3. Apr 2021
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Lifestyle
Journalist: Katja Deutsch
Nur Kohle machen um jeden Preis? Ist nicht mehr angesagt. Immer mehr Unternehmen weltweit haben sich freiwillig und mit großer Begeisterung dazu entschieden, ihren Fokus nicht rein auf den höchstmöglichen monetären Erfolg zu legen, sondern weiter in die Zukunft zu denken und umfassende Nachhaltigkeitsstandards in ihr Business zu implementieren. Denn Erfolg, der sich auf Verschwendung von Ressourcen, Zerstörung der Natur und Ausbeutung vieler gründet, hat ausgedient.
Viele Unternehmen, Start-ups, Organisationen, Wissenschaftler, und Vereine möchten nicht nur kleckerweise, sondern in allen Bereichen nachhaltiger werden. Einen kompetenten Partner finden sie bei der B-Corp-Community, einer weltweiten Organisation mit dem Ziel, statt des Shareholder-Ansatzes den Stakeholder-Ansatz nach vorne zu bringen: Ökologisch nachhaltiges und sozial faires Unternehmertum und Handeln.
B Lab wurde 2006 in den USA gegründet, und schwappte von dort aus nach Südamerika und schließlich über Großbritannien nach Europa. Im letzten Jahr entstand B Lab Deutschland als gemeinnützige Organisation in Deutschland.
„Mit unserem kostenlosen Tool, dem B Impact Assessment, lassen sich holistisch anhand von fünf Dimensionen die Auswirkungen sämtlicher Geschäftstätigkeiten messen“, sagt Katja Bartholmess, Executive Director B Lab Deutschland. Die Fragen behandeln die Bereiche Governance, Mitarbeiter, Community, Umwelt und Kunden. „Wer hier von den 200 möglichen Punkten über 80 erreicht, hat sich qualifiziert und kann sich, wenn er möchte, als B Corporation zertifizieren lassen. Weltweit gibt es über 3.800 B Corps.“ Wer sich zertifizieren lassen will, durchläuft Evaluierungsphase und Verifizierungsphase, bei der von der globalen B Lab Organisation der B Standard Trust entsendet wird – die Prüfteams der Analysten.
„Viele Unternehmen und Organisationen verwenden unser kostenlos nutzbares B Impact Assessment erst einmal zur Messung und Analyse ihres Impacts und zur Planung einer eigenen Nachhaltigkeitsstrategie. Weltweit tun dies schon über 100.000 Organisationen“, sagt Kat-ja Bartholmess. „Wer ein B-Corp-zertifiziertes Unternehmen – also eine B Corporation – werden möchte, verpflichtet sich, die Ziele ökologische Nachhaltigkeit und gesellschaftlicher Mehrwert auch in seiner Satzung zu verankern, dem wichtigsten Punkt im Bereich Governance.“Die wichtigsten Fragen im Bereich der Mitarbeiter betreffen Frauenanteil, Pay Gap Ratio und den Anteil derer, die mehr als den Mindestlohn verdienen.
Im Bereich Community wird unter anderem nach Mindeststandards bei der Lieferantenauswahl und möglicher Unterstützung gesellschaftlicher Initiativen gefragt. Beim Punkt Environment stehen Fragen nach Erhebung des Carbon Footprints, diffusen Emissionen, Müllmengen und beispielsweise die Wahl des Stromanbieters auf der Liste. Wer eine Zertifizierung zur B Corporation anstrebt, schließt sich einer ambitionierten Community an, die es sich ab-sichtlich ein wenig schwerer macht, weil sie davon überzeugt ist, dass nur sozial und ökologisch nachhaltige Unternehmen zukunftsfähige Unternehmen sind. Und die beweisen, dass sich Geschäftserfolg neu definieren lässt.
Weitere Informationen gibt es auf bcorporation.de