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27. Mär 2023

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Lifestyle

Flexibel und abwechslungsreich mit dem Wohnmobil

Journalist: Kirsten Schwieger/Alicia Steinbrück

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Foto: vidar merthiesen/unsplash

Wohnmobile, Caravane und Camping liegen stärker denn je im Trend – die Menschen sehnen sich danach, der Natur möglichst nah zu sein, um Ruhe und somit einen entspannenden Ausgleich zum sonst so stressigen Alltag zu finden. Gerade in Zeiten der Corona-bedingten Reisebeschränkungen wird auch Deutschland als Urlaubsland immer beliebter. Welche Regionen eignen sich besonders gut für Camping-Liebhaber? 

In Deutschlands Norden sind Wohnmobil-Touren in Mecklenburg-Vorpommern ein Muss. Schließlich wurde Camping dort schon zu DDR-Zeiten zur Hochkultur erklärt und entsprechend zelebriert. Abgesehen davon kann dieses Bundesland nicht nur mit einer grandiosen Küste, sondern auch mit einer einzigartigen Naturlandschaft im Landesinneren aufwarten. Über 1.000 Seen hat die Mecklenburger Seenplatte auf Lager, die per Kanu erkundet – oder mit dem Fahrrad umrundet werden können. Knapp 30 Campingplätze gewähren hier Unterschlupf und jede Menge naturnaher und spaßiger Aktivitäten für die ganze Familie. Kulturelle Abwechslung bietet die Landeshauptstadt Schwerin mit ihrer märchenhaften Schlossinsel, Kühlungsborn mit ehemaligem DDR-Grenzturm und mondäner Strandpromenade oder das historische Stadtzentrum von Rostock. Östlich der Rostocker Hafeneinfahrt, im Ortsteil Warnemünde, lockt der Campingplatz Markgrafenheide mit direkter Strandlage. Auch die naheliegende Halbinsel Darß-Zingst mit dem Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft und ihren Traumstränden ist bei Campern sehr beliebt. Im Regenbogencamp Prerow können Wohnmobile im lauschigen Kiefernwald direkt hinter den Dünen stehen. Getoppt wird dieses einzigartige Naturerlebnis nur noch von einer Rundreise durch Rügen. Auf die größte deutsche Ostseeinsel mit den berühmten Kreidefelsen gelangt man über den Rügendamm. Die Kreidefelsformation Königsstuhl im Nationalpark Jasmund lässt sich prima von kleinen, nahen gelegenen Parkplätzen aus bewundern und erkunden.

Eigentlich zieht es Sie jedes Jahr in die warmen, südeuropäischen Länder wie Italien, was in diesem Jahr aber schwierig wird? Dann ist eine Wohnmobil-Tour durchs Moseltal ein würdiger Ersatz. Aufgrund des besonders milden Klimas haben die Römer schon vor 2.000 Jahren im Tal der Mosel Wein angebaut. Wer in Koblenz startet, hat dort im schön sanierten Campingpark bereits eine zünftige Bleibe für die erste Nacht gefunden – mit einem phantastischen Ausblick auf die Altstadt und die Festung Ehrenbreitstein. Ein würdiger Start für die rund 300 Kilometer lange Tour entlang malerischer Weinberge und sanfter Flussauen bei der sich hinter jeder Flussbiegung neue Eindrücke auftun. Neben beeindruckender Natur wartet das Moseltal mit jeder Menge historischer Burgen, Schlösser und Klöster auf, beispielsweise der Reichsburg Cochem, die nicht nur Ritterfans begeistert. Ganz in der Nähe ist die Hängeseilbrücke Geierlay zu bestaunen, über die man zu Fuß das Mörsdorfer Bachtalüberqueren kann. Der Campingplatz Historische Mühle Vogelsang in Brodenbach liegt in idyllischster Natur und ist eine ideale Ausgangsposition für Wanderungen durch das Ehrenburger Tal. Auch die berühmte Burg Eltz ist von hier aus nur einen Katzensprung entfernt. Natürlich lässt sich das Moseltal auch vom Wasser aus mit dem Kanu oder Ruderboot erkunden. Auf einer romantischen Insel mitten in der Mosel liegt die Campinginsel Sonnenwerth in Hatzenport. Von der einen Seite der Campinginsel bietet sich ein wunderbarer Ausblick auf Weinberge, von der anderen auf den Hunsrück. 

So richtig zur Ruhe kommen Sie nur in den Bergen? Dann empfiehlt sich eine Wohnmobil-Tour auf der Deutschen Alpenstraße – neben spektakulären Bergkulissen, kristallklarer Bergseen und jeder Menge Sehenswürdigkeiten. Vom Bodensee führt die 450 Kilometer lange Strecke quer über die bayerischen Alpen bis zum Nationalpark Berchtesgaden. Startpunkt ist Lindau am Bodensee mit seiner berühmten Altstadtinsel. Von dort führt die Route über Oberstaufen, Sonthofen und Pfronten nach Füssen. Nebendrei dortigen Wohnmobilstellplätzen gibt es am nahegelegenen Hopfensee einen Campingplatz direkt am Wasser, an ein Naturschutzgebiet grenzend. Vorbei an urigen Orten führt die Tour über Ober- und Unterammergau weiter zum bekannten Skiort Garmisch-Partenkirchen. Zu Füßen der Zugspitze mit atemberaubender Bergkulisse kann man in Seilbahnnähe auf dem einfachem Wohnmobilplatz Alpencamp sein Lager aufschlagen oder etwas dekadenter im Fünf Sterne Camping Resort Zugspitze im Zugspitzdorf Grainau. Wer mit Blick auf strahlend blaues Wasser aufwachen möchte, fährt noch etwas weiter bis zum Campingplatz am Walchensee. Weiter geht’s mit Blick auf die dreigezackten Gipfel der Kampenwand über Aschau im Chiemgau und das idyllische Bergdorf Reit im Winkl zu den sattgrünen Almen und sagenumwobenen Bergen des Berchtesgadener Land. Vorbei an klaren Bergseen, an denen man teilweise auch campen darf. In Berchtesgaden, wo die unberührte Natur des Nationalparks Berchtesgaden einen schönen Kontrast zum tummeligen, historischen Ortskern darstellt, endet die berauschende alpine Tour. 

11. Jul 2025

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Gesundheit

Wo demenzkranke Menschen mit allen Sinnen gefordert sind – mit Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist

![Esther_Daenschel_xl online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Esther_Daenschel_xl_online_7618aeaf4e.jpg) ``` Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist ``` **Was ist ein Sinnesgarten?** Ein Therapie- und Sinnesgarten ist ein gestalteter Raum, der alle Sinne anspricht und Menschen mit Demenz positive Erlebnisse ermöglicht. Besonders wichtig sind die Barrierefreiheit und die klare Aufteilung in verschiedene Gartenbereiche, die die Orientierung erleichtern und unterschiedliche Bedürfnisse – von Aktivierung bis Entspannung – ansprechen. Jeder Therapiegarten ist individuell und sollte immer an die Gegebenheiten vor Ort, das Klientel und die Menschen, die ihn mit Leben füllen, angepasst werden. **Welche Bedeutung haben solche Gärten für demenzkranke Menschen?** Für Menschen mit Demenz hat ein Therapie- und Sinnesgarten große therapeutische Bedeutung. Er wirkt anregend, vermittelt Geborgenheit, kann Erinnerungen wecken und den Erhalt von Alltagskompetenzen unterstützen. Sinnesgärten stärken Selbstwirksamkeit, Teilhabe und Lebensqualität und bieten Raum für Begegnung und sinnvolle Beschäftigung. Sie fördern soziale Kontakte, bieten Abwechslung und schaffen kleine Inseln der Ruhe, Begegnung und Aktivität. **Welche Aktivitäten sind dort möglich?** In unserem Therapie- und Sinnesgarten im Hinsbleek 9 können vielfältige Angebote stattfinden, die sich an den individuellen Fähigkeiten und Ressourcen der Bewohner:innen orientieren. Neben der Sinnesanregung durch Riechen, Tasten und Schmecken von Kräutern, Gemüse und Obst können die Besucher:innen unter der Pergola oder auf der Klönschnackbank gemeinsam sitzen und plaudern. Bewegungseinheiten wie Spaziergänge und Naturbeobachtungen fördern die Mobilität und Wahrnehmung. Darüber hinaus bietet unser Sinnesgarten barrierefreie Hochbeete, die unterfahrbar oder in Stehhöhe zum Gärtnern einladen.

17. Jun 2025

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Lifestyle

DIY als Philosophie – mit Jonas Winkler

![JonasWinkler Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Jonas_Winkler_Online_8c75c7f697.jpg) ``` Jonas Winkler, Tischlermeister & Content Creator ``` Selbstgemacht statt gekauft: „Do it Yourself“ ist eine Einladung für jeden, das eigene Zuhause ganz persönlich und mit Herzblut zu gestalten. Ob Möbel, Deko oder kleine Reparaturen: Jedes selbstgemachte Stück, jede Upcycling-Kommode erzählt seine eigene Geschichte und macht die eigenen vier Wände noch gemütlicher. Dabei geht es um Spaß am Handwerk, die Freiheit, Materialien und Techniken nach Lust und Laune auszuprobieren – und auch darum, aus Fehlern zu lernen. Genau das lebt Jonas Winkler, Tischlermeister und Produktdesigner auf seinen Social Media-Kanälen vor. Mit seinen inspirierenden Ideen und detaillierten DIY-Tutorials motiviert er Heimwerkende und alle, die es noch werden wollen. Darf es ein ergonomischer Gaming-Tisch sein oder ein paar Kniffe, wie man ein krummes Holzbrett wieder gerade bekommt? Egal, ob großes oder kleines Projekt: „Mit etwas Selbstgemachten entsteht nicht nur ein Objekt, sondern eine emotionale Verbindung zwischen Mensch, Material und dem Stolz, etwas Bleibendes geschaffen zu haben.“ Dabei dürfen auch Fehler passieren. „Ich mache selbst nicht alles richtig, wie man in meinen Videos sieht“, sagt Jonas Winkler lachend, „das Spannende ist doch das Knobeln: Wie kriegen wir den Karren jetzt aus dem Dreck? Probleme offen zeigen und Lösungen finden, darum geht es. Aufgeben ist keine Option.“ Natürlich muss man einige Dinge nicht selbst erleben, um zu wissen, dass sie auch gefährlich sein können, betont Jonas Winkler: „Gerade Laien müssen Sicherheit priorisieren. Bei Billigwerkzeug etwa ist das Unfallpotenzial enorm. Wie schnell ein günstiger Akku überhitzt oder ein Schraubenschlüssel bricht – das demonstrieren wir in meiner Werkstatt als sicheren Raum, um Risiken zu minimieren.“ Sein eigener Weg begann mit dem Studium des Produktdesigns. Die Neugier, wie Entwürfe Realität werden, führte ihn zu ersten eigene DIY-Projekten und schließlich dazu, auch den Handwerksmeister zu absolvieren. Gerade heute, wo so vieles fremdbestimmt ist und durch Technologien immer schwerer greifbar wird, bietet das Handwerk eine besondere Möglichkeit, selbst aktiv Einfluss auf das Ergebnis zu nehmen. „Der Gedanke, etwas selbst zu designen, zu erschaffen und damit einem Möbelstück eine Geschichte zu geben, ist unersetzlich“, erklärt er. Und was braucht es seiner Meinung nach, damit das Holzhandwerk auch als Ausbildungsbetrieb attraktiv und zeitgemäß bleibt? „Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen. Das Wichtigste aber ist, das es Spaß macht.“ Also nichts wie los: Neugierig sein, ins Tun kommen und sich ein Traum-Zuhause schaffen, das genauso einzigartig ist, wie man selbst. Das nächste DIY-Projekt wartet vielleicht schon am nächsten Straßenrand. >Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen.