18. Mai 2022
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Wirtschaft
Journalist: Katja Deutsch
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Foto: Felicia Buitenwerf/unsplash, Presse
Wer sich mit Bratwürsten und Nackensteaks zufriedengibt, kommt mit jedem Grill klar, auch ein ganz wunderbares Steak zu grillen, ist auf nahezu allen Grillgeräten möglich. „Doch das klassische amerikanische Barbecue funktioniert viel besser mit einem Smoker“, sagt Marcel Felix, der den Barbecue-Blog BBQlicate betreibt. Dabei wird das Fleisch über Stunden bei niedrigen Temperaturen ganz langsam gegart bis es super zart und saftig ist.
Marcel Felix, Blogger und BBQ-Profi
Jeder Grill wird heiß, wird jedoch auf unterschiedliche Art und Weise befeuert: Mit Holz, Grillkohle, Pellets, Gas oder mit Strom und Kabel. Marcel Felix schwärmt für Keramikgrills.
Der Vorteil eines Keramikgrills liegt nämlich in der weitaus besseren Isolierung, mit der man über einen langen Zeitraum konstante Temperaturen halten kann. „Mit einem normalen Dreibeingrill schafft man das gar nicht“, sagt der BBQ-Experte. „Gerade für low & slow sowie beim Räuchern ist ein Keramikgrill einfach unschlagbar. Mit einem Ventil und dem Deckel lässt die Temperatur steuern, nach unten und auch nach oben, falls man gerne Pizza darin machen möchte. Oder Brot backen.“ Der Keramikgrill ist durch seinen breiten Temperaturbereich ein echtes Multitalent, mit dem man natürlich auch direkt oder indirekt Grillen kann.
Neben der klassischen Bratwurst und dem teuersten Wagyu Filet gibt es eine große Bandbreite an Fleisch, die sich ebenfalls hervorragend zubereiten lässt, sofern es sich um hohe Fleischqualität handelt. Kenner schwärmen besonders von dem sehr zarten und geschmackvollen Rindfleisch aus den USA, was Rasse und Aufzucht geschuldet ist. Wie ein Tier gelebt hat, bestimmt letztendlich seinen Geschmack auf dem Teller: Deutsche Jungbullen, die oftmals in lebenslanger Stall- und Anbindehaltung gehalten werden, wachsen relativ schnell, können sich nicht bewegen und entwickeln deshalb kaum intermuskuläres Fett.
Die Frage nach erstklassiger Qualität sollte man sich auch bei Gemüse und Fisch stellen. „Paprika kann man in die Glut geben, bis sie außen richtig schwarz ist und dann schält man sie ab. Schon hat man ein tolles Raucharoma dazu. Brokkoli grillt man dagegen ganz schnell und kurz, Sellerie am Stück wiederum eignet sich sehr gut zum Smoken. Die richtigen Öle und Gewürze sind hier ebenfalls wichtig.“
Legt man Lachs auf die direkte Flamme und dreht ihn um, wird er schnell staubtrocken. Der Grillexperte empfiehlt daher, den Fisch auf eine Zedernholzplatte zu legen und diese in den direkten Bereich zu schieben, denn diese gibt dem Lachs extra Aroma. Beginnt die Holzplatte zu kokeln, kommt sie in den indirekten Bereich. „Wenn das Eiweiß langsam austritt, kann man ihn servieren. Aber natürlich ist es immer auch eine Geschmacksfrage, ob man Lachs innen glasig oder komplett durchgebraten mag.“
Thunfischsteaks sind wiederum sehr leicht zuzubereiten: Sie brauchen eigentlich nur Hitze, um ein wenig Farbe zu bekommen, denn roh ist ihr Geschmack unvergleichlich zarter als komplett durchgegrillt.