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15. Sep 2021

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Wirtschaft

Erfinder:innen und Ingenieur:innen „beackern“ die Landwirtschaft

Journalist: Theo Hoffmann

Die Landwirtschaft spielt nicht nur in Sachen Digitalisierung eine Schlüsselrolle, auch der Ideenreichtum von Ingenieuren bei Landmaschinen kennt keine Grenzen.

Erfindungen für die Landwirtschaft sind einträglich und zukunftssichernd. Es ist deshalb alles andere als verwunderlich, dass die Zahl der für die Landwirtschaft relevanten Patente und Biopatente immer weiter steigt. Dies gilt nicht nur fürs Deutsche Patent- und Markenamt (DPMA), sondern auch fürs Europäische Patentamt (EPA). Alle nur denkbaren Neuheiten sind darunter, die man bei den landläufigen Messen für Landmaschinentechnik – sollten sie denn nach der Pandemie auch irgend-wann mal wieder stattfinden – staunend bewundern kann. Aber auch digitale Portale geben gute Auskunft über neue Maschinen, Antriebe und smarte Techniken in diesem für uns alle so wichtigen Marktsegment. 

Neue Quaderballenpressen, einige darunter mit HD Pickup, sind gefragt und werden mit Blick auf mehr Leistung und maximale Dauerhaltbarkeit immer weiterentwickelt. Gerade ein neues HD Pickup mit zwei Kurvenbahnen ist eine fulminante Innovation und zudem einzigartig auf dem Markt, denn es garantiert maximale Verwindungssteifigkeit und eine extreme Robustheit verspricht und nur langsam verschleißt. Solche Pickups sind auf bessere Rechqualität getrimmt. Bei manchen Modellen erhält die Einzugswalze zusätzliche Paddel, die bei Erntegut mit langen Halmen demontiert werden können. Optimale Presskanäle und vereinfachte Terminalbedienungen werden bei vielen Modellen außerdem gleich mitgeliefert.

In der Landwirtschaft steht der Transport großer und vor allem sehr schwerer Lasten ganz oben auf der To-do-Liste. Lange Zeit haben die Betriebe und die Hersteller auf die Weiterentwicklung der über alles geliebten Frontlader am Traktor gesetzt. Diese sind zwar immer noch hochaktuell und hochmodern, aber viele Landwirte haben auch die Vorzüge von Teleskopladern schätzen gelernt. Diese nämlich können vergleichbar universell genutzt werden und werden laufend weiterentwickelt. Mit weitem Abstand vorne liegt bei diesen Geräten die Siloentnahme bzw. das Befüllen des Futtermischwagens, gefolgt vom Ballenhandling. Blickt man speziell auf Schüttgüterbeladung wie Getreide, Düngerstreuer oder das Befüllen von Sämaschinen, übertreffen die Teleskoplader sogar noch die Leistung von Ballenbeladungen. Und wo wir gerade bei den Ballen sind: Viel Neues gibt es auch bei den Begurtungen von Heuballen.

Die Antriebstechniken spielen bei den Anforderungen an schweres Gerät auf dem Acker und auf dem Hof natürlich eine nicht zu unterschätzende Rolle. Arbeitsgeräte wie Muldenkipper, Traktoren oder Mähdrescher können jedoch nicht mit einer Art allgemeingültiger Antriebslösung betrieben werden. Auf der B2B-Plattform Hannover wurden neben den klassischen Dieselantrieben Parallelhybride, Range Extender, Plug-in-Hybride und Vollelektrik als Lösungen vorgestellt. Klar, dass dabei auch alternative Kraftstoffe wie extra für Off-Road-Anwendungen ausgestattete Erdgasmotoren und der Einsatz von Biomethan im Fokus standen. Ganz zu schweigen von synthetischen Kraftstoffen, die aus regenerativem Strom gewonnen werden, und natürlich dem Wasserstoff. 

Schließlich müssen wir bei den Neuheiten auf dem Markt auch die autonomen Zugmaschinen nennen, die zum Teil schon mit kleinsten Größen eine exzellente Manövrierfähigkeit aufweisen.

30. Apr 2025

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Wirtschaft

Bidirektionales Laden spart Milliarden , Elektroautos können viel mehr, als „nur“ leise und ohne Abgase zu fahren

Mit bidirektionaler Ladetechnologie (BiDi) können sie Strom speichern und ins Netz zurückspeisen. Eine aktuelle Studie von Transport & Environment (T&E) zeigt, dass dies für Europas Energieversorger und Autofahrer Einsparungen in Milliardenhöhe ermöglichen könnte. Die Einsparungen resultieren aus einer effizienteren Nutzung der Erzeugungskapazitäten und einem geringeren Kraftstoffverbrauch. Um das Potenzial dieser Technologie zu nutzen, sind jedoch geeignete regulatorische Rahmenbedingungen notwendig. Laut der T&E-Studie könnte das Einsparpotenzial für Energieversorger und Verbraucher in der EU bis zu 22 Milliarden Euro jährlich betragen, was etwa acht Prozent der Kosten für das EU-Energiesystem entspricht. Von 2030 bis 2040 könnte die BiDi-Technik EU-weit mehr als 100 Milliarden Euro einsparen, allein in Deutschland bis zu 8,4 Milliarden Euro jährlich. Ein Grund für die hohen Einsparungen ist die Möglichkeit, mehr Strom aus erneuerbaren Quellen, insbesondere Solarstrom, in das Energiesystem zu integrieren. Die Nutzung der Fahrzeugakkus könnte den Bedarf an teureren stationären Speichern in der EU um bis zu 92 Prozent senken und die installierte PV-Leistung um bis zu 40 Prozent steigern. Die Halter von Elektrofahrzeugen profitieren direkt vom bidirektionalen Laden, da sie mit geringeren Stromkosten rechnen können. Zudem dürfte die Lebensdauer der Fahrzeugakkus durch optimiertes Laden steigen. In Frankreich haben The Mobility House und Renault beispielsweise das erste Vehicle-to-Grid (V2G)-Angebot eingeführt. Besitzer eines V2G-fähigen Renault 5 können mit einer speziellen Wallbox kostenfrei laden und ihren Fahrzeugakku ins Energiesystem einspeisen. Dieses Angebot soll bald auch in Deutschland und dem Vereinigten Königreich verfügbar sein. Im deutschen Markt gibt es jedoch noch Herausforderungen, wie den langsamen Roll-out von Smart Metern und die Notwendigkeit, einen passenden rechtlichen Rahmen zu schaffen. Der zweite Europäische Gipfel für bidirektionales Laden hat klare Handlungsempfehlungen ausgesprochen, die nun umgesetzt werden müssen. Dazu gehört die Abschaffung der Doppelbelastung von zwischengespeichertem Strom durch Netzentgelte und die Sicherstellung, dass „grüner“ Strom seine Förderansprüche auch bei Zwischenspeicherung im Akku behält. Die Messe „The smarter E Europe“ 2025 wird dem Thema eine eigene Sonderschau widmen, um Chancen und Herausforderungen für die Mobilitäts- und Energiebranche aufzuzeigen. Die Veranstaltung findet vom 7. bis 9. Mai 2025 in München statt und vereint vier Fachmessen: Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe. Die Sonderschau auf „The smarter E Europe“ wird dabei Produkte und Lösungen für das bidirektionale Laden präsentieren und Raum für Austausch und Networking bieten. ## Factbox The smarter E Europe vereint als Europas größte Messeallianz für die Energiewirtschaft vier Fachmessen (Intersolar Europe, ees Europe, Power2Drive Europe und EM-Power Europe) und findet vom 7. bis 9. Mai 2025 auf der Messe München statt. https://www.powertodrive.de/home