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10. Dez 2023

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Business

Durch die Bachelorarbeit direkt ins eigene Business

Journalist: Katja Deutsch

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Foto: cottonbro studios/pexels

Noch während der Uni ein Start-up zu gründen, kann gut funktionieren, wenn man sehr viel Energie und Disziplin hat.

Ein Unternehmen neben dem Studium zu gründen, bietet viele Vorteile, doch mal eben „nebenbei“ funktioniert es nicht. Gründen erfordert vollen Einsatz – genau wie das Studium auch. Oft wird deshalb erst am Ende des Studiums, im Zuge der Bachelor- oder Masterarbeit der Wunsch wach, seine wissenschaftlichen Erkenntnisse in Form eines Start-ups zur Marktreife zu bringen. Aus der Uni heraus zu gründen, hat den Vorteil, dass man im Normalfall noch keine familiären Verpflichtungen hat und örtlich wie zeitlich flexibel arbeiten kann. Somit bleiben jede Menge Energie und Leidenschaft, um an neuen Ideen zu forschen und diese zu verwirklichen.

An einer Hochschule hat man Zugriff auf enormes Wissen, Fertigkeiten und Ressourcen, die bei einer Unternehmensgründung helfen können, es gibt entsprechende Labore, die beste Technologie, und vor allem gibt es potentielle Mitgründer, nämlich seine Kommilitonen. Einer der Hauptgründe, warum Start-ups scheitern, liegt in einem schlecht kooperierenden Team. Nach mehreren gemeinsam verbrachten Semestern weiß man jedoch, wie die potenziellen Mitgründer arbeiten, wie verlässlich, sozial, diszipliniert, engangiert und innovativ sie sind – also ob man sie unbedingt im Boot haben möchte oder eher nicht.

Viele Professoren und wissenschaftliche Mitarbeitende stehen zusätzlich als Ansprechpartner bereit, und können wertvollen Input liefern. Manche Hochschulen haben auch ein professionelles Gründerzentrum auf dem Campus integriert, wo Studierende in allen Fragen der Gründung Beratung und Unterstützung erhalten. Häufig bieten diese ihren Studierenden spezielle Programme, Kurse oder Inkubatoren an, die den gesamten Gründungsprozess unterstützen. Bei guten Ideen kann es sogar vorkommen, dass Professoren zu den ersten Investoren zählen. 

Die wichtigste Frage für Gründer lautet nach wie vor: Wer braucht mein Produkt oder meine Dienstleistung? Diese Frage sollte man durchaus vielen Menschen stellen, um eine ehrliche Antwort zu erhalten.

Wenn man nun seine Zielgruppe kennt, sollte man seinen Unique Selling Point definieren, der das neue Produkt von der Konkurrenz abhebt. Erst dann beginnt der lange und aufwendige Weg der Produktentwicklung bis zur Marktreife, der Preisgestaltung, der Suche nach Absatzmöglichkeiten, und dem Wichtigsten überhaupt: Geldgeber und Kunden. Dazwischen müssen unzählige Formalitäten, Anmeldungen, Einwilligungen usw. beantragt und ausgefüllt werden.

Immatrikulierte Gründer können übrigens weiterhin BAFöG erhalten. Erwirtschaftet man jedoch mehr als 5.400 Euro Gewinn pro Jahr, wird es gekürzt bzw. gestrichen. Hier kann ein Steuerberater dabei helfen, den Gewinn offiziell und legal zu minimieren. 

Kindergeld dagegen wird einkommensunabhängig gezahlt. Wichtig ist jedoch, weiterhin immatrikuliert zu bleiben. Kindergeld wird bis zum Ende der ersten Ausbildung gezahlt, höchstens jedoch bis zum Alter von 25 Jahren.

Studierende Gründer können familienversichert bleiben, wenn sie nicht mehr als 520 Euro pro Monat dazuverdienen (ab 2025 538 Euro)