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4. Apr 2025

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Lifestyle

Faszination Wasser – Im Interview mit Alexander Schönberg

Journalist: Kirsten Schwieger

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Foto: Alexander Schönberg

Der Hamburger Fotograf Alexander Schönberg hat ein Faible für Wasser und alles, was das Potenzial hat, künstlerisch in Serie zu gehen.

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Der Hamburger Fotograf Alexander Schönberg 

Du hast mal gesagt, du brauchst Fotografie als eine Art Therapie - wie funktioniert das bei dir konkret?

Fotografieren ist für mich wie Meditation. Ich bekomme dabei den Kopf total leer und bin quasi tiefenentspannt. Erst wenn ich danach zum Beispiel wieder im Auto sitze, bin ich wieder von dieser Welt.

Eines deiner zentralen Themen sind Menschen am (nebligen) Wasser – welche Bedeutung hat dieses Element für dich persönlich?

Wasser fasziniert mich total. Wasser ist Leben, immer in Bewegung, kein Stillstand. Ein Berg ist gesetzt, heute noch derselbe wie gestern. Wasser dagegen ist immer neu, jede Welle ist individuell.

Wasser ist Leben, immer in Bewegung, kein Stillstand.

Darf es auch Wasser mit Badewetter sein?

Ja klar, hauptsache, das Motiv inspiriert mich. Ich limitiere mich da nicht so wie vielleicht manch andere Fotografen. Wenn ich das Gefühl habe, das Motiv ist der Startschuss zu einer Serie, bin ich dabei. Egal ob neblige Waterkant oder bunte Sonnenschirme aus der Perspektive einer Drohne. In letzterem Fall wäre ich gepackt von den Farben, die sich wie ein roter Faden durch die Fotoserie ziehen würden.

Kannst du dich auch beim Badeurlaub erholen und falls ja, wo geht es für dich als Nordlicht hin?

Klar, Badeurlaub ist eine schöne Sache. Wobei Urlaub bei mir zu mindestens 50 Prozent aus Fotografie besteht. Aber wie gesagt, dabei kann ich ja super abschalten. Zum Baden hat mir Mallorca sehr gut gefallen, besonders die kleinen, ruhigeren Buchten im Südosten. Aber auch Teneriffa und Madeira haben ein tolles Meer – zum Fotografieren fast noch schöner als zum Baden.

Wohin würdest du gerne noch reisen?

Ich war noch nie in den USA, da muss ich unbedingt hin. Und auch nach Thailand, von wo ich schon unzählige Fotos gesehen habe, aber mich das Gefühl beschleicht: da geht künstlerisch noch mehr. Also ganz minimalistisch, bei coolen Lichtverhältnissen mit dem Blick eines Fotografen drauflos legen.

Aber auch Teneriffa und Madeira haben ein tolles Meer – zum Fotografieren fast noch schöner als zum Baden.

Dein Fotografenblick hat dir schon diverse Auszeichnungen gebracht – was bedeuten dir diese?

Sehr viel, besonders mein erster Award. Den habe ich nur anderthalb Jahre nach meinem Start als Fotograf erhalten – auf meine allererste Bewerbung hin. Dieser Award hat mich in meiner Arbeit bestätigt und war definitiv der Impuls, weiterzumachen. Er war auch mein Türöffner in die Community professioneller Fotografen und in viele Galerien.

Wie war dein Einstieg in die Fotografie?

Nicht schwer, aber interessant. Ich bin eigentlich Musiker gewesen, aber auf Anraten einer Ärztin, mehr spazieren zu gehen, bin ich gleich raus in den ersten Fotoladen und hab‘ mir eine Kamera gekauft – damit ich mich draußen an der frischen Luft nicht langweile.

Bist du nah am Wasser gebaut?

Nicht wirklich. Allerdings muss ich gestehen, dass mir beim Öffnen der Mailbenachrichtigung über den ersten Award tatsächlich Freudentränen gekommen sind.

Factbox

Alexander Schönberg hat 15 Jahre lang Musik studiert, bevor er 2015 als Autodidakt zur Fotografie kam. Sie gibt dem 46-jährigen Hamburger die Möglichkeit, seine persönliche Perspektive auf Szenen und Objekte des täglichen Lebens festzuhalten, wodurch die Bilder immer mehr zu einem Medium seiner Kommunikation mit der Welt werden.

23. Okt 2025

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Lifestyle

Wie lassen sich Gaming und Streaming und Familie unter einen Hut bringen? – mit Maria Rapp (Rehleiin), Nordmann alias Tom

![Maria Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Maria_Online_f6d06845e6.jpg) ```Maria Rapp (Rehleiin), inspiriert seit 2024 ihre Community auf Twitch und TikTok mit einer einzigartigen Kombination aus entspanntem Durcheinander und trockenem Humor``` Mir ist es wichtig, dass meine Kinder Nähe und Verlässlichkeit spüren. Deshalb kommunizieren wir klar: Die Kinder wissen, wann ich streame, bei Events springt die Familie ein. Da die Kinder 50/50 bei beiden Eltern leben, plane ich in kinderfreien Wochen meine Streams und Social Media-Inhalte. In Kinderwochen hat der Alltag Vorrang, manchmal gehe ich abends spontan live. Meine Energie teile ich bewusst ein, um für die Kinder präsent zu sein. Mein Teilzeitjob ermöglicht mir Nachmittage mit ihnen, in kinderfreien Wochen arbeite ich Vollzeit. Ich lasse Puffer für Spontanes, Content vorproduzieren hilft enorm. Die Anfangszeit war schwierig, ans Aufhören dachte ich aber nie! Hilfe anzunehmen fällt mir noch schwer, aber ich arbeite daran (lacht). Seit Juli entlastet mich ein Management bei vielen Dingen. Und Yoga hilft mir, runterzukommen. Mein Tipp für alle, Familie und Streaming zu verbinden: Setzt klare Prioritäten, plant mit Puffern, damit Stress erst gar nicht entsteht, und kommuniziert offen mit Kindern und Community. Akzeptiert, dass Familienleben Einschränkungen mit sich bringt, das ist keine Schwäche, sondern Realität. Feste Absprachen helfen, und wenn die Kinder mich während eines Streams brauchen, sorgen meine Mods dafür, dass der Stream weiterläuft und können im Notfall sogar auf meine Hardware zugreifen (was glücklicherweise noch nie vorkam). Ein gutes Netzwerk aus Familie, Freunden oder Management, die den Rücken freihalten, ist einfach wichtig. Für mich zählen Konstanz und Ehrlichkeit mehr als Perfektion. ![Tom Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Tom_Online_65e2a5d872.jpg) ```Nordmann alias Tom begeistert als Streamer und Familienvater mit seiner Community-Nähe und kreativen Gaming-Inhalten``` Ich streame meist nachts, wenn zu Hause Ruhe einkehrt – so passt es am besten zum Familienalltag. Veranstaltungen plane ich frühzeitig, und dank der Unterstützung meiner Frau, Familie und Schwiegereltern lässt sich alles gut vereinbaren. Durch mein Homeoffice bin ich flexibel und erreichbar. Mein Management übernimmt Planung, Kommunikation und Verträge, wodurch ich mehr Struktur habe und mich voll auf Community, Streams und Content konzentrieren kann. Freizeit habe ich kaum, doch viele meiner Hobbys wie Boxen, Food-Vlogs oder Familienaktivitäten fließen eh direkt in meine Arbeit ein. Oft dachte ich: „Aufhören wäre jetzt einfacher.“ Eine Pause zeigte mir jedoch, wie sehr mir das Streaming als Ausgleich und durch den Austausch mit der Community fehlt. Der Anfang war tough: über 1.000 Stunden Stream im ersten Jahr bei nur wenigen Zuschauenden. Davon konnte ich meine Familie nicht ernähren. Es ist wie im Fußball: Entweder es kommt, oder nicht. Man muss da reinwachsen. Wichtig ist aber vor allem, dass es Spaß macht, man authentisch bleibt und es den Leuten gefällt. Kommunikation ist einfach das A und O, um Familie und Streaming zu vereinbaren. Pläne offen besprechen, klare Regeln vereinbaren und die gemeinsame Zeit bewusst pflegen. Rücksicht hat oberste Priorität! Die Familie darf nie leiden. Selbstständig zu sein ist generell nie einfach und als Streamer oder Influencer in der heutigen Zeit dauerhaft relevant zu bleiben oder überhaupt eine gewisse Reichweite aufzubauen, ist nochmal eine ganz eigene Herausforderung.