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22. Dez 2022

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Gesellschaft

Einstiegshilfen machen Einbrechern das Leben leicht

Journalist: Katja Deutsch

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Foto: Andrea Davis/unsplash

Kriminaloberrat Harald Schmidt, Geschäftsführer der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes, spricht im Interview über Schutzmaßnahmen gegen Einbrecher

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Harald Schmidt, Geschäftsführer der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes  ©Polizeiliche Kriminalprävention

Herr Schmidt, zu welcher Uhrzeit/Jahreszeit wird am häufigsten eingebrochen?
Weit über ein Drittel aller Einbrecher kommen tagsüber, wenn üblicherweise niemand zu Hause ist, also zum Beispiel zur Schul-, Arbeits- und Einkaufszeit, am frühen Abend oder an den Wochenenden. Im Herbst und Winter mögen Diebe die früh einsetzende Dämmerung, um sich Zugang zu verschaffen.

Welche Art von Häusern mögen Einbrecher besonders gerne?
Einbrüche geschehen in der Regel dort, wo sich günstige Gelegenheiten bieten. Zunutze machen sich die Diebe etwa leicht erreichbare, ungesicherte Fenster und Türen, Aufstiegshilfen wie Mülltonnen oder Leitern, schlecht einsehbare Grundstücke oder Dunkelheit. Statistisch gesehen wird im großstädtischen Bereich mehr eingebrochen als im ländlichen. Dennoch sollte man den Einbruchschutz weder in der Stadt noch auf dem Land vernachlässigen.

Wer bricht vorrangig ein? Profis, Banden oder Ersttäter?
Die Mehrheit der Einbrüche wird von Gelegenheitstätern begangen die ungesicherte Fenster und Türen ausnutzen und diese innerhalb weniger Sekunden aufhebeln. Gleichzeitig sind aber auch immer mehr gut organisierte Tätergruppierungen unterwegs, die blitzschnell zuschlagen und genauso schnell wieder verschwinden.

Was sind die neuralgischen Punkte eines Hauses bzw. einer Wohnung?
Einbrüche in Einfamilienhäuser erfolgen meist über die Fenstertüren und Fenster, manchmal auch über Haustüren und Keller. Bei Mehrfamilienhäusern kommen Einbrecher über Wohnungseingangstüren; doch auch hier machen es gekippte Fenster, nicht abgeschlossene Wohnungstüren, „Einstiegshilfen“ wie Mülltonnen, Terrassenmöbel unterhalb eines Balkons oder Leitern den Dieben leicht, einzudringen!

Wie lassen sich Flügeltüren in Altbauten sichern?
Für die Sicherung von zweiflügeligen Wohnungstüren empfiehlt die Polizei eine ganzflächige Stabilisierung der Türflügel von innen durch ein 1 mm starkes Stahlblech oder eine 9 mm starke Multiplexplatte. Der Standflügel sollte mit zwei verschließbaren Schubriegeln (oben/unten) gesichert werden. Alternativ kann er auch durch Verschrauben der
Kantenriegel oder durch den Austausch gegen Klappkantenriegel gesichert werden. Einen Schutz der Bänder erhalten Sie mit Hintergreifhaken. Außerdem wird die fachgerechte Montage eines Stangen- oder Stangenriegelschlosses mit Sperrbügel empfohlen.
Einen guten Einbruchschutz erhalten Sie durch den Einbau geprüfter und zertifizierter einbruchhemmender Türen und Fenster nach DIN EN 1627 ab der Widerstandsklasse (RC) 2. Achten Sie dabei auf einen fachgerechten Einbau! Bereits eingebaute Fenster und Türen können nachgerüstet werden. Die Polizei empfiehlt den Einbau von Nachrüstsystemen gemäß DIN 18104 Teil 1 und 2.

23. Okt 2025

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Gesellschaft

„Bewusst Anlegen!“ – Ein Beitrag von Margarethe Honisch, Gründerin der Finanzplattform Fortunalista, Speakerin, Spiegel-Bestseller-Autorin und Finanzkomlumnistin

Die deutsche Anlagekultur könnte kaum vielfältiger sein. Während die Frage nach finanzieller Vorsorge drängender wird als je zuvor, klaffen die Herangehensweisen der Generationen weit auseinander. Generation Z zeigt sich offen, neugierig und digital. Sie informiert sich auf Social Media, tauscht sich auf Plattformen aus und wagt mutig erste Schritte in Richtung Investments, allerdings oft spontan und ohne langfristige Strategie. Die Boomer-Generation hingegen bleibt zögerlich. Viele scheuen das Risiko, vertrauen weiterhin auf altbewährte Sparmodelle oder haben Berührungsängste mit modernen Finanzthemen. Was jetzt zählt, ist ein neues, generationenübergreifendes Money Mindset. Ein Mindset, das nicht nur den Weg zur bewussten Geldanlage ebnet, sondern das Investieren selbst zur Normalität macht. Gerade junge Menschen zeigen dabei, dass Interessen und Hobbys auch ein Schlüssel zu klugen Investitionen sein können. E-Sports und Gaming sind längst keine Randerscheinung mehr, sondern ein globaler Wachstumsmarkt. Wer ohnehin Zeit mit Spielen, Streams oder Turnieren verbringt, kennt die großen Player, die Trends und die Dynamik. Dieses Wissen lässt sich nutzen, um bewusst zu investieren: Welche Hersteller haben die Marktmacht? Wo entwickelt sich der Markt hin? Wer hier reflektiert Entscheidungen trifft, verbindet Freizeit mit Vermögensaufbau und zeigt, dass Investieren dort beginnt, wo man sich auskennt. >Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Doch das ist nur ein Beispiel. Die Realität ist: Finanzielle Bildung darf kein Luxus sein und Geldanlage kein Thema für wenige Insider bleiben. Es braucht transparente Informationen, Aufklärung und den offenen Dialog, um Investieren für alle zugänglich zu machen. Denn nur wer lernt, mit Geld reflektiert und strategisch umzugehen, kann echte finanzielle Unabhängigkeit erreichen – bewusst, nachhaltig und generationenübergreifend. Genau gilt es, Wissen zu teilen, Ängste abzubauen und Mut zu machen, den ersten Schritt zu gehen. Denn finanzielle Unabhängigkeit ist kein unerreichbares Ideal, sondern das Ergebnis vieler kleiner, bewusster Entscheidungen. Jede und jeder kann lernen, Verantwortung zu übernehmen für die eigene Zukunft und für die Gestaltung einer neuen, offenen Anlagekultur. Finanzen dürfen kein Tabuthema mehr sein. Wer heute beginnt, bewusst anzulegen, verändert nicht nur das eigene Leben, sondern auch die Perspektiven der nächsten Generation.