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28. Sep 2023

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Wirtschaft

Elektrisierende Innovation

Journalist: Kirsten Schwieger

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Foto: Mark Stebnicki/Pexels

Die Kombination von Strom mit einem widerstandssenkenden Leitmittel beseitigt Pflanzen effektiv und rückstandsfrei.

Auf der Suche nach einer nachhaltigen Alternative zu chemischen, mechanischen und thermischen Verfahren wird die elektrische Pflanzenkontrolle immer relevanter. Hierbei wird elektrischer Strom durch die Pflanzen geleitet, um Beikraut, Kartoffelkraut oder zum Beispiel Gründüngung gezielt durch Unterbrechung der Wasserversorgung abzutöten. Ein zapfwellengetriebener Generator erzeugt Strom, der in kontrollierte Gleichspannung umgewandelt wird. Spezielle Applikatoren leiten den Strom durch die Pflanzen, je nach Applikatortyp auch bis in die Wurzeln. Die Pflanzen vertrocknen ohne Erhitzung, chemische Rückstände und Bodenbewegung. Je nach Einsatzbereich wird das Verfahren durch spezielle Applikatoren und Arbeitsprofile optimiert.

Da die Wirkung bei der Behandlung sofort eintritt, ist die Abhängigkeit von Wind und späterem Wetter generell gering.

Dass hier mittlerweile Arbeitsbreiten bis zu zwölf Metern möglich sind, liegt an der vor der Strombehandlung aufgesprühten Kontaktflüssigkeit, die den Widerstand zwischen Applikator und Pflanzen stark senkt und die Effizienz erhöht. Auch die Geschwindigkeit (meist 4-6 Stundenkilometer), bei welcher der Strom appliziert wird, wirkt sich auf das Ergebnis aus, da statt Chemie jetzt elektrische Energie auf dem Feld verteilt wird. Somit gibt es mit der elektrischen Pflanzenkontrolle eine echte Innovation, um die Toolbox der Landwirte mit den chemischen, thermischen und mechanischen Verfahren gezielt und nachhaltig zu ergänzen.

27. Nov 2025

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Wirtschaft

Landmaschinen-Hersteller: „In 10 Jahren ist KI auf dem Acker“ – mit Philipp Horsch, Geschäftsführer des Landmaschinen-Herstellers Horsch mit Sitz in Schwandorf bei Regensburg

![Philipp Horsch 2023 (2) ONLINE.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Philipp_Horsch_2023_2_ONLINE_6f2ac62a0a.jpg) ``` Philipp Horsch, Geschäftsführer des Landmaschinen-Herstellers Horsch mit Sitz in Schwandorf bei Regensburg ``` **Wo steht deutsche Landmaschinen-Technik im internationalen Vergleich?** Deutschland ist da führend. Wir haben im Gegensatz zu anderen Ländern eine sehr exportfreudige Industriekultur. Trotzdem macht uns die geopolitische Situation Sorgen. **Sie meinen die US-Zölle?** Ja, unter anderem. Zum Glück sind die USA für uns nur ein kleiner Markt. Wir machen dort nur ca. fünf Prozent unseres Umsatzes. **Wann kommt denn die KI auf den Acker?** Ich schätze, dass wir in 5-10 Jahren soweit sind. Die Situation auf dem Acker ist erheblich komplexer als auf der Straße. Sie wissen z. B. nie genau, wann es wie viel regnen wird. Der Boden verändert sich ständig. Davon hängt aber z. B. ab, wie tief das Saatgut eingebracht werden muss. Hinzu kommen Einflüsse im Bereich der Oberfläche wie organische Rückstände oder Steine. Trotzdem wird schon heute automatisiert gefahren, d. h.: Die Maschine fährt autonom, der Fahrer überwacht sie nur noch. **Was wird später mal aus Ihrem Familienunternehmen?** Der Generationswechsel ist eines der wichtigsten Themen eines jeden Unternehmens. Bei uns sieht es gut aus: Wir sind vier Gesellschafterfamilien mit 13 Kindern in der nächsten Generation. Wahrscheinlich die Hälfte davon tendiert in unsere Firma, vier davon sind schon operativ im Unternehmen tätig.