vor dem heutigen Hype. Mittlerweile spielen ja sehr viele Leute Pen & Paper in Deutschland – was ich cool finde. Wir wollten es damals ausprobieren, einfach losspielen und auf Kamera aufzeichnen. Das war ein Testlauf, sehr wild – der allerdings auch nie gesendet wurde. Weil es u. a. produktionstechnisch nicht so gut funktioniert hat. Auch hatten wir alle in dieser Hinsicht noch keinerlei Erfahrungen, da wir eher aus dem Entertainmentbereich kommen.
Man muss das Spiel ernst nehmen, im Character bleiben und im Character Entscheidungen treffen.
Eure Spezialität sind Live-Shows und die Interaktion mit dem Publikum. Mit T.E.A.R.S. habt ihr dann euer erstes Live-Event gespielt.
Ja, und das war ein echtes Abenteuer. War auch alles immer noch ziemlich wild, denn unsere Grundmotivation ist immer Unterhaltung. Wir haben uns im Lauf der Zeit aber weiterentwickelt und nicht nur bei DaD gemerkt: Es geht nicht darum, wer macht den besten Gag, wer die verrückteste Aktion… Man muss das Spiel ernst nehmen, im Character bleiben und im Character Entscheidungen treffen. Das mussten wir alle lernen.
Und wahrscheinlich auch erst mal den Spielaufbau hinbekommen, das ist beim Regelwerk von DaD ja nicht gerade einfach.
Wir hatten einen erfahrenen Spielleiter. Der uns aber auch hat machen lassen. Denn es war ja von uns ein bewusster Versuch, ein Pen & Paper vor der Kamera zu spielen – da ist natürlich der Entertainmentaspekt sehr viel höher. Am Anfang wollten wir den Spielleiter… naja, so ein bisschen cheaten oder cheesen (lacht). Also Powergaming machen, natürlich will man gewinnen. Bis wir verstanden haben, dass man einen eigenen Character hat und damit z. B. auch seine Limitierungen. Und dies bewusst einzusetzen, das ist die Herausforderung und das, was das Spiel so abwechslungsreich macht.
Hast du einen Tipp für Einsteiger und alle, für die diese Welt noch Neuland ist?
Ja, gleich zwei: hab Spaß und verzweifle nicht am Regelwerk! Man muss zu Beginn gar nicht versuchen, alles zu verstehen, sondern sollte einfach losspielen. Am besten mit jemanden, der es kann und der einen anleitet. Im Lauf des Spiels lernt man, kann Neues ausprobieren oder auch tiefer in die Character-Entwicklung gehen. Einfach eine gewisse Leichtigkeit beibehalten und anfangen zu spielen. Das ist der eigentliche Spaß.