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14. Okt 2020

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Wirtschaft

Einsparmöglichkeiten bei Betriebskosten

Journalist: Neo Nording

Ohne moderne Landmaschinen keine effiziente und nachhaltige Landwirtschaft. Dabei zählen heute nicht mehr Größe und Motorkraft, sondern Maschinen, die Energie und Kosten sparen.

Jede neue Generation landwirtschaftlicher Nutzfahrzeuge muss heute den Anspruch erfüllen, bei niedrigeren Gesamt-Betriebskosten mehr Sicherheit und Komfort zu bieten. Die Hersteller stehen damit vor großen Herausforderungen, denen sie oft nur mit Flexibilität und kurzen Innovationszyklen begegnen können. Dabei spielen auch Nachhaltigkeits- und Umweltschutzerwägungen eine immer größere Rolle.

Es sind nicht allein die Investitionskosten für neue Schlepper, Mähdrescher und andere Felderntemaschinen, für Häcksler, Ballenpressen oder Teleskopstapler. Viel-mehr richten die Landwirte ihr Hauptaugenmerk auch auf die Betriebskosten.So macht beispielsweise der Kraftstoffverbrauch einer landwirtschaftlichen Maschine ungefähr 30 Prozent ihrer gesamten Betriebskosten aus. Weitere 20 Prozent müssen für Wartung und Reparaturarbeiten ausgegeben werden. Das sind pro Jahr rund fünf Prozent der Anschaffungskosten. Die andere Hälfte der Kosten umfassen Abschreibungen für Wertverlust, Kosten für Reifen, Steuern, Versicherung und die Bedienerschulung.

Die Möglichkeiten der Kraftstoffeinsparung bei ihren Motoren haben die Hersteller inzwischen weitgehend aus-gereizt. Dies auch, weil die benötigten Kraftstoffmengen je nach Arbeit stark voneinander abweichen. Schließlich ist es ein Unterschied, ob ein Schlepper bei der Heuernte zum Wenden der Schwaden eingesetzt wird oder den Boden mit einem Pflug bearbeitet.

Allerdings finden sie bei der Wartung der Maschinen immer neue Einsparmöglichkeiten, etwa indem sie die Intervalle für den Wechsel von Motoröl ausdehnen. Bei Hydraulikölen lassen sich auf diese Weise sogar rund 50 Prozent der Kosten sparen. Dadurch sinken bei Spitzenmodellen die Wartungskosten um satte 15 Prozent. Denn es ist nicht nur der Ölverbrauch, der in eine solche Berechnung einfließt, sondern auch der Zeitaufwand für die Wartungsarbeiten. Je länger der Zeitraum zwischen zwei Wartungen, umso kosten-günstiger und ressourcenschonender.

Dieser Entwicklung trägt auch der Einzug von Elektronik und digitaler Technik Rechnung. Moderne Landwirtschaftsmaschinen verfügen nicht nur über satelliten-gestützte Navigationssysteme. Damit lassen sich die Arbeitsgeräte angepasster steuern und es werden beispielsweise unnötige Überlappungen bei Aussaat und Ernte vermieden.

Die Elektronik liefert Daten über die Nutzung und Abnutzung der Arbeitsgeräte, kündigt rechtzeitig den nächsten Wartungsstop an und alarmiert im Voraus, falls wichtige Funktionen oder Bauteile dabei sind, ihren Geist aufzugeben.

All dies trägt dazu bei, dass die moderne Landwirtschaft nicht nur wirtschaftlicher, sondern auch ressourcen-- und damit umweltschonender wird.

Informationen und Tests zu Landmaschinen bieten Organisationen wie das Testzentrum Technik und Betriebsmittel der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) und das Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft (KTBL) auf ihren Webseiten an. Letzteres stellt auch Online-Rechner zur Abschätzung von Betriebskosten bereit.

30. Apr 2025

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Wirtschaft

Bidirektionales Laden spart Milliarden , Elektroautos können viel mehr, als „nur“ leise und ohne Abgase zu fahren

Mit bidirektionaler Ladetechnologie (BiDi) können sie Strom speichern und ins Netz zurückspeisen. Eine aktuelle Studie von Transport & Environment (T&E) zeigt, dass dies für Europas Energieversorger und Autofahrer Einsparungen in Milliardenhöhe ermöglichen könnte. Die Einsparungen resultieren aus einer effizienteren Nutzung der Erzeugungskapazitäten und einem geringeren Kraftstoffverbrauch. Um das Potenzial dieser Technologie zu nutzen, sind jedoch geeignete regulatorische Rahmenbedingungen notwendig. Laut der T&E-Studie könnte das Einsparpotenzial für Energieversorger und Verbraucher in der EU bis zu 22 Milliarden Euro jährlich betragen, was etwa acht Prozent der Kosten für das EU-Energiesystem entspricht. Von 2030 bis 2040 könnte die BiDi-Technik EU-weit mehr als 100 Milliarden Euro einsparen, allein in Deutschland bis zu 8,4 Milliarden Euro jährlich. Ein Grund für die hohen Einsparungen ist die Möglichkeit, mehr Strom aus erneuerbaren Quellen, insbesondere Solarstrom, in das Energiesystem zu integrieren. Die Nutzung der Fahrzeugakkus könnte den Bedarf an teureren stationären Speichern in der EU um bis zu 92 Prozent senken und die installierte PV-Leistung um bis zu 40 Prozent steigern. Die Halter von Elektrofahrzeugen profitieren direkt vom bidirektionalen Laden, da sie mit geringeren Stromkosten rechnen können. Zudem dürfte die Lebensdauer der Fahrzeugakkus durch optimiertes Laden steigen. In Frankreich haben The Mobility House und Renault beispielsweise das erste Vehicle-to-Grid (V2G)-Angebot eingeführt. Besitzer eines V2G-fähigen Renault 5 können mit einer speziellen Wallbox kostenfrei laden und ihren Fahrzeugakku ins Energiesystem einspeisen. Dieses Angebot soll bald auch in Deutschland und dem Vereinigten Königreich verfügbar sein. Im deutschen Markt gibt es jedoch noch Herausforderungen, wie den langsamen Roll-out von Smart Metern und die Notwendigkeit, einen passenden rechtlichen Rahmen zu schaffen. Der zweite Europäische Gipfel für bidirektionales Laden hat klare Handlungsempfehlungen ausgesprochen, die nun umgesetzt werden müssen. Dazu gehört die Abschaffung der Doppelbelastung von zwischengespeichertem Strom durch Netzentgelte und die Sicherstellung, dass „grüner“ Strom seine Förderansprüche auch bei Zwischenspeicherung im Akku behält. Die Messe „The smarter E Europe“ 2025 wird dem Thema eine eigene Sonderschau widmen, um Chancen und Herausforderungen für die Mobilitäts- und Energiebranche aufzuzeigen. Die Veranstaltung findet vom 7. bis 9. Mai 2025 in München statt und vereint vier Fachmessen: Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe. Die Sonderschau auf „The smarter E Europe“ wird dabei Produkte und Lösungen für das bidirektionale Laden präsentieren und Raum für Austausch und Networking bieten. ## Factbox The smarter E Europe vereint als Europas größte Messeallianz für die Energiewirtschaft vier Fachmessen (Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe) und findet vom 7. bis 9. Mai 2025 auf der Messe München statt. https://www.powertodrive.de/home