Diesen Artikel teilen:

6. Jul 2023

|

Lifestyle

Feuer frei für perfektes Grillieren

Journalist: Julia Butz

|

Foto: Nonik Bela/unsplash, Rahel Schneuwly/Studio Rude

Auch beim Grillieren gilt: Weniger ist mehr. Nach TV-Koch und Gastronom René Schudel kommt es dabei eher auf wenige, aber gute Zutaten an.

rene-schudel-c-studio-rude-rahel-schneuwly-2.jpg
René Schudel, leidenschaftlicher Freiluft-Koch, Fernsehkoch und Kochbuchautor

«Das Aufwendigste beim Grillieren ist, es simpel zu gestalten.», sagt René Schudel und empfiehlt, es eher einfach zu halten, sich bereits bei Einkauf und Menüplanung auf zwei, drei Komponenten zu fokussieren und gar nicht so viel Unterschiedliches vorzubereiten. «Viele machen den Fehler, zu viele Geschmackskomponenten auf den Teller bringen zu wollen. Dabei muss das gar nicht sein. Lieber fokussieren und wenige, dafür hochwertige und frische Lebensmittel kaufen», sagt René Schudel.

Das kann zum Beispiel ein frisch gehobelter Salat aus Fenchelstreifen mit Orangensaft und Olivenöl sein oder vorgekochte und flachgedrückte Kartoffeln, die auf dem Grill angeröstet und mit einer Olivenpaste aus Knoblauch, Thymian und Olivenöl bestrichen werden. Oder auch ein knuspriges Baguette, welches mit drei selbstgemachten Buttersorten, wie einer Chili-Butter, Zitronen-Butter und Bärlauch-Butter aufgepeppt wird. Auch ein sehr gutes Salz und ein hochwertiger Pfeffer, ein gutes Öl und die Verwendung frischer Kräuter, wie Rosmarin, Salbei und Thymian, Petersiliensträucher oder Minze-Blätter zum Einreiben oder Aromatisieren in der Tropfschale tragen dazu bei, um Gästen den perfekten Grillgenuss zu bereiten. Eigentlich ganz einfach. Und so gut!

Besonders spannend ist nach René Schudel der Einsatz von Obst und Gemüse auf dem Grill. Denn auch «jenseits des klassischen Maiskolbens als Gemüsebeilage» gäbe es noch sehr viel mehr zu entdecken.

Limetten, Zitronen, Orangen oder Passionsfrucht halbiert, mit der Fruchtfläche nach unten direkt aufs Rost legen. Vorab etwas mit Raps-oder Sonnenblumenöl eingestrichen, entwickeln die Früchte ein besonderes, fast schon karamellartiges Aroma.

Wie zum Beispiel Zitrusfrüchte: Limetten, Zitronen, Orangen oder Passionsfrucht halbiert, mit der Fruchtfläche nach unten direkt aufs Rost legen. Vorab etwas mit Raps-oder Sonnenblumenöl eingestrichen, entwickeln die Früchte ein besonderes, fast schon karamellartiges Aroma. Das funktioniert auch mit frischem Knoblauch hervorragend. Umwickelt mit Backpapier, schmort der Knoblauch in etwas Öl auf dem Grill und eignet sich so gut als Beilage zu Fleisch und Fisch. Wurzelgemüse kann gespalten und mit Öl bestrichen ebenso auf den Grill weichziehen und wird mit ein wenig Frischkäse obenauf, ein paar gezupften Oreganoblättern und frischem Zitronenabrieb zum Hauptdarsteller auf dem Teller. «Früchte und Gemüse, die auf dem Grill schmoren, entwickeln besondere Geschmacksnoten, die völlig anders schmecken, als wir es aus dem Kochtopf gewohnt sind. Das ist eine Riesenwelt, die sich hier auftut. Und wir sind noch viel zu wenig mutig!», so René Schudel.

Und woran erkennt der Laie, ob das Fleisch die richtige Garzeit erreicht hat? Nach René Schudel sollten sich untrainierte Griller, vor allem bei einer Vorliebe für grosse Fleischstücke, ein Fleischthermometer zulegen. Ein simples, digitales reiche dabei völlig aus. Und auch wenn sich die Grillvorlieben in Bezug auf die Geräte – ob Kohle-, Gas- oder Elektrogrill unterscheiden: Sich Zeit nehmen, dem Grillgut und seinen Gästen die Zuwendung zu geben, die es braucht – das spricht immer für einen sehr guten Grillmeister.

Grillgut sollte generell nicht zu lang zu grosser Hitze ausgesetzt werden. Als Idealtemperatur gelten zwischen 95 Grad (Spareribs, Pulled Pork) und 280 Grad (Steaks). Fleisch, nachdem es vom Rost kommt, in Alu zunächst etwas entspannen lassen. Geräuchertes und Gepökeltes gehören nicht auf den Grill.

11. Jul 2025

|

Gesundheit

Wo demenzkranke Menschen mit allen Sinnen gefordert sind – mit Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist

![Esther_Daenschel_xl online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Esther_Daenschel_xl_online_7618aeaf4e.jpg) ``` Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist ``` **Was ist ein Sinnesgarten?** Ein Therapie- und Sinnesgarten ist ein gestalteter Raum, der alle Sinne anspricht und Menschen mit Demenz positive Erlebnisse ermöglicht. Besonders wichtig sind die Barrierefreiheit und die klare Aufteilung in verschiedene Gartenbereiche, die die Orientierung erleichtern und unterschiedliche Bedürfnisse – von Aktivierung bis Entspannung – ansprechen. Jeder Therapiegarten ist individuell und sollte immer an die Gegebenheiten vor Ort, das Klientel und die Menschen, die ihn mit Leben füllen, angepasst werden. **Welche Bedeutung haben solche Gärten für demenzkranke Menschen?** Für Menschen mit Demenz hat ein Therapie- und Sinnesgarten große therapeutische Bedeutung. Er wirkt anregend, vermittelt Geborgenheit, kann Erinnerungen wecken und den Erhalt von Alltagskompetenzen unterstützen. Sinnesgärten stärken Selbstwirksamkeit, Teilhabe und Lebensqualität und bieten Raum für Begegnung und sinnvolle Beschäftigung. Sie fördern soziale Kontakte, bieten Abwechslung und schaffen kleine Inseln der Ruhe, Begegnung und Aktivität. **Welche Aktivitäten sind dort möglich?** In unserem Therapie- und Sinnesgarten im Hinsbleek 9 können vielfältige Angebote stattfinden, die sich an den individuellen Fähigkeiten und Ressourcen der Bewohner:innen orientieren. Neben der Sinnesanregung durch Riechen, Tasten und Schmecken von Kräutern, Gemüse und Obst können die Besucher:innen unter der Pergola oder auf der Klönschnackbank gemeinsam sitzen und plaudern. Bewegungseinheiten wie Spaziergänge und Naturbeobachtungen fördern die Mobilität und Wahrnehmung. Darüber hinaus bietet unser Sinnesgarten barrierefreie Hochbeete, die unterfahrbar oder in Stehhöhe zum Gärtnern einladen.

17. Jun 2025

|

Lifestyle

DIY als Philosophie – mit Jonas Winkler

![JonasWinkler Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Jonas_Winkler_Online_8c75c7f697.jpg) ``` Jonas Winkler, Tischlermeister & Content Creator ``` Selbstgemacht statt gekauft: „Do it Yourself“ ist eine Einladung für jeden, das eigene Zuhause ganz persönlich und mit Herzblut zu gestalten. Ob Möbel, Deko oder kleine Reparaturen: Jedes selbstgemachte Stück, jede Upcycling-Kommode erzählt seine eigene Geschichte und macht die eigenen vier Wände noch gemütlicher. Dabei geht es um Spaß am Handwerk, die Freiheit, Materialien und Techniken nach Lust und Laune auszuprobieren – und auch darum, aus Fehlern zu lernen. Genau das lebt Jonas Winkler, Tischlermeister und Produktdesigner auf seinen Social Media-Kanälen vor. Mit seinen inspirierenden Ideen und detaillierten DIY-Tutorials motiviert er Heimwerkende und alle, die es noch werden wollen. Darf es ein ergonomischer Gaming-Tisch sein oder ein paar Kniffe, wie man ein krummes Holzbrett wieder gerade bekommt? Egal, ob großes oder kleines Projekt: „Mit etwas Selbstgemachten entsteht nicht nur ein Objekt, sondern eine emotionale Verbindung zwischen Mensch, Material und dem Stolz, etwas Bleibendes geschaffen zu haben.“ Dabei dürfen auch Fehler passieren. „Ich mache selbst nicht alles richtig, wie man in meinen Videos sieht“, sagt Jonas Winkler lachend, „das Spannende ist doch das Knobeln: Wie kriegen wir den Karren jetzt aus dem Dreck? Probleme offen zeigen und Lösungen finden, darum geht es. Aufgeben ist keine Option.“ Natürlich muss man einige Dinge nicht selbst erleben, um zu wissen, dass sie auch gefährlich sein können, betont Jonas Winkler: „Gerade Laien müssen Sicherheit priorisieren. Bei Billigwerkzeug etwa ist das Unfallpotenzial enorm. Wie schnell ein günstiger Akku überhitzt oder ein Schraubenschlüssel bricht – das demonstrieren wir in meiner Werkstatt als sicheren Raum, um Risiken zu minimieren.“ Sein eigener Weg begann mit dem Studium des Produktdesigns. Die Neugier, wie Entwürfe Realität werden, führte ihn zu ersten eigene DIY-Projekten und schließlich dazu, auch den Handwerksmeister zu absolvieren. Gerade heute, wo so vieles fremdbestimmt ist und durch Technologien immer schwerer greifbar wird, bietet das Handwerk eine besondere Möglichkeit, selbst aktiv Einfluss auf das Ergebnis zu nehmen. „Der Gedanke, etwas selbst zu designen, zu erschaffen und damit einem Möbelstück eine Geschichte zu geben, ist unersetzlich“, erklärt er. Und was braucht es seiner Meinung nach, damit das Holzhandwerk auch als Ausbildungsbetrieb attraktiv und zeitgemäß bleibt? „Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen. Das Wichtigste aber ist, das es Spaß macht.“ Also nichts wie los: Neugierig sein, ins Tun kommen und sich ein Traum-Zuhause schaffen, das genauso einzigartig ist, wie man selbst. Das nächste DIY-Projekt wartet vielleicht schon am nächsten Straßenrand. >Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen.