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28. Sep 2023

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Wirtschaft

Elektrisierende Innovation

Journalist: Kirsten Schwieger

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Foto: Mark Stebnicki/Pexels

Die Kombination von Strom mit einem widerstandssenkenden Leitmittel beseitigt Pflanzen effektiv und rückstandsfrei.

Auf der Suche nach einer nachhaltigen Alternative zu chemischen, mechanischen und thermischen Verfahren wird die elektrische Pflanzenkontrolle immer relevanter. Hierbei wird elektrischer Strom durch die Pflanzen geleitet, um Beikraut, Kartoffelkraut oder zum Beispiel Gründüngung gezielt durch Unterbrechung der Wasserversorgung abzutöten. Ein zapfwellengetriebener Generator erzeugt Strom, der in kontrollierte Gleichspannung umgewandelt wird. Spezielle Applikatoren leiten den Strom durch die Pflanzen, je nach Applikatortyp auch bis in die Wurzeln. Die Pflanzen vertrocknen ohne Erhitzung, chemische Rückstände und Bodenbewegung. Je nach Einsatzbereich wird das Verfahren durch spezielle Applikatoren und Arbeitsprofile optimiert.

Da die Wirkung bei der Behandlung sofort eintritt, ist die Abhängigkeit von Wind und späterem Wetter generell gering.

Dass hier mittlerweile Arbeitsbreiten bis zu zwölf Metern möglich sind, liegt an der vor der Strombehandlung aufgesprühten Kontaktflüssigkeit, die den Widerstand zwischen Applikator und Pflanzen stark senkt und die Effizienz erhöht. Auch die Geschwindigkeit (meist 4-6 Stundenkilometer), bei welcher der Strom appliziert wird, wirkt sich auf das Ergebnis aus, da statt Chemie jetzt elektrische Energie auf dem Feld verteilt wird. Somit gibt es mit der elektrischen Pflanzenkontrolle eine echte Innovation, um die Toolbox der Landwirte mit den chemischen, thermischen und mechanischen Verfahren gezielt und nachhaltig zu ergänzen.

23. Dez 2025

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Gesellschaft

Warum es so wichtig ist, konsequent nachhaltig zu bauen – Ein Beitrag von Dr. Christine Lemaitre, Geschäftsführender Vorstand DGNB e.V.

Nachhaltiges Bauen bedeutet weit mehr als energieeffiziente Gebäude oder den Einsatz ökologischer Materialien. Es beschreibt einen ganzheitlichen Ansatz, bei dem Gebäude über ihren gesamten Lebenszyklus hinweg betrachtet werden: von der Planung über den Bau und die Nutzung bis hin zu Umbaumaßnahmen oder den Rückbau. Ziel ist es, Umweltbelastungen zu minimieren, Ressourcen zu schonen, Menschen gesunde und lebenswerte Räume zu bieten und gleichzeitig wirtschaftlich sinnvolle Lösungen zu schaffen. Stand heute ist der Bausektor nach wie vor für einen erheblichen Teil der globalen CO2-Emissionen, den Verbrauch natürlicher Ressourcen und den zunehmenden Verlust der Biodiversität verantwortlich. Gleichzeitig verbringen wir den Großteil unseres Lebens in geschlossenen Räumen, die unser Wohlbefinden stärken sollen, ohne dabei die Zukunft unseres Planeten zu gefährden. Zudem leben immer mehr Menschen in der Stadt. Der Bedarf an attraktiven und dazu noch klimaresilient gestalteten Freiräumen wächst. Nachhaltige Architektur bietet einen ganzheitlichen Ansatz, um die Klimakrise zu bekämpfen, soziale Gerechtigkeit zu fördern und langfristige wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten. Wie ein Perspektivwechsel in diese Richtung gelingen kann, zeigen wir noch bis zum 28. Januar 2026 mit der ersten DGNB Ausstellung „What If: A Change of Perspective“ in der Berliner Architekturgalerie Aedes. Die Ausstellung fordert Besucherinnen und Besucher dazu auf, gewohnte Denkmuster zu hinterfragen und die Themenvielfalt des nachhaltigen Bauens neu und unvoreingenommen auf sich wirken zu lassen. >Nachhaltige Architektur bietet einen ganzheitlichen Ansatz, um die Klimakrise zu bekämpfen, soziale Gerechtigkeit zu fördern und langfristige wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten. Anhand gebauter Beispiele wird deutlich, dass viele Lösungen bereits existieren. So erfährt der Besuchende anschaulich, wie Gebäude klima- und ressourcenschonend geplant werden können, indem Materialien im Kreislauf geführt, Energie effizient genutzt oder sogar erzeugt wird und der gesamte Lebenszyklus eines Gebäudes berücksichtigt bleibt. Ebenso thematisiert werden Klimaanpassung und Resilienz: durch kluge Gestaltung, Begrünung und Freiräume können Gebäude und Städte besser mit Hitze, Starkregen oder Trockenperioden umgehen. Ein weiterer Fokus liegt auf dem Menschen. Nachhaltiges Bauen stellt das Wohlbefinden, die Gesundheit und das soziale Miteinander in den Mittelpunkt. Architektur kann Begegnung fördern, Identität stiften und bezahlbaren Wohnraum schaffen, ohne dabei die Umwelt aus dem Blick zu verlieren. Auch der verantwortungsvolle Umgang mit bestehenden Gebäuden spielt eine zentrale Rolle. Sanieren, Umnutzen und Weiterbauen im Bestand werden als Strategien gezeigt, um Flächen zu schützen und Ressourcen zu sparen. Nicht zuletzt wird klar, dass Nachhaltigkeit keine Kostenspirale sein muss. Ganzheitlich geplante Gebäude sind oft wirtschaftlicher, weil sie langfristig Betriebskosten senken, Risiken minimieren und ihren Wert erhalten oder steigern. Nachhaltiges Bauen ist kein abstraktes Expertenthema und schon gar keine Zukunftsvision, sondern eine konkrete Chance. Für lebenswerte Städte, für gesunde Räume und für eine gebaute Umwelt, die den Herausforderungen unserer Zeit gewachsen ist. Als inhaltlich getriebener Non-Profit-Verein begreifen wir das nachhaltige Bauen seit unserer Gründung vor 18 Jahren als gesellschaftliche Aufgabe, nach der wir unser Handeln ausrichten. Mit der Ausstellung laden wir jeden einzelnen ein, genauer hinzusehen, weiterzudenken und selbst Teil des Wandels zu werden. Weitere Informationen gibt es unter www.dgnb.de/aedes