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21. Dez 2022

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Lifestyle

Die letzte Reise richtig vorbereiten

Journalist: Jörg Wernien

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Foto: Jill Diamond/unsplash

Sich schon zu Lebzeiten auf die letzte Reise vorbereiten fällt vielen Menschen schwer. Doch Vorsorge ist Fürsorge für die Angehörigen.

Sterben in Deutschland ist teuer geworden. Eine durchschnittliche Bestattung kostet laut Statista rund 13.000 Euro. Da sind die Friedhofsgebühren, die Leistungen der Bestatter, der Grabstein, Urne, Sarg und so weiter drin enthalten. Je aufwendiger die Beerdigung umso teurer wird es. Eine finanzielle Last, die dann den Angehörigen, neben dem Verlust des geliebten Menschen, bleibt. Deswegen ergibt es Sinn, sich schon zu Lebzeiten für die letzte Reise zu rüsten. Gibt es zum Beispiel ein Testament, das einen möglichen Nachlass vernünftig regelt? Welche Art von Bestattung soll es werden? Feuer- oder Erdbestattung, Besetzung der Urne im Friedwald oder auf der Ostsee? Wer alles diese Fragen im Vorfeld klärt, entlastet seine Angehörigen und vermeidet eventuelle Konflikte. Viele Bestatter bieten schon vorab einen optimalen Beratungsservice an. Hier kann auch schon eine Bestattungsverfügung gemacht werden. Das ist eine zu Lebzeiten gemachte Erklärung wie mit der Leiche nach dem Tod zu verfahren ist. Nach juristischen Gesichtspunkten handelt es sich dabei um eine Willenserklärung. Die kann unter der Mitwirkung eines Notars, einer Kirchengemeinde oder auch durch die Beratung eines Bestatters erstellt werden. Auch im Internet finden sich dafür Formulare und Vordrucke. So eine Willenserklärung sollte ohne äußeren Druck entstehen. Handschriftlich verfasst gilt dabei als nachgewiesen. Ausgefüllte Formulare sollten zur Sicherheit durch einen Notar, einen Arzt oder Bestatter bezeugt werden. So vermindert man im Todesfall eine zusätzliche seelische Belastung der Angehörigen. Auch finanziell kann vorgesorgt werden. Zum Beispiel durch die Einzahlung einer Summe auf ein Treuhandkonto das zweckgebunden für die Kosten der Bestattung gedacht ist. Hier können die Wünsche für die Bestattung formuliert werden so dass der Bestatter nach den Wünschen des Vorsorgenden handeln muss. Wer keine Summe sich auf einmal leisten kann sollte eine Sterbegeldversicherung abschließen. Sie wird nur zweckgebunden nach dem Tod ausgezahlt und ist mit einer geringen Rate nicht zu teuer. Im Internet finden sich zahlreiche Anbieter von Sterbegeldversicherungen aber auch die Bestatter helfen hier gerne mit Rat und Tat. Ganz neu zur Vorsorge gehört heut auch über das digitale Ableben nachzudenken. Wer will schon, dass nach dem Tode der Facebook-Account weiter aktiv ist oder immer noch Mails beim Provider eingehen. Hier lohnt es sich alle Passwörter und Zugangsdaten zu den sozialen Netzwerken auf einem USB-Stick zu sichern. Das gilt auch für das Onlinebanking, das PayPal-Konto und viele andere Online- Dienste, die wir heute so gerne und schnell nutzen. Gerade mal 13 Prozent der Deutschen haben sich zu Lebzeiten um ihren digitalen Nachlass gekümmert, so eine Studie des Branchenverbandes Bitkom aus dem letzten Jahr. Damit die Freunde und Familie nicht während der Trauerzeit im Internet auf Spurensuche gehen müssen, sollten Internetnutzer also eine Übersicht ihres digitalen Lebens erstellen und an einen Vertrauten oder Testamentsvollstrecker weitergeben.

10. Dez 2025

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Lifestyle

Moderne Spitzenküche – mit Lukas Mraz, Koch des Jahres 2025

![LukasMraz1_(c)lisa edi online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Lukas_Mraz1_c_lisa_edi_online_1b5b2b82d8.jpg) ``` Lukas Mraz, Koch des Jahres 2025 ``` Das „Mraz & Sohn“ hat sich von einem traditionellen Wiener Beisl zu einer der begehrtesten Adressen für Feinschmecker entwickelt. Gemeinsam mit Vater Markus zeigt Küchenchef Lukas Mraz im 20. Wiener Bezirk, wie moderne Spitzenküche aussieht: Bodenständigkeit gepaart mit Experimentierfreude: Seit 2017 kochen Vater und Sohn hier gemeinsam, seit 2016 hält das Restaurant zwei Michelin-Sterne. Zuvor sammelte Lukas Erfahrungen in verschiedenen Gourmetrestaurants und machte sich als Chefkoch im Berliner Weinbistro Cordobar einen Namen. Was bedeutet für ihn moderne Spitzenküche? „Bei uns gibt es beispielsweise keine klassische Speisekarte, sondern alle vier bis sechs Wochen ein wechselndes 13-gängiges Überraschungsmenü, bei dem das gesamte Tier verarbeitet wird“, erklärt Lukas Mraz. So finden sich im Herbstmenü neben dem Fleisch der Ente auch ihre Innereien, die als würzige Masse im neu interpretierten Lahmacun mit Paprikapaste und Rotkraut Verwendung finden. Die Entenhaut wird für Grieben weiterverarbeitet. „Wir wollen so viel wie möglich vom Tier nutzen und so gut wie nichts wegschmeißen“, betont Lukas Mraz. Der Küchenchef gilt als kreativer Visionär, der konventionelle Regeln der Spitzengastronomie spielerisch hinterfragt und gern mit einer Prise Provokation arbeitet. Wie zeigt sich das in der Atmosphäre seines Restaurants? Kann Casual manchmal auch zu leger werden? „Bei uns sitzen nicht nur die Cool-Kids aus Wien, sondern eine bunte Gästemischung – von jung bis alt, von Künstler bis Politiker. Wichtig ist, dass sich jeder wohlfühlt“, erklärt Lukas Mraz. Dabei legt er trotz aller Lässigkeit großen Wert auf einen stets professionellen Service. „Aber wenn ein Gast seinen Teller ableckt, weil es ihm so gut schmeckt, finde ich das auch nicht schlimm. Das freut doch jeden Koch!“ >Wichtig ist, dass sich jeder wohlfühlt.