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29. Jun 2022

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Lifestyle

Eine Küche, die aus dem Herzen kommt

Journalist: Julia Butz

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Foto: The Table, Juliette F./unsplash

Außergewöhnliches schaffen, Emotionen erzeugen, beflügeln. Und die permanente Suche nach Perfektion. Spitzenkoch Kevin Fehling im Gespräch.

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Kevin Fehling, Spitzenkoch

Für das Restaurant La Belle Epoque in Travemünde erkochte er als jüngster Koch Deutschlands einen Stern, sein eigenes Restaurant The Table Kevin Fehling erhielt aus dem Stand drei Sterne. „Mein großer Traum war es, einen Stern zu erkochen und 100 Jahre alt zu werden. Ersteres hat sich mit 27 Jahren viel schneller erfüllt, als erwartet. An alles was danach kommt, hatte ich noch gar nicht gedacht“, so Kevin Fehling. Letztendlich ginge es aber um viel mehr, nämlich darum Emotionen erzeugen. Und das klappe nur mit viel Herz, Leidenschaft und Kreativität, gepaart mit dem richtigen Timing. Eine internationale Küche auf höchstem Niveau, basierend auf dem Ursprung der französischen Novelle Cuisine: Handwerk, Technik und Tradition, „mit einem ganzen Planeten voller Inspirationen und Eindrücken dabei.“ Kevin Fehling bedient sich auch unkonventioneller Wege neue Rezepte zu entwickeln: Mit Liebe tüftelt er z. B. an einer seiner neuen Kreationen: Drei Herzen in unterschiedlichsten Aromen und Texturen, sollen die Lieblingsgerichte seiner Töchter widerspiegeln. So entsteht eine Küche, die wirklich direkt aus dem Herzen kommt. Auch konzeptionell setzt The Table Kevin Fehling Maßstäbe. Ein großer Tisch, im Halbrund arrangiert, nimmt eine überschaubare Anzahl von Gästen mit auf eine vierstündige kulinarische Reise. Zu einer gemeinsamen Tischzeit, mit einem gemeinsamen Menü. Von einigen Plätzen kann man dem Treiben in der Küche direkt zuschauen. Sterneküche zum Anfassen. „Bei uns genießt man die Hochkultur der Kulinarik, in einer Atmosphäre, als wäre man bei mir Zuhause.“ so Fehling.

Drei Sterne bedeuten im Guide Michelin „Der Besuch ist eine Reise wert.“ So zieht es auch viele internationale Foodies in das The Table Kevin Fehling, das in der Regel bis zu sieben Monate im Voraus ausgebucht ist. Dabei ist es ihm wichtig zu betonen, dass für jeden Gast gleich gekocht wird. Egal wie Kulinarik-affin er ist, welche Herkunft oder Geschichte er hat. In diesem Jahr zeichnet der Guide Michelin neun Restaurants in Deutschland mit drei Sternen aus. Diese eher überschaubare Anzahl zeigt um so mehr, welche Kraftanstrengung, Präzision und Perfektion dahinterstecken muss. „Das bedeutet nicht gleichlautend, man wäre perfekt“, sagt Kevin Fehling. „Beständig ist nur der Wandel. Und die permanente Suche nach Perfektion.“

Nur drei Minuten vom Restaurant entfernt liegt die Puzzle Bar, die nicht nur mit einem grandiosen Blick über den Hamburger Hafen punkten will. Hier werden mit der Inspiration und den modernsten Techniken aus der Sterneküche Gerichte als außergewöhnliche Drinks umgesetzt. Außerdem mehr alkoholfreie Alternativen entwickelt, die insgesamt an Bedeutung gewinnen und auch im Restaurant in größerer Bandbreite angeboten werden sollen. Ebenso ein gänzlich neues Konzept für eine Bar. „Wir wollen auch in diesem Segment etwas Neues schaffen, was es vorher so nie gab.“

11. Jul 2025

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Gesundheit

Wo demenzkranke Menschen mit allen Sinnen gefordert sind – mit Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist

![Esther_Daenschel_xl online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Esther_Daenschel_xl_online_7618aeaf4e.jpg) ``` Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist ``` **Was ist ein Sinnesgarten?** Ein Therapie- und Sinnesgarten ist ein gestalteter Raum, der alle Sinne anspricht und Menschen mit Demenz positive Erlebnisse ermöglicht. Besonders wichtig sind die Barrierefreiheit und die klare Aufteilung in verschiedene Gartenbereiche, die die Orientierung erleichtern und unterschiedliche Bedürfnisse – von Aktivierung bis Entspannung – ansprechen. Jeder Therapiegarten ist individuell und sollte immer an die Gegebenheiten vor Ort, das Klientel und die Menschen, die ihn mit Leben füllen, angepasst werden. **Welche Bedeutung haben solche Gärten für demenzkranke Menschen?** Für Menschen mit Demenz hat ein Therapie- und Sinnesgarten große therapeutische Bedeutung. Er wirkt anregend, vermittelt Geborgenheit, kann Erinnerungen wecken und den Erhalt von Alltagskompetenzen unterstützen. Sinnesgärten stärken Selbstwirksamkeit, Teilhabe und Lebensqualität und bieten Raum für Begegnung und sinnvolle Beschäftigung. Sie fördern soziale Kontakte, bieten Abwechslung und schaffen kleine Inseln der Ruhe, Begegnung und Aktivität. **Welche Aktivitäten sind dort möglich?** In unserem Therapie- und Sinnesgarten im Hinsbleek 9 können vielfältige Angebote stattfinden, die sich an den individuellen Fähigkeiten und Ressourcen der Bewohner:innen orientieren. Neben der Sinnesanregung durch Riechen, Tasten und Schmecken von Kräutern, Gemüse und Obst können die Besucher:innen unter der Pergola oder auf der Klönschnackbank gemeinsam sitzen und plaudern. Bewegungseinheiten wie Spaziergänge und Naturbeobachtungen fördern die Mobilität und Wahrnehmung. Darüber hinaus bietet unser Sinnesgarten barrierefreie Hochbeete, die unterfahrbar oder in Stehhöhe zum Gärtnern einladen.

17. Jun 2025

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Lifestyle

DIY als Philosophie – mit Jonas Winkler

![JonasWinkler Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Jonas_Winkler_Online_8c75c7f697.jpg) ``` Jonas Winkler, Tischlermeister & Content Creator ``` Selbstgemacht statt gekauft: „Do it Yourself“ ist eine Einladung für jeden, das eigene Zuhause ganz persönlich und mit Herzblut zu gestalten. Ob Möbel, Deko oder kleine Reparaturen: Jedes selbstgemachte Stück, jede Upcycling-Kommode erzählt seine eigene Geschichte und macht die eigenen vier Wände noch gemütlicher. Dabei geht es um Spaß am Handwerk, die Freiheit, Materialien und Techniken nach Lust und Laune auszuprobieren – und auch darum, aus Fehlern zu lernen. Genau das lebt Jonas Winkler, Tischlermeister und Produktdesigner auf seinen Social Media-Kanälen vor. Mit seinen inspirierenden Ideen und detaillierten DIY-Tutorials motiviert er Heimwerkende und alle, die es noch werden wollen. Darf es ein ergonomischer Gaming-Tisch sein oder ein paar Kniffe, wie man ein krummes Holzbrett wieder gerade bekommt? Egal, ob großes oder kleines Projekt: „Mit etwas Selbstgemachten entsteht nicht nur ein Objekt, sondern eine emotionale Verbindung zwischen Mensch, Material und dem Stolz, etwas Bleibendes geschaffen zu haben.“ Dabei dürfen auch Fehler passieren. „Ich mache selbst nicht alles richtig, wie man in meinen Videos sieht“, sagt Jonas Winkler lachend, „das Spannende ist doch das Knobeln: Wie kriegen wir den Karren jetzt aus dem Dreck? Probleme offen zeigen und Lösungen finden, darum geht es. Aufgeben ist keine Option.“ Natürlich muss man einige Dinge nicht selbst erleben, um zu wissen, dass sie auch gefährlich sein können, betont Jonas Winkler: „Gerade Laien müssen Sicherheit priorisieren. Bei Billigwerkzeug etwa ist das Unfallpotenzial enorm. Wie schnell ein günstiger Akku überhitzt oder ein Schraubenschlüssel bricht – das demonstrieren wir in meiner Werkstatt als sicheren Raum, um Risiken zu minimieren.“ Sein eigener Weg begann mit dem Studium des Produktdesigns. Die Neugier, wie Entwürfe Realität werden, führte ihn zu ersten eigene DIY-Projekten und schließlich dazu, auch den Handwerksmeister zu absolvieren. Gerade heute, wo so vieles fremdbestimmt ist und durch Technologien immer schwerer greifbar wird, bietet das Handwerk eine besondere Möglichkeit, selbst aktiv Einfluss auf das Ergebnis zu nehmen. „Der Gedanke, etwas selbst zu designen, zu erschaffen und damit einem Möbelstück eine Geschichte zu geben, ist unersetzlich“, erklärt er. Und was braucht es seiner Meinung nach, damit das Holzhandwerk auch als Ausbildungsbetrieb attraktiv und zeitgemäß bleibt? „Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen. Das Wichtigste aber ist, das es Spaß macht.“ Also nichts wie los: Neugierig sein, ins Tun kommen und sich ein Traum-Zuhause schaffen, das genauso einzigartig ist, wie man selbst. Das nächste DIY-Projekt wartet vielleicht schon am nächsten Straßenrand. >Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen.