Sina Frei beim Fahrrad fahren im Gelände

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26. Mär 2024

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Lifestyle

Frei-Fahrt auf dem Trail – mit Sina Frei

Journalist: Silja Ahlemeyer

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Foto: Presse

Sina Frei ist professionelle Mountainbikerin und olympische Silbermedaillengewinnerin. Unsere Fragen beantwortet sie nach dem Training in Südafrika.

Sina, du fährst leidenschaftlich Mountainbike. Was ist deine besondere Motivation?

Mountainbiken ist einfach extrem cool, weil man immer in der Natur ist und jederzeit etwas Neues entdecken kann. Ich habe durch den Sport schon so viel von der Schweiz und anderen Orten der Welt gesehen.

Was bietet der Sport Mountainbiken für Einsteiger?

Zuerst einmal einen total leichten Zugang. Velofahren lernt doch fast jeder schon als Kind. Dann gibt es Möglichkeiten für jedes Level. Erst auf der Strasse, dann auf dem Schotterweg, dann auf dem Trail. Man kann sich selbst gut fordern. Je nach Lust fährt man kleine Runden oder auch Touren über fünf Stunden. Und dabei sieht man immer etwas anderes, im Gegensatz zu allen Sportarten, die in der Turnhalle ausgeübt werden.

Welche verschiedenen Disziplinen gibt es?

Wir Profisportler fahren zuerst einmal Short Track, das sind sehr intensive 20 Minuten auf einem kleinen Rundkurs. Das ist besonders beliebt bei den spritzigen, explosiven Fahrern. Dann gibt es das XCO-Rennen, das ist olympisch, da fahren wir auf einem vier bis fünf Kilometer langen Kurs und sind etwa eineinhalb Stunden unterwegs. Und schliesslich noch den Marathon, der dauert so um die vier Stunden.

Welche Trails oder Mountainbike-Parks in der Schweiz kannst du empfehlen?

Ich fahre total gern in Davos Klosters auf dem «Alps Epic Trail Davos». Das ist ein superschöner, langer Trail. Vom Jakobshorn runter ins Sertigtal, danach hoch aufs Rinerhorn und dann bis nach Filisur schlängelt er sich in der Berglandschaft entlang – der ist echt megaschön!

Worauf muss man achten, wenn man mit dem Mountainbike unterwegs ist?

Wichtig ist, den Sattel auf die richtige Höhe zu stellen. Etwa so, dass das Bein am tiefsten Punkt fast, aber nicht ganz durchgestreckt ist. Ein Helm ist ein Muss, eine Fahrradhose angenehm.

Welche Kriterien gibt es für den Kauf eines eigenen Velos?

Das ist schon abhängig von der Preisklasse. Aber prinzipiell empfehle ich ein vollgefedertes Mountainbike, ebenso sind 29 Zoll eine gute Grösse. Ausserdem ist eine absenkbare Sattelstütze gut, da durch diese der Körperschwerpunkt beim Bergab-Fahren weiter nach hinten rutscht.

Was hält der kommende Frühling für dich als Sportlerin bereit?

Zum Saisonstart stehen die ersten Trainingslager in Spanien und Italien an. Dann beginnen die Vorbereitungen auf den Weltcup im April in Brasilien.

In der Umbruchszeit Frühling ändern sich natürlicherweise die Gegebenheiten durch die wechselnde Witterung. Was bedeutet das für dich beim Fahren?

Im Frühling ist es einfach sehr schön zu trainieren. Es wacht alles so ein bisschen auf. Die Blumen und Bäume wachen auf, das macht extrem Spass, und es pusht meine Motivation.

Bist du auch für mehrtägige Touren zu haben und gehst du auch mit deinem Bike campen? Mehrtägige Touren sind richtig toll. Letztes Jahr war ich mit dem Schweizer Nationalteam in Italien und bin vier Tage lang vom Tessin bis in die Toskana gefahren in verschiedenen Etappen. Das hat echt Spass gemacht. Zum Campen nehme ich das Bike in der Regel aber nicht mit. In der Off-Season stelle ich es wirklich mal zur Seite, denn auch Erholung ist wichtig für den Körper.

Interessanter Fakt:

Sina Frei ist Radsportlerin durch und durch. Bei den Olympischen Spielen in Tokio holte sie Silber, dazu WM-Gold im Short Track (Val di Sole) 2021 sowie WM-Bronze XCO. Zudem ist sie dreimalige Team Relay-Weltmeisterin.

11. Jul 2025

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Gesundheit

Wo demenzkranke Menschen mit allen Sinnen gefordert sind – mit Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist

![Esther_Daenschel_xl online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Esther_Daenschel_xl_online_7618aeaf4e.jpg) ``` Esther Daenschel, zertifizierte Gartentherapeutin nach IGGT, Hospital zum Heiligen Geist ``` **Was ist ein Sinnesgarten?** Ein Therapie- und Sinnesgarten ist ein gestalteter Raum, der alle Sinne anspricht und Menschen mit Demenz positive Erlebnisse ermöglicht. Besonders wichtig sind die Barrierefreiheit und die klare Aufteilung in verschiedene Gartenbereiche, die die Orientierung erleichtern und unterschiedliche Bedürfnisse – von Aktivierung bis Entspannung – ansprechen. Jeder Therapiegarten ist individuell und sollte immer an die Gegebenheiten vor Ort, das Klientel und die Menschen, die ihn mit Leben füllen, angepasst werden. **Welche Bedeutung haben solche Gärten für demenzkranke Menschen?** Für Menschen mit Demenz hat ein Therapie- und Sinnesgarten große therapeutische Bedeutung. Er wirkt anregend, vermittelt Geborgenheit, kann Erinnerungen wecken und den Erhalt von Alltagskompetenzen unterstützen. Sinnesgärten stärken Selbstwirksamkeit, Teilhabe und Lebensqualität und bieten Raum für Begegnung und sinnvolle Beschäftigung. Sie fördern soziale Kontakte, bieten Abwechslung und schaffen kleine Inseln der Ruhe, Begegnung und Aktivität. **Welche Aktivitäten sind dort möglich?** In unserem Therapie- und Sinnesgarten im Hinsbleek 9 können vielfältige Angebote stattfinden, die sich an den individuellen Fähigkeiten und Ressourcen der Bewohner:innen orientieren. Neben der Sinnesanregung durch Riechen, Tasten und Schmecken von Kräutern, Gemüse und Obst können die Besucher:innen unter der Pergola oder auf der Klönschnackbank gemeinsam sitzen und plaudern. Bewegungseinheiten wie Spaziergänge und Naturbeobachtungen fördern die Mobilität und Wahrnehmung. Darüber hinaus bietet unser Sinnesgarten barrierefreie Hochbeete, die unterfahrbar oder in Stehhöhe zum Gärtnern einladen.

17. Jun 2025

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Lifestyle

DIY als Philosophie – mit Jonas Winkler

![JonasWinkler Online.jpg](https://cwbucket.fra1.digitaloceanspaces.com/Jonas_Winkler_Online_8c75c7f697.jpg) ``` Jonas Winkler, Tischlermeister & Content Creator ``` Selbstgemacht statt gekauft: „Do it Yourself“ ist eine Einladung für jeden, das eigene Zuhause ganz persönlich und mit Herzblut zu gestalten. Ob Möbel, Deko oder kleine Reparaturen: Jedes selbstgemachte Stück, jede Upcycling-Kommode erzählt seine eigene Geschichte und macht die eigenen vier Wände noch gemütlicher. Dabei geht es um Spaß am Handwerk, die Freiheit, Materialien und Techniken nach Lust und Laune auszuprobieren – und auch darum, aus Fehlern zu lernen. Genau das lebt Jonas Winkler, Tischlermeister und Produktdesigner auf seinen Social Media-Kanälen vor. Mit seinen inspirierenden Ideen und detaillierten DIY-Tutorials motiviert er Heimwerkende und alle, die es noch werden wollen. Darf es ein ergonomischer Gaming-Tisch sein oder ein paar Kniffe, wie man ein krummes Holzbrett wieder gerade bekommt? Egal, ob großes oder kleines Projekt: „Mit etwas Selbstgemachten entsteht nicht nur ein Objekt, sondern eine emotionale Verbindung zwischen Mensch, Material und dem Stolz, etwas Bleibendes geschaffen zu haben.“ Dabei dürfen auch Fehler passieren. „Ich mache selbst nicht alles richtig, wie man in meinen Videos sieht“, sagt Jonas Winkler lachend, „das Spannende ist doch das Knobeln: Wie kriegen wir den Karren jetzt aus dem Dreck? Probleme offen zeigen und Lösungen finden, darum geht es. Aufgeben ist keine Option.“ Natürlich muss man einige Dinge nicht selbst erleben, um zu wissen, dass sie auch gefährlich sein können, betont Jonas Winkler: „Gerade Laien müssen Sicherheit priorisieren. Bei Billigwerkzeug etwa ist das Unfallpotenzial enorm. Wie schnell ein günstiger Akku überhitzt oder ein Schraubenschlüssel bricht – das demonstrieren wir in meiner Werkstatt als sicheren Raum, um Risiken zu minimieren.“ Sein eigener Weg begann mit dem Studium des Produktdesigns. Die Neugier, wie Entwürfe Realität werden, führte ihn zu ersten eigene DIY-Projekten und schließlich dazu, auch den Handwerksmeister zu absolvieren. Gerade heute, wo so vieles fremdbestimmt ist und durch Technologien immer schwerer greifbar wird, bietet das Handwerk eine besondere Möglichkeit, selbst aktiv Einfluss auf das Ergebnis zu nehmen. „Der Gedanke, etwas selbst zu designen, zu erschaffen und damit einem Möbelstück eine Geschichte zu geben, ist unersetzlich“, erklärt er. Und was braucht es seiner Meinung nach, damit das Holzhandwerk auch als Ausbildungsbetrieb attraktiv und zeitgemäß bleibt? „Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen. Das Wichtigste aber ist, das es Spaß macht.“ Also nichts wie los: Neugierig sein, ins Tun kommen und sich ein Traum-Zuhause schaffen, das genauso einzigartig ist, wie man selbst. Das nächste DIY-Projekt wartet vielleicht schon am nächsten Straßenrand. >Inklusivität und eine positive Fehlerkultur, die Raum zum Lernen lässt, sind entscheidend – ob beim traditionellen Hobeln oder digitalen Fräsen.