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25. Feb 2019

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Lifestyle

Fitnessprogramm für den Vierbeiner

Journalist: Armin Fuhrer

Hunde können echte Bewegungsfanatiker sein. Agility ist ein Sport, der sie körperlich und geistig herausfordert und die Beziehung zum Menschen fördert.

Viele Hundehalter kennen das: Ihr vierbeiniger Liebling ist häufig nicht ausgelastet und braucht etwas, womit er sich abreagieren kann. Wenn dafür nicht das Sofa im Wohnzimmer oder die Hausschuhe des Hausherrn herhalten sollen, kann Sport helfen. Denn auch für Hunde gibt es schon seit Ende der siebziger Jahre eine Fitnessbewegung: Agility. Das kann man betreiben wie ein Profi – immerhin werden sogar Weltmeisterschaften veranstaltet – oder rein aus Spaß an der Freude.

Für die allermeisten Hundebesitzer steht wohl weniger der Wettbewerb im Vordergrund als der Spaß, den sie gemeinsam mit ihrem Liebling erleben können. Beim Agility-Training durchläuft der Hund einen Parcours aus Hindernissen, über die er beispielsweise rüberspringen oder unter denen er durchlaufen muss. Das trainiert seine körperliche Fitness, beansprucht seine geistigen Fähigkeiten und macht vielen Hunden einfach viel Spaß. Zudem fördert es die Bindung zwischen Zwei- und Vierbeinern, denn Frauchen oder Herrchen kommt bei der Sache auch eine Aufgabe zu: Sie zeigen dem Hund durch Zeichen oder Befehle, was er zu tun hat und loben ihn im Erfolgsfall. Und am Ende ist der Hund so richtig ausgepowert und hat, kaum ist er wieder zuhause, vielleicht nur nach einen Wunsch: ab ins Körbchen, gemütlich einrollen und schlafen.

Wer seinen Hund auf diese Weise mit einem großen Fun-Factor fordern möchte, kann das vorwiegend am Wochenende auf eigens eingerichteten Parcour-Anlagen tun, die Vereine oder Hundeschulen in vielen Städten anbieten. A propos Hundeschule: Ohne eine Einführung durch einen Hundetrainer sollte kein Hund auf den Parcours geschickt werden. Und der Mensch sollte gleich mit üben, denn wie so oft gilt auch beim Agility-Training: Wenn es nicht richtig läuft, ist meistens der Mensch schuld, nicht der Hund.

Bevor es losgeht, müssen aber unbedingt ein paar Fragen geklärt werden. Ist mein Hund geeignet für das Training? Sehr große Hunde oder kleine Rassen mit langgestreckten Körpern beispielsweise sind das nicht. Ebenso sollte der Hund mindestens 15 Wochen alt sein. Für ältere Hunde, die nicht mehr so gut auf vier Beinen unterwegs sind, ist Agility ebenso nicht geeignet. Und eine Grundregel sollte unbedingt beachtet werden: Spaß muss es machen. So gibt es viele Hunde, die großen Spaß beim Agility-Training haben – andere aber auch nicht. Niemals sollte man einen solchen Hund dazu zwingen. Ebenso sollte der Mensch keine Höchstleistungen verlangen, um sich damit vor seinen eigenen Artgenossen brüsten zu können.

An grauen und kalten Wintertagen kann man zumindest für kleinere Hunde einen Parcours auch im heimischen Wohnzimmer aufbauen. Zum Beispiel lässt sich mit ein paar Stühlen und Decken ein Tunnel errichten, durch den der Hund gerne durchkrabbelt, vor allem, wenn am Ausgang zur Belohnung ein Leckerli wartet. So kann man im Winter schon mal für den richtigen Parcours draußen üben.

11. Jul 2025

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Gesundheit

Wo demenzkranke Menschen mit allen Sinnen gefordert sind – mit Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist

![Esther_Daenschel_xl online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Esther_Daenschel_xl_online_7618aeaf4e.jpg) ``` Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist ``` **Was ist ein Sinnesgarten?** Ein Therapie- und Sinnesgarten ist ein gestalteter Raum, der alle Sinne anspricht und Menschen mit Demenz positive Erlebnisse ermöglicht. Besonders wichtig sind die Barrierefreiheit und die klare Aufteilung in verschiedene Gartenbereiche, die die Orientierung erleichtern und unterschiedliche Bedürfnisse – von Aktivierung bis Entspannung – ansprechen. Jeder Therapiegarten ist individuell und sollte immer an die Gegebenheiten vor Ort, das Klientel und die Menschen, die ihn mit Leben füllen, angepasst werden. **Welche Bedeutung haben solche Gärten für demenzkranke Menschen?** Für Menschen mit Demenz hat ein Therapie- und Sinnesgarten große therapeutische Bedeutung. Er wirkt anregend, vermittelt Geborgenheit, kann Erinnerungen wecken und den Erhalt von Alltagskompetenzen unterstützen. Sinnesgärten stärken Selbstwirksamkeit, Teilhabe und Lebensqualität und bieten Raum für Begegnung und sinnvolle Beschäftigung. Sie fördern soziale Kontakte, bieten Abwechslung und schaffen kleine Inseln der Ruhe, Begegnung und Aktivität. **Welche Aktivitäten sind dort möglich?** In unserem Therapie- und Sinnesgarten im Hinsbleek 9 können vielfältige Angebote stattfinden, die sich an den individuellen Fähigkeiten und Ressourcen der Bewohner:innen orientieren. Neben der Sinnesanregung durch Riechen, Tasten und Schmecken von Kräutern, Gemüse und Obst können die Besucher:innen unter der Pergola oder auf der Klönschnackbank gemeinsam sitzen und plaudern. Bewegungseinheiten wie Spaziergänge und Naturbeobachtungen fördern die Mobilität und Wahrnehmung. Darüber hinaus bietet unser Sinnesgarten barrierefreie Hochbeete, die unterfahrbar oder in Stehhöhe zum Gärtnern einladen.

17. Jun 2025

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Lifestyle

DIY als Philosophie – mit Jonas Winkler

![JonasWinkler Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Jonas_Winkler_Online_8c75c7f697.jpg) ``` Jonas Winkler, Tischlermeister & Content Creator ``` Selbstgemacht statt gekauft: „Do it Yourself“ ist eine Einladung für jeden, das eigene Zuhause ganz persönlich und mit Herzblut zu gestalten. Ob Möbel, Deko oder kleine Reparaturen: Jedes selbstgemachte Stück, jede Upcycling-Kommode erzählt seine eigene Geschichte und macht die eigenen vier Wände noch gemütlicher. Dabei geht es um Spaß am Handwerk, die Freiheit, Materialien und Techniken nach Lust und Laune auszuprobieren – und auch darum, aus Fehlern zu lernen. Genau das lebt Jonas Winkler, Tischlermeister und Produktdesigner auf seinen Social Media-Kanälen vor. Mit seinen inspirierenden Ideen und detaillierten DIY-Tutorials motiviert er Heimwerkende und alle, die es noch werden wollen. Darf es ein ergonomischer Gaming-Tisch sein oder ein paar Kniffe, wie man ein krummes Holzbrett wieder gerade bekommt? Egal, ob großes oder kleines Projekt: „Mit etwas Selbstgemachten entsteht nicht nur ein Objekt, sondern eine emotionale Verbindung zwischen Mensch, Material und dem Stolz, etwas Bleibendes geschaffen zu haben.“ Dabei dürfen auch Fehler passieren. „Ich mache selbst nicht alles richtig, wie man in meinen Videos sieht“, sagt Jonas Winkler lachend, „das Spannende ist doch das Knobeln: Wie kriegen wir den Karren jetzt aus dem Dreck? Probleme offen zeigen und Lösungen finden, darum geht es. Aufgeben ist keine Option.“ Natürlich muss man einige Dinge nicht selbst erleben, um zu wissen, dass sie auch gefährlich sein können, betont Jonas Winkler: „Gerade Laien müssen Sicherheit priorisieren. Bei Billigwerkzeug etwa ist das Unfallpotenzial enorm. Wie schnell ein günstiger Akku überhitzt oder ein Schraubenschlüssel bricht – das demonstrieren wir in meiner Werkstatt als sicheren Raum, um Risiken zu minimieren.“ Sein eigener Weg begann mit dem Studium des Produktdesigns. Die Neugier, wie Entwürfe Realität werden, führte ihn zu ersten eigene DIY-Projekten und schließlich dazu, auch den Handwerksmeister zu absolvieren. Gerade heute, wo so vieles fremdbestimmt ist und durch Technologien immer schwerer greifbar wird, bietet das Handwerk eine besondere Möglichkeit, selbst aktiv Einfluss auf das Ergebnis zu nehmen. „Der Gedanke, etwas selbst zu designen, zu erschaffen und damit einem Möbelstück eine Geschichte zu geben, ist unersetzlich“, erklärt er. Und was braucht es seiner Meinung nach, damit das Holzhandwerk auch als Ausbildungsbetrieb attraktiv und zeitgemäß bleibt? „Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen. Das Wichtigste aber ist, das es Spaß macht.“ Also nichts wie los: Neugierig sein, ins Tun kommen und sich ein Traum-Zuhause schaffen, das genauso einzigartig ist, wie man selbst. Das nächste DIY-Projekt wartet vielleicht schon am nächsten Straßenrand. >Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen.