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31. Mär 2025

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Lifestyle

Ernährung soll Spaß machen! – mit Stefano Zarella, Influencer, Foodblogger & Kochbuchautor

Journalist: Luisa Riek

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Foto: Lisa/pexels, Nina Schmiedel

Für manche eine Wissenschaft, für andere ein Genuss. Im Interview sagt Stefano Zarrella seine Meinung zum Kochen und zum Essen und worauf es dabei wirklich ankommt.

Stefano Z. - Credit Nina Schmiedel -Online.jpg

Stefano Zarella, Influencer, Foodblogger & Kochbuchautor

Der Essensliebhaber hat italienische Wurzeln, was er auch mit seinen Rezepten und seiner Liebe für mediterranes Essen häufig zeigt. Er kocht nicht nur leidenschaftlich gern, sondern teilt auch regelmäßig leckere Rezepte mit seinen mehr als zwei Millionen Followern auf Social Media und animiert sie dazu, mehr selbst zu kochen.

Woher kommt deine Begeisterung fürs Kochen und wie hat sich daraus eine Social Media-Karriere ergeben?

Meine Begeisterung fürs Kochen habe ich von meiner Mama bekommen. Ich fand es immer sehr bemerkenswert, dass sie für die ganze Familie kocht. Irgendwo war es auch selbstverständlich, aber ich wollte mehr hinter die Kulissen schauen: Wie macht sie das ganze Essen? Mediterran, familiär, italienisch. Sie hat auf einem ganz kleinen Kochfeld für die ganze Familie gekocht, was natürlich auch gutes Timing erfordert. Ich wollte von ihr die ganzen italienischen Rezepte haben und habe dann auf Social Media mit Low Carb und Trend-Rezepten angefangen.

Was für eine Rolle spielt für dich Genuss beim Essen?

Mir ist es wichtig, dass ich genussvoll und gesund esse. Ich schaue immer, dass ich meine Proteine decke, mein Gemüse und meine Früchte esse. Ich habe früher viel Fitness gemacht und dann kann man sich auch etwas gönnen. Ich finde, man soll generell eine Balance haben und sollte sich nichts verbieten. Wenn man mit Verboten anfängt, wird es schwierig und man fühlt sich auch nicht mehr frei. Die Ernährung sollte Spaß machen und man kann es auch immer ausgleichen, indem man viel Sport macht und sich generell viel bewegt, viele Schritte sammelt. Und einfach auch weiß, was man da isst: Wie viel Kalorien hat das? Wie gesund oder ungesund ist das? Ich finde, man sollte sich ein bisschen mit der Materie auseinandersetzen. Ich denke schon, dass wenn man Lust hat auf eine Pizza oder ein Eis, dass man das dann auch essen und nicht auf alles verzichten sollte.

Meine Begeisterung fürs Kochen habe ich von meiner Mama bekommen. Ich fand es immer sehr bemerkenswert, dass sie für die ganze Familie kocht.

Wie gehst du mit dem Thema Nachhaltigkeit in der Küche um?

Ich achte immer darauf, welche Inhaltsstoffe und Zutaten ich einkaufe. Ich schaue, dass ich gute und saisonale Produkte verwende. Ich kenne mich ganz gut aus, was es gibt und welche Sachen auch wirklich eine gute Qualität haben. Da arbeite ich auch mit bestimmten Partnern, die mir wichtig sind. Das bespreche ich immer mit meinem Team, deswegen sind wir auf jeden Fall auf dem richtigen Weg.

Abfall zu vermeiden und wenig Lebensmittel wegzuschmeißen, ist bei mir relativ einfach, da ich allein wohne. Ich mache nie Großeinkäufe und esse meistens gleich. Morgens, mittags und abends gibt es recht ähnliche Gerichte. Und wenn ich nicht für Social Media koche, dann verbrauche ich einfach immer alles, weil ich nicht viel einkaufe. Wenn ich Content Tage habe, wie gestern z. B., da habe ich einen Lotus-Cheesecake gemacht. Dann esse ich ein Stück und die anderen verteile ich an meine Familie. Ich drehe auch immer eine Portion, es ist jetzt nicht so, dass ich 5 Lotus-Cheesecakes mache und dann kriegt man das auch gut weg.

Achtest du darauf, deinen Followern gesunde Rezepte zu zeigen?

Ich mache Rezepte wie es mir Spaß macht. Ich achte jetzt nicht darauf, dass alles immer gesund ist und keine Fette oder Zucker hat. Bei mir gibt’s Soul Food.

Factbox

Mit seinem ersten Kochbuch „Unglaublich schnell“ ist er direkt auf Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste gelandet. Hier verrät er 60 schnelle Rezepte für den Feierabend oder wenn‘s mal schnell gehen muss.

11. Jul 2025

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Gesundheit

Wo demenzkranke Menschen mit allen Sinnen gefordert sind – mit Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist

![Esther_Daenschel_xl online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Esther_Daenschel_xl_online_7618aeaf4e.jpg) ``` Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist ``` **Was ist ein Sinnesgarten?** Ein Therapie- und Sinnesgarten ist ein gestalteter Raum, der alle Sinne anspricht und Menschen mit Demenz positive Erlebnisse ermöglicht. Besonders wichtig sind die Barrierefreiheit und die klare Aufteilung in verschiedene Gartenbereiche, die die Orientierung erleichtern und unterschiedliche Bedürfnisse – von Aktivierung bis Entspannung – ansprechen. Jeder Therapiegarten ist individuell und sollte immer an die Gegebenheiten vor Ort, das Klientel und die Menschen, die ihn mit Leben füllen, angepasst werden. **Welche Bedeutung haben solche Gärten für demenzkranke Menschen?** Für Menschen mit Demenz hat ein Therapie- und Sinnesgarten große therapeutische Bedeutung. Er wirkt anregend, vermittelt Geborgenheit, kann Erinnerungen wecken und den Erhalt von Alltagskompetenzen unterstützen. Sinnesgärten stärken Selbstwirksamkeit, Teilhabe und Lebensqualität und bieten Raum für Begegnung und sinnvolle Beschäftigung. Sie fördern soziale Kontakte, bieten Abwechslung und schaffen kleine Inseln der Ruhe, Begegnung und Aktivität. **Welche Aktivitäten sind dort möglich?** In unserem Therapie- und Sinnesgarten im Hinsbleek 9 können vielfältige Angebote stattfinden, die sich an den individuellen Fähigkeiten und Ressourcen der Bewohner:innen orientieren. Neben der Sinnesanregung durch Riechen, Tasten und Schmecken von Kräutern, Gemüse und Obst können die Besucher:innen unter der Pergola oder auf der Klönschnackbank gemeinsam sitzen und plaudern. Bewegungseinheiten wie Spaziergänge und Naturbeobachtungen fördern die Mobilität und Wahrnehmung. Darüber hinaus bietet unser Sinnesgarten barrierefreie Hochbeete, die unterfahrbar oder in Stehhöhe zum Gärtnern einladen.

17. Jun 2025

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Lifestyle

DIY als Philosophie – mit Jonas Winkler

![JonasWinkler Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Jonas_Winkler_Online_8c75c7f697.jpg) ``` Jonas Winkler, Tischlermeister & Content Creator ``` Selbstgemacht statt gekauft: „Do it Yourself“ ist eine Einladung für jeden, das eigene Zuhause ganz persönlich und mit Herzblut zu gestalten. Ob Möbel, Deko oder kleine Reparaturen: Jedes selbstgemachte Stück, jede Upcycling-Kommode erzählt seine eigene Geschichte und macht die eigenen vier Wände noch gemütlicher. Dabei geht es um Spaß am Handwerk, die Freiheit, Materialien und Techniken nach Lust und Laune auszuprobieren – und auch darum, aus Fehlern zu lernen. Genau das lebt Jonas Winkler, Tischlermeister und Produktdesigner auf seinen Social Media-Kanälen vor. Mit seinen inspirierenden Ideen und detaillierten DIY-Tutorials motiviert er Heimwerkende und alle, die es noch werden wollen. Darf es ein ergonomischer Gaming-Tisch sein oder ein paar Kniffe, wie man ein krummes Holzbrett wieder gerade bekommt? Egal, ob großes oder kleines Projekt: „Mit etwas Selbstgemachten entsteht nicht nur ein Objekt, sondern eine emotionale Verbindung zwischen Mensch, Material und dem Stolz, etwas Bleibendes geschaffen zu haben.“ Dabei dürfen auch Fehler passieren. „Ich mache selbst nicht alles richtig, wie man in meinen Videos sieht“, sagt Jonas Winkler lachend, „das Spannende ist doch das Knobeln: Wie kriegen wir den Karren jetzt aus dem Dreck? Probleme offen zeigen und Lösungen finden, darum geht es. Aufgeben ist keine Option.“ Natürlich muss man einige Dinge nicht selbst erleben, um zu wissen, dass sie auch gefährlich sein können, betont Jonas Winkler: „Gerade Laien müssen Sicherheit priorisieren. Bei Billigwerkzeug etwa ist das Unfallpotenzial enorm. Wie schnell ein günstiger Akku überhitzt oder ein Schraubenschlüssel bricht – das demonstrieren wir in meiner Werkstatt als sicheren Raum, um Risiken zu minimieren.“ Sein eigener Weg begann mit dem Studium des Produktdesigns. Die Neugier, wie Entwürfe Realität werden, führte ihn zu ersten eigene DIY-Projekten und schließlich dazu, auch den Handwerksmeister zu absolvieren. Gerade heute, wo so vieles fremdbestimmt ist und durch Technologien immer schwerer greifbar wird, bietet das Handwerk eine besondere Möglichkeit, selbst aktiv Einfluss auf das Ergebnis zu nehmen. „Der Gedanke, etwas selbst zu designen, zu erschaffen und damit einem Möbelstück eine Geschichte zu geben, ist unersetzlich“, erklärt er. Und was braucht es seiner Meinung nach, damit das Holzhandwerk auch als Ausbildungsbetrieb attraktiv und zeitgemäß bleibt? „Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen. Das Wichtigste aber ist, das es Spaß macht.“ Also nichts wie los: Neugierig sein, ins Tun kommen und sich ein Traum-Zuhause schaffen, das genauso einzigartig ist, wie man selbst. Das nächste DIY-Projekt wartet vielleicht schon am nächsten Straßenrand. >Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen.