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29. Sep 2023

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Gesellschaft

Eine energetische Sanierung ist eine sehr langfristige Investition

Journalist: Katja Deutsch

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Foto: Kindel Media/pexels, BuVEG/Mara von Kummer

Jan Peter Hinrichs, Geschäftsführer beim Bundesverband energieeffiziente Gebäudehülle e. V., rät zu professioneller Beratung bei Sanierungsplänen. Dadurch verbraucht das Haus nicht nur zukünftig weniger Energie und „lebt“ länger, sondern steigt auch im Wert.

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Jan Peter Hinrichs, Geschäftsführer beim Bundesverband energieeffiziente Gebäudehülle e. V.

Bei einem unsanierten Gebäude macht es Sinn, einen Energieberater zu bestellen, der das Haus genau ansieht und dann berät, welche energetische Sanierungsmaßnahme als erstes vorgenommen werden sollte, sagt Jan Peter Hinrichs, Geschäftsführer beim Bundesverband energieeffiziente Gebäudehülle e. V. Ein Energieberater stelle danach auch auf Wunsch einen individuellen Sanierungsfahrplan auf, den man sukzessive umsetzen könne. Bei individuellen Sanierungsmaßnahmen kämen auch individuelle Finanzierungsmöglichkeiten samt der Möglichkeit von Fördermittelzuschüssen zum Tragen.

Geht es um Energiereduzierung im großen Stil, ist die Gebäudehülle wichtigster Hebel, so der Experte. Und das beinhaltet nicht nur die Dämmung, sondern auch Fenster, Baustoffe wie Ziegel und Putz. Das ist übrigens auch die einhellige Meinung aller Umwelt- und auch Sozialverbände. Bei den heute vorzugsweise verbauten Niedertemperatursystemen ist es erforderlich, eine geringe Vorlauftemperatur zu erzeugen. „Um jetzt Energie zu reduzieren, muss man die Gebäudehülle anfassen – und dabei neben den Außenwänden auch Keller, Fenster und Dach prüfen, denn alle diese Dinge zählen zur Gebäudehülle.“ Die Fenster auszutauschen kann oftmals ein guter Anfang sein.

Bei der Dämmung gibt es neben EPS, Polyurethan und Mineralwolle auch noch andere Möglichkeiten: Hochleistungsdämmstoffe wie zum Beispiel Vakuumisolationspaneele und Aerogele.

Bei der Dämmung gibt es neben EPS, Polyurethan und Mineralwolle auch noch andere Möglichkeiten: Hochleistungsdämmstoffe wie zum Beispiel Vakuumisolationspaneele und Aerogele. Diese haben eine besonders geringe Wärmeleitfähigkeit, sind aber bisher aus Kostengründen nur in Sonderfällen zu nutzen. In vielen Altbauten ist auch zweischaliges Mauerwerk vorhanden, hier gibt es ebenfalls mehrere Möglichkeiten, Energieverlust durch Einblasdämmung zu reduzieren. Neben Wärmedämmverbundsystem und Kerndämmung besteht auch die Variante, ein Gebäude von innen dämmen, um die Fassade zu erhalten. Die Innendämmung ist dabei viel weniger voluminös als die Außendämmung, sie beträgt maximal acht Zentimeter. „Das ist gar nicht so viel, wenn man bedenkt, dass ungedämmte Außenwände auch einfach sehr kalt und unbehaglich sind“, so Jan Peter Hinrichs. Durch die energetische Sanierung wird das Gebäude auch gerade in Fensternähe um einiges behaglicher.

Die Nachhaltigkeit der einzelnen Materialien und Dämmstoffe lässt sich am besten anhand der „Environmental Product Declaration“ (EPD) vergleichen. Diese Umweltdeklaration stellt quantifizierte umweltbezogene Informationen aus dem Lebensweg eines Produktes zur Verfügung, um damit Vergleiche zu ermöglichen.

„Wie sinnvoll energetische Sanierungen sind, merken wir gerade am Immobilienmarkt: Die Nachfrage nach sanierten Gebäuden ist wesentlich größer als die nach unsanierten – die ihrerseits Abschläge von um die 20 Prozent verkraften müssen. Ein Gebäude erlebt normalerweise mehrere Menschenleben, deshalb ist eine energetische Sanierung eine sehr langfristige Investition. Und dabei hält eine Gebäudehülle meist doppelt so lange wie ein Heizsystem.“