1. Okt 2024
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Gesundheit
Journalist: Silja Ahlemeyer
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Foto: ketut subiyanto/pexels
Wenn es im Darm nicht richtig läuft, kann es für den Menschen unangenehm werden. Doch es gibt Lösungen.
Ein ständiges Rumoren im Bauch, Durchfall und Blähungen: Bei einer Befragung des Online-Portals statista.de von knapp 300 Patienten gaben 84 Prozent an, dass bestehende Verdauungsprobleme ihre Lebensqualität etwas oder auch stärker beeinflussen.
Doch wie kommen diese Probleme zustande und wie kann man sie wieder loswerden? Eine Antwort darauf ist der Blick in den Darm. In ihm leben unzählige Bakterien – die meisten sind für uns nützlich, manche auch sch dlich. Gemeinsam bilden sie die sogenannte Darmflora. Ist diese gut ausgeglichen, helfen die Bakterien bei der Verwertung von Nahrung. Sie verhindern zudem, dass sich Krankheitserreger im Körper ausbreiten und tragen so maßgeblich zu einem stabilen Immunsystem bei. Durch eine einseitige Ernährung, wenig Zeit zwischen den Mahlzeiten und unvorteilhafte Lebensmittel kann jedoch ein Ungleichgewicht der Darmflora zustande kommen. Dann fühlt man sich unwohl, Verdauungsprobleme und andere Konsequenzen einer schlechten Immunabwehr tauchen auf. Eine Möglichkeit, alles wieder ins Lot zu bringen, kann eine sogenannte Darmsanierung sein.
Bei solch einer Aufbaukur nimmt man durch eine spezielle Ernährung Einfluss auf die Bakterien im Darm und baut so die geschädigte Darmflora wieder auf. Mit den sogenannten Probiotika und Präbiotika füttert man sinnbildlich die guten Helferlein und lässt die schlechten verhungern. Wie genau eine Darmsanierung aussieht, ist individuell verschieden. Sie kann als Kur mithilfe von Nahrungsergänzungsmitteln und speziellen Rezepten zu Hause absolviert werden oder auch in ausgesuchten Kurhotels. Hier unterstützt das Gruppenerlebnis die Darmsanierung. Die Dauer beträgt in der Regel zwischen drei Wochen und drei Monaten. Das Ziel der Anstrengung ist aber immer gleich: Die angegriffene Darmschleimhaut soll geheilt und regeneriert werden; Entzündungen sollen sich möglichst zurückbilden.
Nützliche Darmbakterien vermehren sich, sch dliche bekommen keine Lebensgrundlage mehr und sterben ab. In vielen Fällen beginnt eine Darmsanierung mit einer Darmreinigung, etwa mithilfe von Glaubersalz oder anderen natürlichen Abführmitteln. Anschließend nimmt man solche Nahrungsmittel zu sich, die die Darmflora wieder aufbauen. Dazu gehören unter anderem fermentierte Speisen und solche mit einem hohen Ballaststoffgehalt, etwa Sauerkraut und anderes Gemüse. Während einer Darmsanierung trinkt man viel Wasser und verzichtet auf darmbelastende Lebensmittel wie Alkohol oder Kaffee. Auch Bewegung fördert die Darmregeneration. Daher gibt es ebenso Angebote für Fastenwanderungen oder Fastenwochen mit Sportprogrammen.
Befürworter solcher Darmsanierungen berichten von mehr Energie und besserer Lebensqualität. Blähungen und Durchfall sollen der Vergangenheit angehören. Viele nutzen die Darmreinigung auch als Einstieg in eine generell gesündere und ausgewogenere Ernährung.