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15. Sep 2022

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Lifestyle

Die Kraft aus der Mitte: unser Beckenboden

Journalist: Chan Sidki-Lundius

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Foto: unsplash

Ohne Training geht es nicht

Auch wenn wir ihn im Alltag kaum wahrnehmen, ist der Beckenboden sehr wichtig für uns. Er besteht aus drei Muskelschichten, Bändern und Bindegewebe und bildet unsere Basis für eine stabile Körpermitte. Vereinfacht kann man sich den das Becken nach unten verschließenden Beckenboden als eine Art Hängematte vorstellen, die unsere inneren Organe trägt und stützt und obendrein eine aufrechte Haltung ermöglicht. Außerdem sorgt der Beckenboden dafür, dass die Schließmuskeln von Blase und Darm funktionieren. Und er trägt zu einer lustvollen Sexualität bei. Viele Frauen leiden allerdings unter einer Beckenbodenschwäche. Auslöser können Schwangerschaft und Geburt, eine drastische Gewichtszunahme, Hormonwechsel während der Wechseljahre, Sport und körperlich sehr belastende Aktivitäten sein. Mögliche Folgen: Harninkontinenz und ein Prolaps (Vorfall) von Blase oder Gebärmutter. Um dies zu vermeiden, ist es wichtig, den Beckenboden langfristig und regelmäßig zu trainieren, ob im Rahmen eines Kurses, zum Beispiel in einem Fitnessstudio, oder auch zu Hause in den eigenen vier Wänden.

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Rückbildung nach der Geburt

Die Schwangerschaft ist einer der häufigsten Gründe für eine Blasenschwäche und damit verbundenen ungewollten Urinverlust bei Frauen. Kein Wunder, denn das Baby drückt über Monate auf den Beckenboden. Auch die Geburt selbst belastet den Beckenboden. Danach kann es sein, dass sich dieser taub anfühlt oder so, als sei er nach unten geöffnet. Auch ein Druckgefühl ist nicht ungewöhnlich. Einige Wochen nach Schwangerschaft und Geburt ist es ratsam, einen professionellen Rückbildungskurs unter Anleitung einer Fachkraft zu besuchen. Die Kosten übernimmt die Krankenkasse. Wenn dies nicht ausreicht, muss weiteres Beckenbodentraining her. Dabei sollten Übungen an der Tagesordnung sein, die der Kräftigung der Muskeln und vor allem des Bindegewebes im Bereich des Halteapparates des Beckenbodens dienen. Neben den so wichtigen Atemübungen gibt es auch die Möglichkeit, mit Hilfsmitteln wie etwa Liebeskugeln zu trainieren. Daneben sind Beckenbodentraining-Apps erhältlich. Beim Training mit Biofeedback oder Elektrostimulation können Frauen ihren Beckenboden selbstständig und sehr bewusst trainieren.

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Prolaps lässt sich vorbeugen

Etwa 50 Prozent aller Frauen sind irgendwann in ihrem Leben von einem Prolaps (Vorfall) betroffen. Ein Prolaps beschreibt das Absinken eines oder mehrerer Beckenorgane, zumeist in Richtung Scheide. Die Organsenkung kann unter anderem dann auftreten, wenn die Suspensionsbänder erschlaffen. Diese bilden eine innere Struktur in unserem Körper und unterstützen unsere inneren Organe, können jedoch durch Überdehnung, Bindegewebsschwäche, einen chirurgischen Eingriff oder infolge einer Krankheit geschwächt werden. Daher ist Beckenbodentraining zur Vorbeugung so wichtig. Zu den häufigsten Formen eines Prolapses zählt die Zystozele. Diese entsteht, wenn die Blase ihren natürlichen Sitz verlässt und in den Vaginalkanal absinkt oder sich in die vordere Scheidenwand stülpt. Spätestens wenn der Arzt den Beginn einer Organsenkung feststellt, sollten Frauen unbedingt mit Beckenbodentraining beginnen, um ihre Beckenbodenmuskulatur zu stärken und das Risiko einer Verschlimmerung der Organsenkung zu verringern. Teilweise lässt sich sogar ein chirurgischer Eingriff vermeiden.

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Wenn die Blase schwächelt

Verlieren Sie ungewollt Urin? Zum Beispiel beim Lachen, Niesen oder Husten oder wenn Sie hüpfen, springen, etwas anheben oder schwer tragen müssen? Etwa 50 Prozent aller über 50-jährigen Frauen würden diese Frage mit einem „Ja“ beantworten, denn so viele leiden geschätzt unter einer Blasenschwäche (Harninkontinenz). Für den unwillkürlichen, unfreiwilligen Urinabgang kommen viele Ursachen infrage: Infektionen, Verletzungen, Schädigungen von Nerven, Stoffwechselerkrankungen und andere Erkrankungen beispielsweise. Besonders häufig wird jedoch ein schwacher Beckenboden diagnostiziert. Eine Blasenschwäche ist kein Schicksal, dem man sich ergeben muss. Der ungewollte Harnverlust kann in vielen Fällen therapiert und sogar geheilt werden – vor allem hilft ein regelmäßiges Beckenbodentraining, da durch die Übungen eine bessere Kontrolle der Blase erreicht werden kann. Medikamente können bei der Therapie der Inkontinenz teilweise ebenfalls eingesetzt werden. Tipp: Ein gut trainierter Beckenboden trägt übrigens auch dazu bei, einer Blasenschwäche vorzubeugen.

10. Dez 2025

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Lifestyle

Moderne Spitzenküche – mit Lukas Mraz, Koch des Jahres 2025

![LukasMraz1_(c)lisa edi online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Lukas_Mraz1_c_lisa_edi_online_1b5b2b82d8.jpg) ``` Lukas Mraz, Koch des Jahres 2025 ``` Das „Mraz & Sohn“ hat sich von einem traditionellen Wiener Beisl zu einer der begehrtesten Adressen für Feinschmecker entwickelt. Gemeinsam mit Vater Markus zeigt Küchenchef Lukas Mraz im 20. Wiener Bezirk, wie moderne Spitzenküche aussieht: Bodenständigkeit gepaart mit Experimentierfreude: Seit 2017 kochen Vater und Sohn hier gemeinsam, seit 2016 hält das Restaurant zwei Michelin-Sterne. Zuvor sammelte Lukas Erfahrungen in verschiedenen Gourmetrestaurants und machte sich als Chefkoch im Berliner Weinbistro Cordobar einen Namen. Was bedeutet für ihn moderne Spitzenküche? „Bei uns gibt es beispielsweise keine klassische Speisekarte, sondern alle vier bis sechs Wochen ein wechselndes 13-gängiges Überraschungsmenü, bei dem das gesamte Tier verarbeitet wird“, erklärt Lukas Mraz. So finden sich im Herbstmenü neben dem Fleisch der Ente auch ihre Innereien, die als würzige Masse im neu interpretierten Lahmacun mit Paprikapaste und Rotkraut Verwendung finden. Die Entenhaut wird für Grieben weiterverarbeitet. „Wir wollen so viel wie möglich vom Tier nutzen und so gut wie nichts wegschmeißen“, betont Lukas Mraz. Der Küchenchef gilt als kreativer Visionär, der konventionelle Regeln der Spitzengastronomie spielerisch hinterfragt und gern mit einer Prise Provokation arbeitet. Wie zeigt sich das in der Atmosphäre seines Restaurants? Kann Casual manchmal auch zu leger werden? „Bei uns sitzen nicht nur die Cool-Kids aus Wien, sondern eine bunte Gästemischung – von jung bis alt, von Künstler bis Politiker. Wichtig ist, dass sich jeder wohlfühlt“, erklärt Lukas Mraz. Dabei legt er trotz aller Lässigkeit großen Wert auf einen stets professionellen Service. „Aber wenn ein Gast seinen Teller ableckt, weil es ihm so gut schmeckt, finde ich das auch nicht schlimm. Das freut doch jeden Koch!“ >Wichtig ist, dass sich jeder wohlfühlt.