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9. Jul 2025

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Lifestyle

Erfolgsrezept für glückliche Katzen – mit Sina Pollok

Journalist: Kirsten Schwieger

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Foto: Presse

Sich gut über Bedürfnisse und Eigenheiten der Samtpfoten informieren, viel beobachten und dabei gelassen bleiben: Katzeninfluencerin Sina Pollok macht’s vor.

Ihre erste Katze, den British Kurzhaar (BKH)-Kater Simba, holte Sina Pollok 2017 zu sich. Von einem Vermehrer – ohne Stammbaum oder Nachweise tierärztlicher Untersuchungen. Damals wusste sie noch nicht, dass man Rassekatzen besser nur von seriösen Züchtern kauft. Schnell merkte die Hessin aber, dass dem superanhänglichen Kater ein Artgenosse zum Spielen fehlte. Deswegen kam knapp anderthalb Monate später die acht Wochen alte Katzendame Amy hinzu. Viel zu jung, wie die erfolgreiche Katzeninfluencerin nun weiß. Vier Wochen zu früh von der Mutter getrennt, konnte diese ihrem Kitten gar nicht alles beibringen. Die kleine Amy wurde nicht richtig sozialisiert – noch heute kann sie nicht richtig mit den anderen Katzen spielen. „Ich rate deshalb jedem, sich vor der Anschaffung einer Katze gut über deren Bedürfnisse zu informieren und nur von seriösen Quellen zu kaufen“, betont Pollok.

Fragen zur Anschaffung, Zusammenführung sowie zur Kombination von Katze und Kater bekommt die mittlerweile hauptberufliche Katzenliebhaberin auf Instagram täglich von ihren Fans. „Die Zusammenführung von Simba und Amy hat wunderbar geklappt, die beiden waren von Anfang ein Herz und eine Seele. Allerdings lässt sich die Geschlechter-Kombi nicht pauschalisieren. Das ist wohl eher eine Charakterfrage“, meint die gelernte Groß- und Außenhandelskauffrau. Da Amy nicht spielen konnte, holt sie nach einem halben Jahr noch Kater Milo dazu – diesmal vom Züchter. Genau wie zwei Jahre darauf Katze Zoey für die „ausgeschlossene“ Amy. „Die zicken sich meist nur an und gehen sich aus dem Weg, akzeptieren sich aber. Dafür gibt Zoey gerne den Blitzableiter für männliche Übergriffe, so dass Amy ihre Ruhe hat. Alle sind glücklich und keiner langweilt sich“, lacht Pollok. 2021 kamen Kater Toffee und kurz danach Hugo dazu.

Dass die Zusammenführungen so gut geklappt haben, liegt mitunter auch daran, dass die heute 25-Jährige schnell ein Gespür für die Eigenheiten und Bedürfnisse ihrer sechs BKH-Samtpfoten entwickelt hat. Und dabei selbst ziemlich entspannt bleibt. Verhaltensauffälligkeiten seien keine mehr aufgetaucht, die Sechs gehen brav auf ihre fünf Katzenklos und toben sich an vier Kratzbäumen anstatt an Möbeln und Tapete aus. „Ansonsten machen sie, was sie wollen. Mehr Erziehung ginge auch nur mit Katzentrainer, aber das brauche ich nicht.“ Genauso wenig, wie sie das Viererpack irgendwie bespielen müsste. „Ab und zu greife ich mir eine oder zwei, packe sie in den Rucksack und gehe mit ihnen in den Wald. Dort laufen sie ohne Leine, würden aber niemals weglaufen.“

Wer sich nicht wie Pollok mehrere Katzen ins Haus holt, sollte seinen neuen Mitbewohner eventuell zum Freigänger erziehen. Allerdings muss dann regelmäßig entwurmt werden, während bei Wohnungskatzen Wurmtests ausreichen. Auch mit Durchfall wird dann wohl mehr zu rechnen sein, was aber grundsätzlich kein Grund zur Beunruhigung ist. „Erst wenn die Tiere richtig schlapp sind oder Fieber haben, sollte man zum Tierarzt.“ Und worauf ist beim Futter zu achten? „Dass es hochwertig ist, also einen hohen Fleischanteil und keinen Zucker oder Getreide enthält.“ Sie selbst sorgt für viel Abwechslung beim Füttern mit verschiedenen Sorten und Marken: „Da muss man einfach ausprobieren, was die Tiere mögen.“ Gut beobachten und gelassen reagieren – offenbar das Erfolgsrezept für glückliche Katzen.

Fakten

Zu den Kosten für Anschaffung (bei Rassekatzen zwischen 800 und 2.500 Euro) und Grundausstattung (Kratzbaum, Katzenklo, Spielzeug, Näpfe und evtl. Transportbox) kommen noch Unterhaltskosten für Futter, Katzenstreu, Impfungen und Tierarztbesuche dazu.

11. Jul 2025

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Gesundheit

Wo demenzkranke Menschen mit allen Sinnen gefordert sind – mit Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist

![Esther_Daenschel_xl online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Esther_Daenschel_xl_online_7618aeaf4e.jpg) ``` Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist ``` **Was ist ein Sinnesgarten?** Ein Therapie- und Sinnesgarten ist ein gestalteter Raum, der alle Sinne anspricht und Menschen mit Demenz positive Erlebnisse ermöglicht. Besonders wichtig sind die Barrierefreiheit und die klare Aufteilung in verschiedene Gartenbereiche, die die Orientierung erleichtern und unterschiedliche Bedürfnisse – von Aktivierung bis Entspannung – ansprechen. Jeder Therapiegarten ist individuell und sollte immer an die Gegebenheiten vor Ort, das Klientel und die Menschen, die ihn mit Leben füllen, angepasst werden. **Welche Bedeutung haben solche Gärten für demenzkranke Menschen?** Für Menschen mit Demenz hat ein Therapie- und Sinnesgarten große therapeutische Bedeutung. Er wirkt anregend, vermittelt Geborgenheit, kann Erinnerungen wecken und den Erhalt von Alltagskompetenzen unterstützen. Sinnesgärten stärken Selbstwirksamkeit, Teilhabe und Lebensqualität und bieten Raum für Begegnung und sinnvolle Beschäftigung. Sie fördern soziale Kontakte, bieten Abwechslung und schaffen kleine Inseln der Ruhe, Begegnung und Aktivität. **Welche Aktivitäten sind dort möglich?** In unserem Therapie- und Sinnesgarten im Hinsbleek 9 können vielfältige Angebote stattfinden, die sich an den individuellen Fähigkeiten und Ressourcen der Bewohner:innen orientieren. Neben der Sinnesanregung durch Riechen, Tasten und Schmecken von Kräutern, Gemüse und Obst können die Besucher:innen unter der Pergola oder auf der Klönschnackbank gemeinsam sitzen und plaudern. Bewegungseinheiten wie Spaziergänge und Naturbeobachtungen fördern die Mobilität und Wahrnehmung. Darüber hinaus bietet unser Sinnesgarten barrierefreie Hochbeete, die unterfahrbar oder in Stehhöhe zum Gärtnern einladen.

17. Jun 2025

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Lifestyle

DIY als Philosophie – mit Jonas Winkler

![JonasWinkler Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Jonas_Winkler_Online_8c75c7f697.jpg) ``` Jonas Winkler, Tischlermeister & Content Creator ``` Selbstgemacht statt gekauft: „Do it Yourself“ ist eine Einladung für jeden, das eigene Zuhause ganz persönlich und mit Herzblut zu gestalten. Ob Möbel, Deko oder kleine Reparaturen: Jedes selbstgemachte Stück, jede Upcycling-Kommode erzählt seine eigene Geschichte und macht die eigenen vier Wände noch gemütlicher. Dabei geht es um Spaß am Handwerk, die Freiheit, Materialien und Techniken nach Lust und Laune auszuprobieren – und auch darum, aus Fehlern zu lernen. Genau das lebt Jonas Winkler, Tischlermeister und Produktdesigner auf seinen Social Media-Kanälen vor. Mit seinen inspirierenden Ideen und detaillierten DIY-Tutorials motiviert er Heimwerkende und alle, die es noch werden wollen. Darf es ein ergonomischer Gaming-Tisch sein oder ein paar Kniffe, wie man ein krummes Holzbrett wieder gerade bekommt? Egal, ob großes oder kleines Projekt: „Mit etwas Selbstgemachten entsteht nicht nur ein Objekt, sondern eine emotionale Verbindung zwischen Mensch, Material und dem Stolz, etwas Bleibendes geschaffen zu haben.“ Dabei dürfen auch Fehler passieren. „Ich mache selbst nicht alles richtig, wie man in meinen Videos sieht“, sagt Jonas Winkler lachend, „das Spannende ist doch das Knobeln: Wie kriegen wir den Karren jetzt aus dem Dreck? Probleme offen zeigen und Lösungen finden, darum geht es. Aufgeben ist keine Option.“ Natürlich muss man einige Dinge nicht selbst erleben, um zu wissen, dass sie auch gefährlich sein können, betont Jonas Winkler: „Gerade Laien müssen Sicherheit priorisieren. Bei Billigwerkzeug etwa ist das Unfallpotenzial enorm. Wie schnell ein günstiger Akku überhitzt oder ein Schraubenschlüssel bricht – das demonstrieren wir in meiner Werkstatt als sicheren Raum, um Risiken zu minimieren.“ Sein eigener Weg begann mit dem Studium des Produktdesigns. Die Neugier, wie Entwürfe Realität werden, führte ihn zu ersten eigene DIY-Projekten und schließlich dazu, auch den Handwerksmeister zu absolvieren. Gerade heute, wo so vieles fremdbestimmt ist und durch Technologien immer schwerer greifbar wird, bietet das Handwerk eine besondere Möglichkeit, selbst aktiv Einfluss auf das Ergebnis zu nehmen. „Der Gedanke, etwas selbst zu designen, zu erschaffen und damit einem Möbelstück eine Geschichte zu geben, ist unersetzlich“, erklärt er. Und was braucht es seiner Meinung nach, damit das Holzhandwerk auch als Ausbildungsbetrieb attraktiv und zeitgemäß bleibt? „Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen. Das Wichtigste aber ist, das es Spaß macht.“ Also nichts wie los: Neugierig sein, ins Tun kommen und sich ein Traum-Zuhause schaffen, das genauso einzigartig ist, wie man selbst. Das nächste DIY-Projekt wartet vielleicht schon am nächsten Straßenrand. >Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen.