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23. Mai 2019

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Business

Erfolgstipps von Startup-Gründern


Dr. Thomas Großmann, Projektträger Jülich

Für Gründer und Start-ups gibt es in Deutschland mittlerweile viele Fördermöglichkeiten von Bund, Ländern und den Förderbanken. Da ist es nicht immer leicht, den Überblick zu behalten. Hilfe gibt es beispielsweise vom Portal Existenzgründer oder auch bei getStarted, was die Länderangebote angeht. Das BMWi unterhält zudem ein eigenes Infotelefon zum Thema Existenzgründung. Wer in Sachen Forschung und Entwicklung nach Fördermöglichkeiten sucht, kann sich an die Förderberatung „Forschung und Innovation“ des Bundes wenden. Der ideale Weg, um wissensbasierte innovative Ideen in der Vorgründungsphase weiter zu entwickeln, den Businessplan zu entwerfen und letztlich ein Start-up zu gründen, ist das EXIST-Programm des BMWi. Jedes Jahr werden um die 250 neuen Projekte in ganz Deutschland gefördert. Einen allgemeingültigen idealen Finanzierungsmix gibt es nicht – das hängt stark von Start-up, Branche, Strategie und Zielen ab. Auch der Finanzierungsbedarf ist sehr unterschiedlich. Daher gilt für jedes Start-up, die eigene Mischung aus Fördermitteln, Krediten und Darlehen von (Förder-)Banken, Beteiligungen von Business Angeln oder Venture Capital-Investoren zu finden. Auch dafür kann es wiederum über den INVEST-Zuschuss für Wagniskapital Förderungen geben.

 

 

Dr. Lars Janzik, Geschäftsführer Vertical Media

Jedes Start-up beginnt bei der Gründung mit der Eigenkapitalfinanzierung, wenn die Gründer erstes Geld einbringen. Meist stellt sich erst danach die Frage, wie weiteres Geld fließt. Abgesehen von staatlicher Förderung wird zwischen Eigenkapital-, Fremdkapital- und Mezzanine-Finanzierung als Mischform gewählt. Standard bei Venture Capital ist, dass ein Investor als Eigenkapitalgeber in Stammkapital und Kapitalrücklagen einzahlt und Unternehmensanteile bekommt. Die Wahl der Finanzierungsform hängt von der Phase ab, in der sich das Start-up befindet. Eine gute Übersicht zu Vor- und Nachteilen aller Optionen liefert der Start-up Investment Guide von Gründerszene. Einen umfassenden Überblick über Fördermöglichkeiten an ihrem Standort erhalten Unternehmensgründer durch die Förderdatenbank des BWMi mit Programmen und deren Voraussetzungen auf Bundes-, Landes- und EU-Ebene. Zudem gibt es die „Exist“-Gründerstipendien sowie zahlreiche Businessplan-Wettbewerbe. Das A und O aber ist, dass Gründer und Investoren sich vertrauen können. Vertrauen entsteht durch eine Beziehung, aber auch über Empfehlungen, die Start-ups bei der Investorensuche erhalten. Ohne Netzwerk wird das schwierig.

 

Fanny Fatteicher, Geschäftsführerin MediTex®

Dass MediTex® einen neuen Behandlungsstandard entwickeln konnte, der heute die Herstellung spezieller, funktioneller Kleidung mit wiederverschließbaren Öffnungen für diverse Patientengruppen ermöglicht, verdanke ich einer Reihe von Förderungen. Neben dem Existenzgründerzuschuss der Arbeitsagentur erhielt ich von der Gesellschaft für Struktur und Arbeit (GSA) noch ein Gründerstipendium. Diese beiden Förderungen dienten rein meinem Lebensunterhalt, um den Druck während des Geschäftsaufbaus rauszunehmen. Durch einen Aufruf von BioCon Valley bin ich dann auf den Ideenwettbewerb Gesundheitswirtschaft aufmerksam geworden. Nach einem dreimonatigen Auswahlverfahren wurde mir mitgeteilt, dass ich eine Förderung für mein Marketing erhalte. Die Finanzierung der Produktion wurde mir dann durch eine Beteiligung der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft Mecklenburg Vorpommern (MbMV) im Rahmen des Programms InnoStart-MbMV ermöglicht. Hierfür musste ich ein marktfähiges Produkt, einen plausiblen Finanzplan sowie einen Projektplan mit festen Meilensteinen vorweisen. Bei der Antragstellung hat mich mein Steuerbüro und die MbMV selber unterstützt. Dorthin berichte ich nun regelmäßig über den aktuellen Stand von MediTex®.

 

Maximilian Block, Gründer und Geschäftsführer advocado

Wir kämpfen für eine Welt, in der jeder Mensch zu seinem Recht kommt. Mit dieser Vision gründeten mein Partner Jacob Saß und ich das Legal-Tech-Unternehmen advocado. Das Portal für Online-Rechtsberatung bietet Hilfe von erfahrenen Anwälten – unabhängig von Zeit und Ort, sowie vollständig digital. Kennengelernt haben wir uns beim Businessplan-Wettbewerb der Universität Greifswald. Das Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro investierten wir sogleich in advocado. Unsere Standortwahl ist einfach begründet: In Greifswald hat einfach alles gepasst. Die Hochschulen in der Region versorgen uns mit motivierten, gut ausgebildeten Fachkräften. Kurze Wege und der Zugang zum Meer und Strand sind für eine gute Work-/Life-Balance wichtig. Zusammen mit günstigen Mieten und niedrigen Lebenshaltungskosten bilden sie einen klaren Standortvorteil für Startups. Unser Konzept überzeugte neben der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft des Landes auch große internationale Investoren, die gemeinsam bereits mehrere Millionen Euro investierten. Um die Anwaltssuche und Rechtsberatung noch transparenter und fairer zu gestalten, investieren wir jeden Cent in die Weiterentwicklung unseres Produkts. Viele Auszeichnungen, und über 50.000 zufriedene Kunden geben uns recht.

https://www.advocado.de/startseite.html


10. Dez 2025

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Business

Bereit, zu gründen? – mit Céline Flores Willers, Gründerin & CEO der People Branding Company GmbH

![_Mirjam_Hagen_Fotografin_Personal Brand _FÜR HOMEPAGE CELINE_ÜA_9.1-10 Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Mirjam_Hagen_Fotografin_Personal_Brand_F_Ue_R_HOMEPAGE_CELINE_Ue_A_9_1_10_Online_67743b52db.jpg) ```Céline Flores Willers, Gründerin & CEO der People Branding Company GmbH``` Für Céline Flores Willers, Gründerin und CEO der People Branding Company GmbH, ist Mut einer der entscheidenden Faktoren für den Schritt in die Selbstständigkeit. „Gerade am Anfang kommt oft Gegenwind, auch aus dem eigenen Umfeld“, erzählt sie. „Wenn Freunde oder Familie sagen: ‚Das klappt nie‘, musst du trotzdem an deine Idee glauben. Nur, wer unabhängig von der Meinung anderer handelt, kann langfristig durchhalten.“ Neben Mut zählt für die Unternehmerin vor allem die intrinsische Motivation: „Es gibt keinen Chef, kein Lob, kein Schulterklopfen von außen. Der Antrieb muss aus dir selbst kommen.“ Ebenso wichtig: eine lösungsorientierte Haltung. „Unternehmer sind im Kern Problemlöser. Jeder Tag bringt neue Herausforderungen. Wie in einem Game kommen ständig neue Challenges und du steigst ein Level höher. Genau da braucht es die nötige Resilienz, um sich davon nicht stoppen oder demotivieren zu lassen. Just another problem? Let’s go!“ >Nur, wer unabhängig von der Meinung anderer handelt, kann langfristig durchhalten. Wer wachsen will, müsse zudem lernen, loszulassen: „Wenn du nur im Operativen hängst, verlierst du den Blick für die Zukunft. Bau dir ein Team auf und gib Verantwortung ab, nur so bleibst du visionär.“ Und ganz wichtig: Nicht zu sehr in die eigene Idee verliebt sein. Erfolg habe, wer sich kompromisslos am Kunden orientiert. „Fokus auf das, was wirklich hilft, sonst baust du am Markt vorbei.“ Ihr Tipp an junge Gründerinnen und Gründer: So früh wie möglich starten, in einer Lebensphase, die noch frei von großen Verpflichtungen, Krediten oder Bindungen ist. Celines Fazit: Gründen ist kein Spaziergang, sondern ein Marathon mit Höhen und Tiefen. Doch wer dazu bereit ist, gewinnt Freiheit, Selbstwirksamkeit und die Chance, langfristig seinen eigenen Wert zu gestalten, persönlich wie finanziell. >Wenn du nur im Operativen hängst, verlierst du den Blick für die Zukunft.

10. Dez 2025

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Licht macht KI endlich effizient – mit Anna Waag, CEO des Deep-Tech-Startups Synara

![Anna Waag Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Anna_Waag_Online_d7304419ad.jpg) ``` Anna Waag, CEO des Deep-Tech-Startups Synara ``` Deutschlands Hochleistungsrechenzentren verbrauchen heute ca. 20 TWh Strom, bis 2030 wird sich der Verbrauch verdoppeln. Anna Waag, CEO des Deep-Tech-Startups Synara, sagt: „Licht ist die Zukunft der KI. Die heutige Technologie und der damit verbundene Stromverbrauch sind nicht nachhaltig und ein limitierender Faktor. Wir entwickeln optische Prozessoren, die nicht mit Strom, sondern mit Licht rechnen und so 100 Mal effizienter sind als heutige KI-Prozessoren. Wie wir in Zukunft unseren Energieverbrauch decken, ist längst eine gesellschaftliche Zukunftsfrage. Unsere Technologie soll den Energiebedarf der Rechenzentren drastisch senken und so einen wichtigen Beitrag leisten. Ziel für 2026 ist es, mit ersten Pilotkunden eine Roadmap zu entwickeln, damit von Anfang an Kundenbedürfnisse und Entwicklung Hand in Hand gehen und wir so Anforderungen optimal umsetzen. Wir freuen uns, dass die Jury des QIMP High-Tech-Inkubators uns als innovatives junges Unternehmen ausgewählt hat und unseren Weg begleitet.“ Ziel ist es, neuronale KI-Netzwerke mit Licht zu betreiben – schnell, effizient und datensicher. Synara Technologies GmbH wurde von Wissenschaftlern des Instituts für Halbleitertechnik der TU Braunschweig sowie der Ostfalia – Hochschule für angewandte Wissenschaften gegründet. Niedersachsen und vor allem Braunschweig mit dem Nitride Technology Center (NTC), der Braunschweig Zukunft GmbH und dem QIMP High-Tech-Inkubator, bietet ein perfektes Ökosystem zur Entwicklung von Deep-Tech-Startups.

10. Dez 2025

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Viel Verantwortung mit Potenzial: Wie Startups sich in wirtschaftlich unsicheren Zeiten etablieren

Startups stehen vor vielen Unsicherheiten. Besonders in den ersten Jahren müssen junge Unternehmen ihre Finanzen im Blick behalten und Risiken frühzeitig erkennen, um nicht unvorhergesehenen Engpässen ausgesetzt zu sein. Eine stabile Liquidität ist daher für jeden Gründer überlebenswichtig; Stichwort Zahlungssicherheit: Ohne ausreichende Mittel können selbst vielversprechende Geschäftsmodelle scheitern. Mithilfe von regelmäßigen Bonitätsprüfungen können Gründer zusätzlich ihre Geschäftspartner, Lieferanten und Kunden besser einschätzen. Dies kann vor allem bei der Entscheidung über Zahlungsziele, Kreditvergaben oder der Auswahl von Partnern ausschlaggebend sein. Ebenfalls sinnvoll ist die kontinuierliche Überwachung bestehender Geschäftsbeziehungen: Frühwarnsysteme erkennen z. B. Insolvenzhinweise oder Kreditkürzungen und ermöglichen rechtzeitiges Handeln. Bleiben Zahlungen dennoch aus, kann ein professionelles Forderungsmanagement entlasten. Ein automatisiertes Mahnwesen sorgt dann dafür, dass offene Rechnungen konsequent verfolgt werden, ohne Kundenbeziehungen unnötig zu belasten. Entsprechend lohnenswert ist die Zusammenarbeit mit erfahrenen Partnern wie Creditreform: weniger Aufwand, mehr Sicherheit und spürbar entlastete Abläufe. So bleibt Startups mehr Zeit für das, was wirklich zählt – neue Kunden finden, Chancen ergreifen und am Markt wachsen.